Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Mitschüler namens Hurley, knallte es plötzlich! Sein Filio-Zauber war mächtig daneben gegangen, denn aus seinem Zauberstab stieg grauer Rauch auf und seine Nasenspitze war schwarz versengt. Es war nichts Schlimmes passiert, aber Mrs. Hobbingons eilte trotzdem sofort zu ihm und kümmerte sich um den kleinen Unfall.
Hurley war noch eine halbe Gewichtsklasse höher einzustufen als Tom. Er hatte ein breites Pfannkuchengesicht und etwas längere, schwarze Lockenhaare. Er war ein wirklich netter Kerl, aber wie auch bei Tom, war auch ihm das Zaubern nicht immer hold.
Während die Kinder fleißig weiterzauberten, verfärbten sich ihre Kristalle nur unmerklich. Nur wenn man ganz genau hinschaute, konnte man sehen, dass sie ein wenig heller geworden waren, aber das Mana in ihrem Innern schien noch lange nicht verbraucht zu sein.
Mrs. Hobbingons beendete den Unterricht mit einer abschließenden Erklärung über die verschiedenen Energiespeicher und trug den Kindern die Hausaufgabe auf, fleißig weiterzuüben. Die Schülerinnen und Schüler durften die Kristalle mitnehmen, aber sie sollten sie nie unbeobachtet lassen und ja immer gut auf sie aufpassen.
Joshua behielt den Kristall immer bei sich und legte ihn abends unters Kopfkissen. Fortan übte er täglich weiter, bis ihm das Kristallzaubern immer leichter von der Hand ging, ganz im Gegensatz zu Tom, der nach wie vor seinen Kristall so grob wie einen Bauklotz behandelte und daher, auch nach Wochen noch, so seine Schwierigkeiten mit dem neuen Zauberutensil hatte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Tom sich im Moment nur noch für Kraken interessierte, denn seit der Geschichte über William Bleu Chuck und seiner Krake war Tom ein begeisterter Buchleser geworden. Er hatte sich aus der Bibliothek gleich drei große Wälzer über die Krake, die einst zum legendären Krakenschiff gehörte, ausgeliehen, und auch wenn er nur langsam vorankam, so erzählte er Joshua und Peter von Zeit zu Zeit über das neue Wissen, welches er über die einäugige Krake errungen hatte. Es ging sogar so weit, dass er mitten im Unterricht in seinen Krakenbüchern las, bis ihm Mrs. Hobbingons ein Buch nach dem anderen wegnahm, natürlich nicht ohne eine anschließende Strafarbeit. Schließlich blieb ihm nur noch ein Buch, welches er wie seinen eigenen Augapfel behütete.
„Pssst! Hey Josh, hey Peter“, machte Tom mitten im Unterricht bei Mrs. Selmaredh. Die dickliche Lehrerin war meistens nicht so aufmerksam, weshalb sich Tom sich hier noch traute , während des Unterrichts in seinem letzten Krakenbuch zu lesen.
„Was ist denn jetzt schon wieder?“, flüsterte Peter genervt zurück.
„Ich habe Neuigkeiten von Williams Krake: Hier steht, dass sein Lieblingsessen kleine, rosafarbene Schweine sind.“
„Ja, und?“, fragte Peter genervt.
„ Ja nichts weiter, nur so.“
„Ist doch egal, ob sie Schweine gegessen hat. W en interessiert das?“, fragte Peter pampig und versuchte, sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren.
„Mr. Perryson, wollten Sie irgendetwas sagen?“, fragte Mrs. Selmared h und spitzte ihre roten Lippen, wobei ihr turmartiger Zauberhut hin- und herwackelte.
„Nein, Mrs. Selmaredh.“
„Dann seien Sie gefälligst still.“
Als sich Mrs. Selmaredh wieder zur Tafel gewandt hatte, schob Peter Tom einen säuerlichen Blick zu.
„Jetzt bekomme ich wegen dir noch Ärger“, flüsterte er gereizt zu Tom.
Eine Weile später drehte sich Tom zu Joshua. „Hey Josh, ich habe dir doch mal erzählt, dass die Krake durch eine kleine Krakenmarionette gesteuert wurde.“
Joshua nickte neugierig . Da er den Kräuter- und Pflanzenkundeunterricht bei Mrs. Selmaredh sowieso stinklangweilig fand, freute er sich darüber, dass Tom ihm hin und wieder etwas über die Krake erzählte.
„Ja, aber wusstest du auch, dass in dieser Krakenmarionette ein Kristall steckt, der die Marionette mit Zauberenergie versorgt?“
„Nein.“
„Ist aber so! Hier steht: Der erste Krakenkapitän hat die Marionette bauen lassen. Dann hat er sie verhext, und sie diente fortan als Kontrollmittel für die einäugige Krake. Damit der Kontrollzauber keine Wirkung verlor, wurde die Krakenmarionette mit Hilfe von Zauberkristallen wieder aufgeladen.“
„ Das ist wirklich interessant“, erwiderte Joshua.
Tom blätterte eine Seite weiter.
„Hey, schau dir mal das Bild an!“
In dem Buch war ein ganzseitiges Zauberbild zu sehen, auf welchem ein prächtiges Schiff mit vollen Segeln gemächlich
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