Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Guten.“
„Zalantimo hat das aber ziemlich ernst gemeint“, sagte Joshua. „Zumindest hatte ich den Eindruck gehabt.“
„Er ist ein Zauberer “, sagte Peter und legte großes Gewicht auf das letzte Wort.
„Vielleicht ist er aber auch einfach in die Jahre gekommen“, sagte Tom. „Ich meine, der Jüngst e ist er ja nun auch nicht mehr. Der sieht schon älter aus als mein Großvater. Und wenn ich so an meinen Großvater denke, ist der auch manchmal schon ganz schön durcheinander und sagt vor allem alles doppelt und dreifach.“
„Vielleicht sind wir ja einfach noch nicht an einem der Zauberbilder vorbeigekommen“, sagte Joshua.
„Also, ich finde die ganzen Bilder und Porträts hier todlangweilig“, nörgelte Tom. „Da lese ich lieber ein Comicheft, da passiert wenigstens etwas auf den Bildern. Außerdem sind die Bilder in Comics alle in Farbe, und hier sind die meisten in schwarzweiß, gähn….“
„Dann warte mal ab, was ich dir jetzt gleich zeigen werde !“, sagte Joshua vielversprechend.
N ach einem kleinen Wegmarsch blieben sie vor der ovalen Tür mit der Beschriftung < Bildergeschichtenraum > stehen.
„Hinter dieser Tür verbirgt sich eine Art Comic“, erklärte Joshua. „… und vielleicht auch eines der Bilder, die das Heimweh lindern.“
Tom machte immer noch einen gelangweilten Eindruck, aber er konnte nicht leugnen, dass er z umindest ein wenig gespannt war, was sich hinter der Tür verbarg.
Als Joshua die Klinke hinunterdrückte, tat sich aber nichts.
„Ach Mist, das hatte ich ganz vergessen. Die Tür ist magisch verriegelt.“ Joshua grübelte einen Moment. „Der alte Zalantimo hat irgendeinen Zauberspruch gesagt, irgendetwas von oder so, und dann hat sich die Tür geöffnet.“
„ Sesam Ovinipus heißt das“, sagte Peter; im gleichen Moment klickte die Tür leise!
Neugierig betraten die d rei den düsteren Raum. Joshua entzündete mit dem Flamolus-Zauber die Kerzen an der Decke und der Raum erhellte sich. Peter war anfangs noch ein wenig skeptisch, als er all die sich bewegenden Bilder sah. Tom hingegen war hellauf begeistert, seine Langeweile war schlagartig verschwunden. Er stürzte sich gleich auf eines der riesigen Gemälde, auf welchem eine der blutigen Schlachten des Zaubererkrieges im vollen Gange war.
„Boah ey, die Dinger sind ja bärenstark! Die Menschen auf den Bildern bewegen sich ja!“, meinte er und bekam seinen Mund gar nicht mehr zu. „Das ist ja wie Fernsehen! Ab jetzt komme ich auch immer mit, Josh.“
Tom stellte sich in voller Euphorie so dicht vor eines der Bilder, dass er seinen Kopf ganz weit in den Nacken werfen musste, um alles halbwegs sehen zu können.
Während Tom und Peter den Raum erkundeten, ging Joshua zu dem Bild, wo der Schimmerberg abgebildet war. Vorsichtig berührte er es; die Oberfläche des Bildes war wieder fest und undurchdringlich.
„Hey, seht euch das mal an !“, rief Peter nach einer Weile von der anderen Ecke des Raums.
Er stand vor einem großen Gemälde, dessen Farbe mehrere Risse aufwies und dessen Holzrahmen stumpf und von Holzwürmern durchlöchert war. Das Gemälde zeigte das Abbild eines Piratenschiffs auf hoher See und bei rauem Wellengang. Es war ein prächtiges Schiff aus schwarzem Holz und mit ebenso düsteren Segeln. Die Segel waren voll aufgebläht, allerdings zeigten sie nicht das typische Symbol eines Piratenschiffs – den Totenkopf mit den zwei gekreuzten Knochen darunter -, sondern das knöcherne Skelett einer Krake mit nur einem Auge. Obwohl Tom, Peter und Joshua ein solches Krakensymbol bisher noch nie gesehen hatten, ordneten sie es dem Wappen eines Piratenschiffs zu.
„Das ist doch nur ein Bild mit einem Piratenschiff drauf“, sagte Tom. „Und außerdem bewegt es sich ja nicht einmal.“
„ Doch, das Schiff hat sich gerade eben noch bewegt und aus einem der Bullaugenfenster hat ein Pirat herausgeguckt“, flüsterte Peter geheimnisvoll. „Ich hab’s genau gesehen.“
Gebannt starrten die d rei auf das Bild, aber auch nach einer ganzen Weile tat sich rein gar nichts.
„Da passiert aber nichts“, meinte Tom gelangweilt. „Außerdem sind die Bilder, wo die Zaubererkriege zu sehen sind, doch viel cooler!“
Er wandte sich wieder ab, aber da vernahm er plötzlich das leise Rauschen eines weit weg klingenden Meeres. Als er sich wieder umdrehte, sah er, wie sich die Malerei auf dem Bild langsam bewegte. Die dunkelblauen Wellen schwappten plötzlich von links nach rechts
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