Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
einiges erklären müssen.
Aber zunächst entschieden sie, Mrs. Hobbingons von dem Vorfall nichts zu erzählen, um keinen Ärger zu bekommen, schließlich hatte sie ja ausdrücklich davor gewarnt, Zauberläden für Erwachsene zu betreten.
Joshua und Peter wussten a llerdings auch, dass es sehr schwierig werden würde, den kleinen Unfall geheim zu halten, wenn Tom sich weiterhin so merkwürdig verhielt.
Den ganzen Nachmittag über versuchten Joshua und Peter, Tom davon zu überzeugen, dass er die Schule und alles drum herum schon gesehen und er sein Gedächtnis tatsächlich nur vorübergehend verloren hatte. Tom aber blieb dickköpfig, dennoch schien er sich allmählich mit der Situation abgefunden zu haben, auch wenn er immer noch fest davon überzeugt war, dass man ihn hierher gebeamt hatte.
Zu r Abendbrotzeit, vor den Türen des Speisesaals, lief ihnen - als hätten sie es schon geahnt – ausgerechnet Mrs. Hobbingons über den Weg. Sie grüßte die drei freundlich mit Namen, und Joshua und Peter grüßten etwas unsicher lächelnd zurück. Da Tom aber wieder einmal seinen Mund nicht halten konnte und Joshua relativ laut fragte, wer die alte Dame denn überhaupt sei, kam es wie es kommen musste: Mrs. Hobbingons wurde skeptisch. Sie fand relativ schnell heraus, dass mit Tom irgendetwas nicht stimmte und stellte kurz darauf eine äußerst präzise Diagnose, als ob sie Gedanken lesen könnte.
„Mister Wardrobkins hat Feenstaub eingeatmet, ist das richtig?“, fragte sie forsch, aber gleichzeitig auch mit besorgter Miene.
„Ja, das stimmt , Mrs. Hobbingons“, antwortete Joshua äußerst gewissenhaft. Es hatte nun sowieso keinen Sinn mehr, um den heißen Brei herumzureden, dachte er sich.
„Ach herrje“, sagte sie und hielt sich vor Schreck die Hände an die Wangen.
Joshua wollte der stellvertretenden Direktorin gerade die ganze Geschichte erzählen, aber da fiel ihm Peter ins Wort. Er erfand eine kuriose Geschichte, um einer Strafe aus dem Wege zu gehen, die sie von Mrs. Hobbingons mit Sicherheit bekommen hätten, wenn sie ihr erzählt hätten, dass sie verbotenerweise in einem Zauberladen für Erwachsene gewesen waren.
Peter tischte ganz schön dick auf und erzählte der Hauslehrerin, dass Tom Opfer eines bösen Schülerstreichs geworden war. Während der Erzählung klappte die zweite Schuldirektorin mehrmals sprachlos ihren Mund auf und zu und warf immer wieder einen besorgten Blick auf Tom.
„….und dann sind wir schnell weggelaufen und konnten die älteren Jungs, die Tom den Feenstaub in die Nase gepustet hatten, endlich abhängen“, sagte Peter mit gespielter Erregtheit und beendete damit die spannende Geschichte.
„Ach, der arme Junge“, sagte Mrs. Hobbingons sichtlich mitgenommen. „Zu meiner Zeit waren die Schülerstreiche alle noch recht harmlos, aber andere Leute mit Feenstaub zu überfallen, ist schon eine sehr hinterlistige Tat.“
Peter und Joshua nickten zustimmend, während Tom nicht so recht wusste, was überhaupt los war.
„Mr. Wardrobkins, Sie kommen erst einmal auf die Krankenstation. Dort werden wir herausfinden wie schlimm es um Sie steht, und dann sehen wir weiter. Einer von euch beiden sollte noch mitkommen, um dem armen Jungen ein wenig Trost zu spenden.“
„Äh, das werde ich dann übernehmen“, meinte Joshua.
Dann nahm Mrs. Hobbingons Tom mütterlich an die Hand und ging los. Tom verstand überhaupt nicht, was das alles sollte, aber glücklicherweise hielt er diesmal seinen Schnabel und erzählte nichts von dem, was Joshua und Peter ihm versucht hatten den ganzen Nachmittag zu erklären, nämlich, dass er im Großen und Ganzen selbst an der ganzen Sache schuld war. Das einzige, was ihn im Moment interessierte, waren die Pfannkuchen, die Joshua ihm versprochen hatte. Als er danach fragte, sagte Mrs. Hobbingons, dass er bis auf weiteres Krankenessen bekommen würde, sprich Zwieback und Karottensuppe. Tom war damit überhaupt nicht glücklich, aber Joshua versprach, ihm heimlich nachher einen Pfannkuchen vorbeizubringen. Er fühlte sich ein wenig mitschuldig, denn schließlich war es ja seine Idee gewesen in den Zauberladen zu gehen. Tom musste zwar unvernünftigerweise auf die Werkbank klettern, aber Joshua fand, dass er mit seinem Gedächtnisverlust schon genug bestraft worden war, und außerdem hatte er ihm die Pfannkuchen hoch und heilig versprochen.
Der Krankenflügel lag im östlichen Teil des Schlosses und war relativ schlicht und einfarbig eingerichtet. Der
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