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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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Stimme wurden lauter. Dann schloss jemand die Tür auf und Qworl erschien. Hinter ihm war die riesige Krake; sie hielt eine Laterne mit einem ihrer acht Arme fest und leuchtete den Weg. Qworl hatte ein heimtückisches Grinsen im Gesicht und seine schwarzen Augen musterten Joshua überlegen.
    „Haggot Mor dorwia! Dass es einfach so wird, ich gedacht hätte nicht“, sagte der Schwarzgnom mit seiner rasselnden Stimme und rieb sich dabei die Hände. „Du in meine Falle getappt bist, hehehe, dummes Menschenkind! Du der Truhe folgen solltest hierher, und du bist närrisch so gewesen und ihr gefolgt tatsächlich. Die Truhe ich verhext habe, sie gehört jetzt mir, hehehe, dummer Kalito!“
    Joshua stieg die Angst bis zum Hals; er hatte noch nie in seinem Leben eine solche Angst verspürt. Durch die Anspannung hatte er einen Tunnelblick bekommen und erst jetzt bemerkte er, dass Qworl eine merkwürdig aussehende Holzpuppe mit etlichen Fäden und einem gespenstisch blauem Leuchten in der Hand hielt. Als der Krakenarm mit der Laterne in den Raum vordrang, erkannte Joshua, dass der Homunkulus eine Art Krakenmarionette festhielt, aus dessen kleinen, leeren Augenhöhlen ein bläulicher Schimmer herausschien.
    Qworl hielt sie plötzlich in die Höhe und bewegte sie einmal kurz. Das große hellblaue Krakenauge fixierte sich daraufhin auf Joshua. Ein weitere r mit tellergroßen Saugnäpfen übersäter Arm schlang sich um Joshuas Bauch und hob ihn mühelos in die Höhe. Joshua wehrte sich nicht, es hätte sowieso nichts genützt, dachte er sich, denn er hätte weder gegen die Krake noch gegen den Homunkulus auch nur den Hauch einer Chance gehabt.
    Der Schwarzgnom setzte sich kichernd wieder in Bewegung; die Krake mit Joshua im Schlepptau folgte ihm treu und leuchtete ihm mit dem Laternenarm den dunklen Weg.
    Unter der Krakengruft erstreckte sich ein weitläufiges Höhlensystem. Sie durchliefen mehrere Gänge und kleine kahle Räume, die nur spärlich eingerichtet waren. In einem Raum konnte Joshua einen kleinen Tisch, Holzstühle, einen Sessel, Bücherregale und ein winziges Bettchen erkennen. Alle Einrichtungsgegenstände waren viel kleiner, wie in einem Kinderzimmer für Halblinge, oder wie in diesem Fall, für einen Schwarzgnom.
    Alles konnte Joshua aber nicht sehen, denn die Krake schüttelte ihn kräftig hin und her und sein Blickfeld war immer nur auf die Richtung beschränkt, in die die Krake ihn gerade hielt.
    Nach einer ganzen Weile err eichten sie einen etwas größeren und schummrig beleuchteten Raum. Ein Kaminfeuer knisterte in einer Ecke, über dessen Feuer ein grauer Kessel hing, aus welchem von Zeit zu Zeit grüne Wölkchen aufstiegen. An den Wänden standen Regale, die mit okkulten Dingen und jeder Menge Zauberbücher vollgestopft waren, die für einen Gnom eigentlich viel zu groß waren. Die rauen Steinwände und Teile der Decke waren mit mysteriösen Zeichen und magischen Runen in roter und orangener Farbe bekritzelt worden. Direkt neben dem Kamin befand sich ein kleiner Alchimistentisch in Gnomengröße. Darauf standen mehrere Gläser und Gefäße, in denen bunte Flüssigkeiten brodelten; ein paar tote Ratten und Raben lagen daneben, und in der Mitte des Raums, unter einem gewaltigen Kronleuchter, stand ein kreisrunder Holztisch mit mehreren Stühlen.
    Die Krake setzte Joshua unsanft auf einem der Stühle ab und quetschte sich dann in die einzige freie Ecke des Raums, links vom Kamin. Vor Joshua auf dem Tisch lagen mehrere ausgebreitete Pergamentrollen, dessen Papierecken mit Ratten- und Fledermausschädeln beschwert waren, damit sie sich nicht wieder zusammenrollten. In einigen größeren Rattenschädeln steckten schwarze Kerzen, die schummriges Licht gaben. Im Mittelpunkt des Tisches stand ein großer Erdenglobus, in welchem beinahe einhundert rote Stecknadeln hineingepiekt worden waren. Sie verteilten sich über alle Länder der Erde. Joshua fiel auf, dass in Großbritannien besonders viele Stecknadeln steckten und eine davon hatte den Kopf eines Totenschädels; sie war besonders groß und war im Norden Londons, genau am Brookmanns Park hineingesteckt worden, und zwar so tief, dass ringsum Risse entstanden waren.
    Qworl sprang geschickt auf einen der Stühle und dann auf den Tisch. Er war nun auf Augenhöhe mit Joshua und warf ihm einen lächelnden, aber gleichzeitig auch tückischen Blick zu. Er drehte den Erdenglobus mit einer Hand und ließ dabei eine Kralle am Globus mitschleifen, so dass ein hässliches

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