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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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Hoffnung, dass die Vögel über uns hinweg ziehen würden. Aber so, wie es aussah, hatten sie andere Pläne. Als ich zum Himmel hinaufsah, spürte ich, wie die Angst sämtliche Gedanken in mir verdunkelte. Die Vögel stürzten uns wie Kampfjets entgegen.
    Ihre Schatten umkreisten uns. In Sekundenbruchteilen waren die Vögel überall.
    Sophie, Milton und ich rannten in verschiedene Richtungen, dicht von Vogelschwärmen verfolgt. Mit der einen Hand schützte ich mein Gesicht, die andere schwang durch die Luft und erwischte einen Vogel, der im Sturzflug versuchte, meinen Kopf anzugreifen –
    PENG!
    In meinem Kopf brach ein Schmerz los. Es war, als hätte ich mit meiner Hand ein Stahlrohr getroffen. Die Schnäbel waren aus Silber und scharf wie Dolche. Ich hörte das elektronische Schwirren der Flügel.
    Das waren gar keine Vögel. Das waren Maschinen.
    »Wieso habe ich das Gefühl, als ob mich ständig Roboter angreifen, wenn ich mit euch zusammen bin?«, schrie Milton und duckte sich vor einem Kamikaze-Vogel zur Seite.
    Als ich den nächsten Vogel zu Boden schlug, hörte ich plötzlich ein metallisches Klacken . Aber wo der Vogel hergekommen war, gab es noch viel mehr, und sie flatterten von allen Seiten um mich herum. Wenn ich nicht durch den Motorradhelm geschützt gewesen wäre, hätte mein Kopf schnell wie ein Schweizer Käse ausgesehen.
    Konzentrier dich! , sagte ich mir – was nicht gerade einfach ist, wenn ein Schwarm von Metall-Krähen versucht, dir die Augen auszukratzen. Ich dachte an all die Sachen, die ich in den letzten Wochen geübt hatte – nach der Schule Äste in Flammen aufgehen lassen und Snacks rösten. Das hier war doch gar nicht so anders, oder? Stell dir die Vögel einfach als heiße Teigtaschen mit Flügeln vor. Heiße Teigtaschen, die mich zu verspeisen versuchten statt umgekehrt.
    Ich schwang wieder den Arm, und ein Energieschwall pulsierte durch meine Adern. Eine Explosion erwischte die Vögel und warf mich auf den Rücken. Eine heiße Feuerwelle fegte über mich hinweg. Und ein übler Gestank. Ein Gestank nach kurzgeschlossenen Drähten. Die verkohlten Reste der Robotervögel lagen überall um mich herum. Abgerissene Flügel und Drähte, gebrochene Beine, die noch zuckten.
    Ganz in der Nähe war Sophie wieder in ihrem glühenden Zustand. Sie riss einen Vogel aus der Luft, spaltete einen zweiten mit der Handkante und zerlegte einen dritten mit einem Fußtritt.
    »Leute!«, schrie Milton von hinten. »Ich brauch ein bisschen Verstärkung!«
    Überall um uns herum flatterten glänzende metallische Vögel. Milton holte nach einem aus, wirbelte herum, verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Sofort sausten die Vögel auf ihn herab.
    Sophie rannte bereits los. Als sie Milton erreichte, schlug sie einen der Vögel ins Jenseits. Metallteile flogen in alle Richtungen davon. Gerade als ich dazukam, zerlegte sie einen zweiten Vogel per Handkantenschlag.
    Ich schnappte einen Vogel aus der Luft, gerade als der seinen Schnabel in Miltons Hals rammen wollte. Ein weiterer Energieimpuls jagte durch meinen Körper und das Ding explodierte in tausend Teile.
    Als wir endlich die letzten Vögel erledigt hatten, legte sich eine unheimliche Stille über die Wiese. Plötzlich war das Geräusch von klackendem Metall und flatternden mechanischen Flügeln verschwunden. Und ich hörte auf einmal meinen eigenen keuchenden Atem.
    Milton stützte sich auf den Ellenbogen und wischte sich Gras und Vogelteile von seiner Kleidung. »Also, diese Roboter hassen euch beide ja echt, was?«
    »Ich fürchte, das kannst du laut sagen.« Sophie griff nach einem Teil von einem Vogel – dem Mittelbereich, an dem jetzt nur noch einer der beiden Flügel hing – und hielt ihn hoch. Ein vertrautes Logo war in die weiche schwarze Oberfläche graviert.
C
Wachvogel™
    »Was glaubst du, was sie bewacht haben?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.« Milton zuckte die Schultern. »Aber was immer es sein mag, es ist da drinnen.«
    Er warf einen nervösen Blick auf das Gebäude in der Ferne. Es war ein trister alter Bau, der wirkte, als wäre er seit Jahren verlassen. Ineinander verschlungene Ranken klammerten sich an dem grauen Gemäuer fest, die Fenster waren mit Brettern vernagelt.
    Wir ließen unsere Flugroller im hohen Gras zurück und gingen auf das Gebäude zu. Als wir näher kamen, entdeckte ich ein verblichenes Schild, auf dem stand:
HOTEL MEERESBLICK
    »Was ist das denn für ein Name?«, sagte Milton. »Hier ist doch weit und

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