Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
hölzernen Spind. Darin befanden sich eine lange Lederhose, Sandalen, Knie- und Ellenbogenschoner aus Leder, Plattenhelme mit Nasenschutz und richtige Lederrüstungen, bei denen die Brust- und Bauchmuskeln protzig hervorgehoben wurden. Auf der linken Brusthälfte war zusätzlich noch ein rotes Herz aufgemalt.
Nachdem die drei Jungs sich angekleidet hatten, bewunderten sie sich erst einmal im Spiegel. Die Lederrüstungen sahen elegant aus und ließen die Kinder äußerst muskulös aussehen; sie fanden sich auf einmal alle unglaublich stark und tollkühn.
„Wir sehen aus wie die drei Musketiere!“, sagte Tom zufrieden. Er bog seinen Arm vor dem Spiegel zu einem L und ließ seine wenigen Muskeln spielen. Im Gegensatz zu den dünnen Armen und Beinen von Joshua und Peter wirkte Tom s füllige Gestalt in dem Outfit wie ein heldenhafter Muskelprotz. Er fühlte sich so richtig wohl in seiner Haut.
Schließlich kamen d ie Jungs in voller Montur wieder aus ihren Kabinen heraus; die Mädchen waren fast genauso ausgerüstet, nur trugen sie knielange Lederröcke und ihre ledernen Rüstungen waren an einigen Stellen etwas hervorgehoben. Die Jungs staunten nicht schlecht, als die Mädchen in ihren wohlgeformten Oberteilen aus ihren Kabinen kamen.
Nachdem sich alle Schülerinnen und Schüler auf dem Hof wieder eingefunden hatten, schickte Mr. Watashi die Kinder erst einmal zwei Runden zum Warmlaufen um den Platz. Der dicke Tom kam dabei mächtig ins Schwitzen. Nach der ersten Runde fand er die schwere Rüstung auf einmal gar nicht mehr so toll.
Nach zwei Runden kamen die Kinder keuchend zum Stehen. Mr. Watashi formte die unsortierte Schülerschaft laut brüllend in mehrere, halbwegs geordnete Zweierreihen. Der kleine graue Gnom assistierte ihm dabei und schob die Kinder grummelnd in Reih und Glied.
„Als nächstes steht Fitness auf dem Untellichtsplan. Wil beginnen mit Leibesübungen“, sagte der japanische Halblingslehrer und ging mit großen Schritten durch die Reihen. „Jedes Mal wenn der Gong eltönt, macht ihl fünf Liegestützen!“
Kurz darauf gab Watashi dem kleinen Gnom ein Zeichen, woraufhin dieser mit einem schmalen Grinsen auf den Gong einschlug, als ob er Spaß daran hatte, die Kinder ein wenig zu quälen.
Joshua und Tom waren schon nach den ersten fünf Liegestützen fix und fertig. Joshua wünschte sich einmal mehr, dass sie früher öfters auf den Bolzplatz gegangen wären, anstatt Sportspiele auf dem Computer zu spielen. Peter steckte die ersten Liegestützen hingegen recht locker weg, aber nachdem der Gong zum dritten Mal ertönte, kam auch er ins Wanken und machte schlapp. Tom kam kaum noch auf die Beine. Fast die gesamte Schülerschaft stand nach ein paar Minuten mit gebeugtem Rücken auf dem Platz und keuchte und prustete. Mr. Watashi zeigte allerdings keine Gnade und ließ die Kinder anschließend zum Seilspringen antanzen.
„Athletik und Ausdauel sind die Glundsteine fül einen guten Schweltkämpfel“, sagte Watashi. „Wenn ihl das nicht habt, weldet ihl nie ein gutel Schweltkämpfel sein, denn es nützt euch nichts, wenn ihl wisst wie man ein Schwelt benutzt, abel nicht imstande seid, es auch hochzuhalten.“
Der Schwertkunstunterricht erwies sich immer mehr als Tortur. Es erinnerte Joshua an den Schulsportunterricht und an Zirkeltraining, und er hatte beides nicht allzu sehr gemocht. So hatten sich die drei Jungs die Schwertstunden nicht vorgestellt.
Nach dem Seilspringen durften die Kinder ein kleines Päuschen machen. Erschöpft ließen sie sich auf den Holzbänken, die rings um den Platz verteilt waren, nieder.
„Wenn das die ganze Zeit so weitergeht, dann könnt ihr mich nachher vom Boden aufsammeln“, klagte Tom und wischte sich mit seinem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
„Ich bin auch schon völlig am Ende, Tom“, sagte Joshua und nahm zur besseren Belüftung seinen Helm vom Kopf.
„Die erste Stunde ist immer die härteste“, sagte Peter und wollte die beiden Jungs ein wenig aufm untern.
„Och, ich will gar nicht an den Muskelkater denken, den wir morgen haben werden“, jammerte Tom und sackte erschöpft in sich zusammen.
Nach der Pause ließ Watashi die Kinder noch ein paar Runden um den Hof laufen, dann gab es noch ein paar weitere Leibesübungen, und zum Schluss der Stunde durften die Kinder sich dann endlich mit Holzschwertern ausrüsten. Der kleine graue Gnom hatte in der Zwischenzeit mehrere Puppen aus Holz und Stroh auf fahrbaren kleinen Wägelchen
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