Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Machen Sie sich aber nicht allzu viele Hoffnungen, auch wenn das Buch für Sie einen unschätzbaren Wert darstellt. Einen Detektiv haben wir hier nicht, der Hausmeister kümmert sich normalerweise um solche Angelegenheiten, allerdings ist die Aufklärungsquote von verlorengegangenen Dingen nicht allzu groß, zumindest ist dies in der Vergangenheit der Fall gewesen.“
Joshua ließ seine Schultern ein wenig hängen. Er hatte sich etwas mehr von dem Gespräch erhofft.
„Vielen Dank, Mrs. Hobbingons.“
„ Nicht dafür“, erwiderte die Lehrerin herzlich.
Joshua drehte sich um und ging zwei Schritte, dann stoppte er und wandte sich noch einmal um.
„D arf ich Sie noch etwas fragen?“
„ Ja aber natürlich.“
„Kennen Sie zufälligerweise einen Herrn namens Balondo?“
Die zweite Schuldirektorin schüttelte erneut den Kopf. „Nein, den Namen habe ich noch nie gehört. Sollte ich ihn kennen?“
„Nein, es war nur so eine Idee. Vielen Dank nochmals , Mrs. Hobbingons.“
„Keine Ursache“, sagte die Hauslehrerin. Sie warf dem Jungen noch einen verwunderten Blick hinterher.
Nach dem Gespräch war Joshua mehr als enttäuscht. Er hatte gehofft, zumindest einen kleinen Hinweis zu bekommen, sei er noch so winzig.
Draußen vor der Tür warteten Tom und Peter auf ihn. Er erzählte ihnen von dem ernüchternden Gespräch. Anschließend klopfte Tom ihm ermutigend auf die Schulter.
„Tja, da müssen wir wohl selber Detektiv spielen“, meinte Tom fröhlich. „Ich bin jedenfalls dabei und Peter hier hilft bestimmt auch mit.“
Peter nickte zaghaft, obwohl er nicht gerade der Typ für unheimliche Abenteuer war … und es schien sich gerade eines anzubahnen.
Draußen herrschte noch immer Zwielicht, denn es war der dritte Tag der Nachtphase. Erst morgen früh, wenn der Mond Zomana aus dem Schatten des Pluto heraustreten würde, würde die Sonne wieder in ihrer vollen Pracht erstrahlen und sich die Landen Zomanas in ihrer ganzen farbenfrohen Schönheit zeigen.
Auf Zomana hatte die Woche nur sechs Tage. Die dreitägige Sonnenphase war immer zu Anfang der Woche, und die letzten drei Tage gehörten der Nachtphase. Am ersten Wochentag, dann, wenn die Sonne hinter dem orangefarbenen Pluto hervorkam, hatten die Schulkinder ihren freien Tag. Er hieß Maniatag. Mania hieß in der Sprache der Halblinge soviel wie Pause. Der Maniatag war sozusagen der Samstag und Sonntag in einem, denn die anderen fünf Tage der Woche mussten die Kinder die Schulblank drücken. Mrs. Hobbingons hatte ihnen versprochen, dass sie am morgigen freien Tag einen Ausflug in die nächstliegende Stadt Kwirm machen würden.
Beim Abendbrot im Speiseturm berieten sich die drei, wie sie weiter vorgehen wollten, um den rotbärtigen Zwerg zu schnappen. Tom schlug vor, ihn mit duftendem Schmelzkäse aus seinem Versteck, welches sie irgendwo in der Schule vermuteten, herauszulocken, denn er hatte einmal gelesen, dass Zwerge völlig wild auf Käse sein würden. Dann bräuchten sie sich nur noch auf ihn zu stürzen und schon würden sie ihn haben, hatte er todernst gesagt.
Peter machte daraufhin ein verdutztes Gesicht und antwortete zögernd: „Ist dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass Zwerge eventuell gefährlich sein könnten, uns Kindern zumindest aber körperlich weitaus überlegen sein dürften?!“
Tom fiel daraufhin nichts mehr ein, denn diesen Gedankenweg, das musste er ehrlich zugeben, war er nicht bis zu Ende gegangen.
„Der Zwerg könnte auch schon längst über alle Berge sein“, zog Joshua in Betracht.
Die drei Jungs kamen schon nach einer recht kurzen Weile zu de m Schluss, dass es recht sinnlos war, nach jemandem ohne Namen und auch ohne sonstige Anhaltspunkte zu suchen, und dann auch noch in einer völlig fremden Welt; aber sie wollten zumindest die Augen offen halten und fortan jeden rotbärtigen Zwerg besonders streng unter die Lupe nehmen.
Kapitel 18
Kwirm und Feenstaub
A m nächsten Morgen ging die Sonne schon früh auf. In der ersten kühlen Tagesstunde hatte die Magie des Planeten dafür gesorgt, dass weiße Schneeflocken vom Himmel fielen; aber der Schneeschauer war nur von kurzer Dauer gewesen und machte bald einem hellblauen Himmel Platz.
Die Kinder freuten sich, dass endlich wieder einmal ein Licht schien, wie sie es auch von der Erde her kannten. Auch die Tierwelt schien wie entfesselt zu sein. Rund um den Eulensee der Wahanubusschule flogen die buntesten Vögel. Sie sangen die
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