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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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weiter.
    Plötzlich schrie ich laut auf, als sich etwas um meinen Knöchel legte. Ich stürzte nach vorn. Panik schoss mir durch sämtliche Adern. Ich taumelte zur Seite und erwartete, dunkle Schemen der Rauch-Gestalten zu sehen, die auf mich niederschossen. Doch der Tunnel war leer. Keine Rauch-Gestalten. Nichts.
    Mein Fuß steckte in einem Loch im Boden fest.
    Ich holte tief Luft und versuchte mich zu beruhigen, danach befreite ich mit einem festen Ruck meinen Fuß. Dann schaute ich noch mal zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren, und erkannte die wolkenhaften Silhouetten der Rauch-Gestalten in der Kaminöffnung, durch die wir eingestiegen waren.
    »Scheint so, als ob sie uns nicht mehr verfolgen«, sagte ich.
    »Was glaubst du, wieso sie oben geblieben sind?«, fragte Sophie.
    »Vielleicht haben sie ja Platzangst«, hallte Miltons zittrige Stimme durch den Tunnel. »Oder vielleicht ist am Ende des Tunnels irgendwas, vor dem sogar sie sich fürchten.«
    »Tja, wenn wir nicht zurückgehen und sie persönlich fragen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig als weiterzugehen«, sagte Sophie.
    Wir marschierten weiter nach unten, jetzt etwas langsamer, seit wir wussten, dass uns niemand mehr folgte. Ich beobachtete, wie unsere Schatten an den Steinmauern tanzten, und horchte auf unsere Schritte, die dumpf in dem engen Gang widerhallten.
    Schließlich entdeckten wir vor uns ein schwaches Licht. Der Tunnel verlief jetzt flacher. Wir gingen weiter und versuchten, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Sophies Superkraft musste nachgelassen haben, denn ihr Leuchten wurde schwächer. Als wir das Ende des Tunnels erreichten, wirkte ihre Haut wieder völlig normal.
    Vor uns befand sich eine Öffnung. Milton ging als Erster hindurch, dann Sophie, danach ich. Als ich heraustrat, hielt ich den Atem an.
    Vor uns lag eine stählerne Rampe. Dahinter öffnete sich ein höhlenartiger Raum, der sich bis weit unter uns erstreckte. Eine Treppe links von uns führte zum Boden der Höhle hinab. Wenn auch der Rest des Hotels so aussah, als ob er seit den letzten fünfzig Jahren vor sich hin rottete, so wirkte dieser Teil eher wie aus der Zukunft.
    Die Rampe war von silbernen Kanistern umgeben, die zwei Stockwerke hoch aufragten. Drähte hingen aus den Böden der Kanister wie ein Gewirr regungsloser Schlangen.
    »Ich kann nicht glauben, dass das hier ein Teil dieses klapprigen alten Hotels sein soll«, flüsterte ich.
    Wir suchten Deckung und schauten hinab in den Raum unter uns. Weitere silberne Kanister standen dort an den Wänden aufgereiht, jeder mit Dutzenden Drähten verkabelt, die alle in eine Richtung führten – auf eine Glasscheibe zu. Ich streckte mich, um zu sehen, was sich hinter der Scheibe befand, doch es war zu dunkel, um irgendwas sehen zu können.
    Plötzlich spürte ich, dass sich etwas bewegte, und sofort wurde mir klar, dass wir nicht allein waren. Zwei Männer gingen zur Mitte des Raums unter uns. Einer von ihnen trug einen dunklen Anzug und hatte ein Gesicht, das mir seltsam bekannt vorkam.
    Der andere Mann war deutlich leichter zu erkennen. Die silberne Uniform, der glänzende blaue Umhang und die passenden Handschuhe waren unverkennbar.
    »Dad?«, rief Sophie.
    Als sie ihre Stimme hörten, wirbelten Captain Saubermann und der andere herum.
    Milton und ich hielten uns weiter hinter einem der Kanister versteckt, während Sophie die Treppe hinunterging.
    »Sophie?«, sagte Captain Saubermann. »Was zum Teufel machst du hier?«
    »Das wollte ich dich gerade fragen«, antwortete sie.
    »Woher weißt du, wo ich bin? Und wie bist du überhaupt her gekommen? Hat Stanley dich gefahren? Sobald ich zurück bin, muss ich den Roboter unbedingt neu –«
    »Stanley hat mich nicht gefahren. Ich hab eine andere Möglichkeit gefunden, herzukommen.«
    »Was ist los, Captain S?«, fragte der Mann im schwarzen Anzug.
    Sobald er sprach, wusste ich, wo ich ihn schon mal gesehen hatte. Er war der Hologramm-Kopf. Fink.
    Sophies Schritte schlugen mit einem metallischen Klirren gegen jede Stufe, bis sie das Ende der Treppe erreicht hatte.
    »Ich weiß, Sie sind ein Familienmensch und so«, sagte Fink zu Captain Saubermann, »aber ich dachte, das hier sei ein privates Treffen.«
    »Ist es auch«, antwortete Captain Saubermann. »Sophie, du solltest nicht hier sein.«
    »Ich weiß bereits von deinem geheimen Projekt«, konterte Sophie.
    Captain Saubermann legte verwirrt die Stirn in Falten. »Du weißt davon? Aber …

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