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Judastöchter

Titel: Judastöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Rí in Belfast errichtet hatte, um sich unter den Straßen von Keller zu Keller zu bewegen.
Es ist helllichter Tag.
»Wir sollten Treppen nach unten suchen. Wenn es ein Gewölbe gibt, finden wir die Sídhe mit größter Wahrscheinlichkeit dort.«
    »Auf den Bauplänen, die wir im Netz gefunden haben, war keins eingezeichnet.«
    Was heißt das schon?
»Wir treffen uns im Vorraum zum
TeaRoom
.« Sia war hoch angespannt und fühlte bereits Enttäuschung in sich aufsteigen. Sollte es ihnen nicht gelingen, die Anführer der Sídhe zu fassen …
    Den Angreifer, der sie aus einem Durchgang heraus attackieren wollte, hatte sie zuvor bereits atmen gehört.
    Sie versetzte ihm einen Hieb mit dem Pistolengriff gegen die Kehle, ihr Tritt ließ ihn gegen die Wand krachen und röchelnd zu Boden sinken.
Wo sind die beschissenen Sídhe?!
    Sia erreichte das Foyer, wo Eric sie erwartete. Er hatte sein Gewehr geschultert, kleine Flämmchen, die aus der Einrichtung hinter ihm schlugen, umrahmten ihn. Die Luft war erfüllt mit Silberflitter.
Noch ist es zu früh für eine Siegesparade.
    »Hier ist alles ruhig«, sagte er und zeigte nach oben. Neben ihm stand ein großer Benzinkanister, den er mitgebracht hatte. »Da oben kommt keiner mehr raus. Nur als Aschehäufchen.«
    Das gibt es nicht! Hat sich Wilson geirrt?
»Vielleicht haben sie noch einen anderen Ort, den wir nicht kennen?« Sia war zum Schreien zumute. Jemand musste für Emmas Tod bezahlen, und zwar heute!
    »Hier draußen ist es ruhig geblieben. Niemand ist abgehauen«, schaltete sich Justine dazu. »Ihr habt alle erwischt.«
    »Oder es waren nicht alle da.« Eric sah hinaus zu den leeren Fensteröffnungen. »Ist es nicht seltsam, dass noch keine Bullen da sind?«
    »Keine Blaulichter. Nichts zu sehen«, meldete Justine. »Ich höre nicht mal Sirenen.«
    Ich will wissen, ob es ein Gewölbe gibt.
Sia zog das letzte Päckchen Plastiksprengstoff aus ihrer Manteltasche und legte es auf den Boden, trat mehrmals darauf ein, um ihn in die Ritzen einzuarbeiten. Schnell steckte sie einen Zünder hinein und schaute sich um. »Das da«, sagte sie zu Eric und zeigte auf einen schweren, massiven Tisch. »Den stellen wir drauf.«
    Gemeinsam wuchteten sie das schwere Möbelstück auf den Sprengstoff, liefen um die Ecke, und Sia löste aus.
    Es rumpelte, und darauf folgte ein Poltern wie von einer einstürzenden Ziegelmauer. Der Boden unter ihren Füßen bebte, als würde sich genau darunter ein leichtes Erdbeben ereignen.
    Also doch!
»Ich wusste es!« Sia sprang um die Ecke, sah das Loch, das breit und offen im Eingang gähnte. Sie sprang, ohne zu zögern, hinab. Der Benzinkanister fiel hinter ihr auf den Geröllberg, Eric landete neben ihr, das G36 im Anschlag.
    Einzelne Steinbrocken bewegten sich um sie herum, Arme schoben sich hervor und wollten sich aus dem Schutt befreien.
    Kommt heraus! Zeigt euch!
»Wir haben die Sídhe gefunden.« Sia schaute sich um.
Hel erwartet euch!
    Im Gewölbe gab es an einer Wand die Reste einer Treppe nach oben, die durch die Wirkung des Sprengstoffs eingestürzt war. Sie vermutete einen geheimen Mechanismus, mit dem sich ein Zugang hatte öffnen lassen.
    Eric kippte in der Zwischenzeit den Inhalt des Benzinkanisters über die Trümmer. »Bringen wir sie mal dazu, sich zu beeilen.« Er holte eine Packung Streichhölzer aus der Tasche, nahm ein Hölzchen und schnipste es so über die Reibfläche, dass es zündend durch die Luft flog und zischend auf den Steinen landete.
    Mit einem leisen
Wuff
bildete sich eine Stichflamme, die gegen die Reste der Gewölbedecke rollte; dazu mischte sich ein kollektiver Aufschrei unter den Steinen heraus.
    »Da haben wir die Toten aufgeweckt«, Eric hob das Gewehr, »und senden sie gleich wieder zurück in die Hölle.« Eric legte an und wartete darauf, dass Vampire erschienen. »Es macht Spaß, gemein zu sein.«
    Sia hielt sich ebenfalls bereit.
Ich warte auf die Besonderen.
    Brennend und fauchend sprangen die ersten Vampire unter den Steinen hervor und versuchten, den Flammen zu entkommen.
    Eric bewegte sich wie ein Tontaubenschütze, nur wesentlich schneller, der Finger zuckte in schneller Folge nach hinten.
    Die Köpfe der Blutsauger zerbarsten durch die Silberschrotgeschosse, die enthaupteten Vampire fielen zwischen den Steinbrocken zu Boden.
    Sia verfolgte die Vorgänge. Eric hatte die Gegner sehr gut unter Kontrolle.
Zu gut,
wie sie fand.
Hier stimmt was nicht. Wo bleiben die angeblich so gefährlichen Sídhe?
Es erschien

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