Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
woher?«
»Das spielt keine Rolle. Der Punkt ist, ich weiß es – und ich bin da, um dich zu bitten, es fallenzulassen.«
»Schau mal, mein Schatz … ich bin mir ja bewusst, dass das hier als große Veränderung gesehen werden könnte. Aber manchmal müssen Veränderungen eben sein.«
»Und warum verhältst du dich dann so geheimnistuerisch?«
»Ich hatte ja vor, es öffentlich bekanntzugeben. Deshalb haben Fink und ich uns getroffen. Wir sind hier, um den nächsten Schritt des Projekts zu besprechen. Die Pressemitteilung ist schon fertig, die neue Uniform ist entworfen –«
»Okay, ich glaube, das geht jetzt ein bisschen zu schnell«, unterbrach ihn Fink. »Vielleicht sollten wir das besser später besprechen –«
Aber Sophie ignorierte Fink. »Ich weiß über alles Bescheid, Dad«, sagte sie. »Über den kleinen Plan, mal eben sämtliche Superschurken der Welt durch mikroskopische Roboter zu teleportieren.«
»Mikroskopische Roboter? Teleportieren?« Captain Saubermann schüttelte den Kopf.
»Captain S«, sagte Fink. »Ich glaube wirklich, wir sollten das –«
»Du hast mich und meine Freunde fast umgebracht – zwei Mal!«, sagte Sophie. »Gehört das etwa auch zu deinem tollen Plan?«
»Sophie, ich würde doch nie …« Captain Saubermann wirkte bestürzt, als ob er von den Details des Plans gerade zum ersten Mal erfuhr. »Du musst dich irren. Fink und ich arbeiten an einem geheimen Projekt, das stimmt. Aber dabei geht es doch nicht um das Teleportieren von Schurken oder um den Versuch, jemanden zu töten.«
Bevor Captain Saubermann weitersprechen konnte, griff Fink in seine Tasche und zog ein Handy heraus. Er tippte mit seinem Finger auf das Touchpad. Im selben Moment bildete sich eine gewaltige rot glühende Wand um die Stelle, an der Sophie und Captain Saubermann standen, und hielt die zwei wie in einem Käfig gefangen. Fink starrte sie von draußen an und hatte dabei sein Handy fest umklammert.
Captain Saubermann schlug mit der Faust gegen die glühende Wand. Doch egal, wie fest er dagegen hämmerte, das Hindernis rührte sich nicht.
»Was soll das, Fink?«, schrie Captain Saubermann. »Was haben Sie getan?«
»Tut mir leid, Captain S«, antwortete Fink von der anderen Seite, »aber es ist, wie Sie gesagt haben, manchmal müssen Veränderungen eben sein.«
»Fink, Sie sollen verflucht sein! Lassen Sie uns sofort raus aus diesem Ding!«
»Ich fürchte, das kann ich nicht. Mein Chef will, dass Sie dort bleiben.«
» Ich bin Ihr Chef!«
»Nicht mehr. Ich habe jetzt einen neuen Chef. Und der zahlt deutlich besser.«
Plötzlich gab es ein Geräusch von der anderen Seite des Raums. Schritte. Das rhythmische Auftreten von Schuhen, die sich über den Boden bewegten. Und noch etwas anderes – das gleichmäßige Klacken eines Stocks.
Eine Gestalt trat aus dem Schatten. Ein Mann, ganz in Dunkel gehüllt. Er bewegte sich langsam. Unterstützt von dem Stock, trat er an die glühende Wand.
Phineas Vex.
23
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Ich dachte an das letzte Mal, als ich Phineas Vex gesehen hatte – wie er im Griff einer Rauch-Gestalt zappelte, ehe er mit einem Blitzschlag verschwand. Milton und ich beobachteten, hinter dem Kanister versteckt, wie er sich der glühenden Wand näherte, die Sophie und Captain Saubermann gefangen hielt.
»Seien Sie gegrüßt, Captain Saubermann«, sagte Phineas Vex.
Er sprach auf die gleiche kommandierende Weise, wie ich es von der Schandmesse in Erinnerung hatte. Ein Auge war hinter einer schwarzen Klappe verdeckt. Eine Narbe lief ihm seitlich übers Gesicht.
»Lassen Sie mich sofort frei!«, brüllte Captain Saubermann Vex an.
»Sie freilassen?« Vex stieß einen kurzen bellenden Lacher aus. »Nach all der Arbeit, Sie hierherzubekommen? Das glaube ich nicht.«
»Nun gut«, sagte Captain Saubermann. »Dann muss ich mich wohl selbst befreien.«
Vex schaute amüsiert zu, wie Captain Saubermann den Arm ausstreckte und seinen Finger auf die glühende Wand richtete.
»Hitzestrahl der Aufrichtigkeit aktivieren!«, rief Sophies Dad. Nichts geschah. Er drückte einen Knopf auf seinem gepanzerten Armband und versuchte es noch einmal.
»Ich fürchte, Ihr Arsenal an Hologramm-Waffen mit diesen albernen Namen funktioniert hier nicht«, sagte Vex. »Genauso wenig wie jede andere Superkraft. Die Wand sendet ein Energiefeld aus, das sämtliche Superkräfte neutralisiert und alle
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