Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
lange ist die schon da?!“, fragte Peter erregt.
„Ist doch egal , auf sie mit Gebrüll!“, rief Tom, raffte sich behäbig auf und rannte so schnell er konnte los.
Die Truhe drehte sich daraufhin auf der Kante um und lief davon.
Als die drei Jungs den kleinen Hügel erreichten, war die Truhe schon wieder etliche Meter weitergelaufen. Sie war allerdings noch nicht außer Sichtweite, und das allermerkwürdigste war, dass die Truhe in sicherer Entfernung erneut stehengeblieben war, als ob sie auf ihre Verfolger warten würde. Als die Schüler ihr näher kamen, trabte sie wieder los.
Joshua legte einen kleinen Spurt ein, aber da legte auch die Truhe einen Zahn zu , bis sich der alte Abstand wieder hergestellt hatte. Nach ein paar Metern musste Joshua völlig außer Atem das Tempo wieder verringern, und dann passte sich auch die magische Kiste wieder dem langsameren Lauftempo an. Die Zaubertruhe schien keine allzu großen Schwierigkeiten zu haben ihre Verfolger auf Distanz zu halten. Sie war sehr bedacht darauf, immer einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen den Kindern zu haben; sie hätte auch davonlaufen können, da waren sich die drei sicher, aber aus irgendeinem Grund schien sie das nicht zu beabsichtigen, als ob sie geradezu verfolgt werden wollte!
Nach ein paar weiteren Laufmetern meinte Peter: „Ich habe da ein ganz mieses Gefühl. Die Truhe hätte doch schon hundertmal weglaufen können. Ich glaube, die will uns gar nicht davonlaufen.“
„Und was will sie dann?“, fragte Tom.
„Na, sie will uns irgendwo hin locken oder uns etwas zeigen, was weiß ich.“
Das gleiche Gefühl hatte auch Joshua bekommen , aber was die Truhe auch beabsichtigte, er wollte es unbedingt herausfinden, auch wenn es vielleicht etwas gefährlich werden könnte.
Zwei weitere lange Stunden gingen sie der Truhe in einem recht gemütlichen Tempo hinterher. Das verzauberte Möbelstück hatte keinerlei Anstalten gemacht auszureißen, es war die ganze Zeit vor ihnen hergewatschelt und hatte sich von Zeit zu Zeit umgedreht. Gelegentlich wartete es auch, wenn ihre drei Verfolger nicht hinterherkamen.
Nach einiger Zeit passierten sie ein Schild, dessen Aufschrift die drei Schüler für einen Moment in eine kleine Starre versetzte. Der Wegweiser war mit grünen und roten Kletterpflanzen umrankt und die Schrift halb mit Moos bedeckt, aber sie war immer noch recht gut lesbar. Die geschwungenen Buchstaben waren in drei Sprachen aufgemalt: In Zwergisch, Halblingsch und in altenglischen Buchstaben, die folgendes Wort bildeten: „ Krakenberg “!
„Dorthin will sie uns also führen“, sagte Joshua leise. „Zum Krakenberg… zum alten Piratenfriedhof!“
„Wow!“, stieß Tom erstaunt aus. „Dort liegt doch der alte William Bleu Chuck mit seiner Riesenkrake begraben! Das hab ich euch doch erzählt, oder habt ihr’s schon wieder vergessen?“
„N-nein“, stotterte Peter ängstlich. „L-leute, es ist jetzt wirklich Zeit umzudrehen. Las sen wir die Truhe einfach ihren Weg gehen, o-okay.“
„Jetzt sei kein Frosch“, sagte Tom flapsig. „Da liegen nur ein paar tote Knochen herum. Oder hast du etwa Angst, dass diese blöde Holzkiste dich auffrisst?“
Die Zaubertruhe wartete in zwanzig Metern Entfernung und klopfte mit einem Holzbein ungeduldig auf den harten Sandboden.
„N-nein, aber Mrs. Hobbingons hat es uns verboten dorthin zu gehen. J-joshua, du hast selber gesagt, dass du dort nicht hingehen wolltest, weil der Berg hinter dem D-düsterwald liegt.“
Joshua konnte nicht leugnen, dass auch ihm mittlerweile die Angst im Nacken saß. Er überlegte, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, umzudrehen und zurück zur Schule zu gehen. Die Abenddämmerung hatte bereits begonnen und wenn es erst richtig dunkel war und die Düsternacht einsetzte, würde es zu spät sein, umzukehren, denn dann würde man die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen können.
Joshua wurde in seinen Überlegungen aber jäh unterbrochen, als plötzlich ein wohlvertrauter Vogelschrei hinter ihm erklang.
„KWAAAK!“
Angsterfüllt drehten sich alle drei Kinder um und schauten nach oben, wo einen Moment später der grüne Papagei durch das Blätterdach brach und auf einem dickeren Zweig am Wegrand Platz nahm.
„KWAAK! POLLY MÖCHTE EINEN KEKS! KWAAK, KWAAK!“
„Hey Leute, ist das der grüne P-papagei von dem ihr all die Zeit g-gesprochen habt?“, fragte Peter bang. Joshua und Tom nickten beklommen.
„Ich habe noch ein kleines Stück
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