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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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ihm hoch, wie er da so groß neben mir stand. Die kreisenden Blaulichter huschten über sein Gesicht und ließen seine vertrauten Züge fremd und seltsam erscheinen.
    Während Captain Saubermann weitere Journalistenfragen beantwortete, verschwand ich in der Menge, um Milton und Sophie zu suchen. Ich sah sie neben einem Krankenwagen stehen.
    »Du bist okay!«, rief Sophie, rannte auf mich zu und umarmte mich. »Als die Alarmsirenen losgingen, dachte ich, dir wär vielleicht was passiert. Aber wir konnten dich nirgendwo finden und –«
    Sie schien im selben Moment wie ich zu merken, dass sie die Arme um mich geschlungen hatte. Sofort ließ sie los, und wir beide machten einen Schritt zurück.
    »Egal, ich bin froh, dass du okay bist«, sagte Sophie.
    »Wieso hast du so lange gebraucht?«, fragte Milton.
    »Äh, ich bin ein bisschen aufgehalten worden, doch ich hab was, das ich euch zeigen wollte. Aber nicht hier.«
    Wir liefen an den Rand des Parkplatzes. Als wir weit genug von den anderen weg waren, zog ich das Fläschchen mit der trüben blauen Flüssigkeit aus der Tasche.
    »Die plenoryzische Säure«, rief Milton.
    » Zeno plyrisch«, korrigierte ich ihn. »Aber es stimmt, ich hab sie gefunden. Jetzt müssen wir nur noch zu mir nach Hause, um rauszufinden, wohin meine Eltern gebracht wurden.«
    »Du hast doch nicht etwa vor, ihnen zu folgen, oder?«, fragte Sophie.
    »Was denn sonst?! Sie sind schließlich meine Eltern!«
    »Ich weiß, aber – wer immer es ist, der hinter dem Ganzen steckt – er ist gefährlich. Vielleicht sollten wir einfach der Polizei sagen –«
    » Was sollten wir der Polizei sagen? Dass ich meine Superschurken-Eltern finden muss? Die Polizei wird heilfroh sein, dass sie weg sind. Und außerdem werden sie mich bestimmt einsperren, weil ich die Chemikalie geklaut habe!«
    »Na gut …« Sophie schaute kurz in Richtung Captain Saubermann, der immer noch seine Pressekonferenz gab. »Und was ist mit meinem Dad?«
    Ich schnaubte. »Na klar. Ich bin sicher, er wird begeistert sein, uns zu helfen, seine Todfeinde zu finden.«
    »Ja schon, aber … zumindest hat er Erfahrung mit so was.«
    Ich schüttelte den Kopf. Es gab noch einen Grund, warum ich es Captain Saubermann nicht sagen wollte. Es war nur so ein Gefühl. Es hatte bei Sophie zu Hause angefangen. Die Unterhaltung zwischen Captain Saubermann und dem holographischen Kopf; das geheime Projekt, über das nur sie Bescheid wussten. Und dann vor ein paar Minuten die Art, wie er gesagt hatte, dass er es gewesen sei, der das Schreck-Duo in die Flucht geschlagen habe, obwohl die Rauch-Gestalten für den Angriff verantwortlich waren.
    Ich drehte mich zu Sophie und Milton um, weil mir plötzlich eine Erkenntnis durch den Kopf schoss. Als ich sprach, war meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
    »Sophie, dein Vater …«, sagte ich. »Ich – ich glaube, er ist es, der die Rauch-Gestalten steuert.«

20
    Der Unterschied zwischen Gut und Böse ist oft weniger groß, als du denkst.

    ophie schnappte nach Luft. Aber das Ganze war vollkommen einleuchtend. Das, was Captain Saubermann mit den Rauch-Gestalten gemeinsam hatte, war eindeutig der Versuch, die Welt von allen Superschurken zu befreien.
    Die ganze Zeit hatte Captain Saubermann hinter dem Plan gesteckt, Superschurken zu entführen.
    Sophie und Milton davon zu überzeugen, war natürlich nicht so einfach. Milton schüttelte ungläubig den Kopf. »Niemals«, sagte er. »Captain Saubermann kämpft nur persönlich gegen Schurken. Er lässt nicht irgendwelche Rauch-Monster für ihn die Arbeit erledigen.«
    »Das war, bevor er diese geheime neue Strategie begonnen hat«, erklärte ich.
    Milton sah mich fragend an. »Was für eine geheime neue Strategie?«
    »Ich hab ihn vorhin bei einer holographischen Konferenz belauscht –«
    »Moment mal«, sagte Sophie. »Du hast meinen Dad belauscht?«
    »Nein, ich – das war Zufall.«
    Sophie nahm mir diese Entschuldigung nicht ab. Sie starrte mich an, als hätte sie gerade eine neue eklige Warze auf meinem Gesicht entdeckt.
    »Deshalb wolltest du also das Buch holen«, sagte sie. »Damit du die Chance hattest, durchs Haus zu schleichen. Hast du für deine Eltern spioniert? Hast du versucht, Insider-Informationen zu bekommen, die deinen Eltern helfen würden, Captain Saubermann zu besiegen?«
    »Natürlich nicht! So was würde ich doch nie tun! Ich meine, klar … ich war ein bisschen neugierig, aber –«
    Sophie stieß ein ungläubiges Lachen aus

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