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Jürgen Klopp: Echte Liebe

Jürgen Klopp: Echte Liebe

Titel: Jürgen Klopp: Echte Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmar Neveling
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achtbaren sechsten Rang – und verpasste damit nur um zwei Zähler den Einzug in die Europa League, dem Nachfolger des bisherigen UEFA-Cups.
    Bitter dabei: Aufgrund eines eigentlich irregulären Treffers in der Nachspielzeit zog der Hamburger SV »last minute« noch am BVB vorbei auf Platz fünf. Dem Siegtor zum 3:2 bei Eintracht Frankfurt war eine Abseitsposition voraus gegangen. Dennoch: Im Vergleich zu Rang dreizehn im Vorjahr hatte die Mannschaft einen enormen Schritt nach vorne gemacht. Der Anfang einer Entwicklung war gemacht.
    Welch enorme Bedeutung ein Sieg im Revierderby besitzt, merkte Klopp spätestens zwei Jahre später, als die Borussia – wieder am 4. Spieltag – in beeindruckend souveräner Manier in der »Höhle des Löwen«, der Schalker Veltins Arena, mit 3:1 triumphierte. Bei ihrer Rückkehr nach Dortmund per Bus wurden die siegreichen Helden von Hunderten BVB-Fans stürmisch gefeiert, Doppeltorschütze Shinji Kagawa sogar auf Schultern getragen. »Das war pure Ekstase. Gänsehaut pur, so was habe ich noch nie erlebt. Jetzt hat auch der Letzte gesehen, was so ein Derby-Sieg bedeutet«, staunte Klopp. 21
    Inventur in der Winterpause
    Mit weniger Glück als beim Derby im September 2008 verlief Klopps erster Auftritt mit dem BVB auf internationalem Terrain. In der ersten Runde des UEFA-Cups traf Dortmund auf den italienischen Vertreter Udinese Calcio. Ernüchternd fiel das 0:2 auf eigenem Platz aus, als sich die Gastgeber etwas naiv auskontern ließen. Begeisternd dagegen war die Aufholjagd im Rückspiel in Udine, das nach 120 Minuten eine 2:0-Führung der Borussen sah. Nur aufgrund des verlorenen Elfmeterschießens verpassten die Westfalen den Einzug in die Gruppenphase. Für die Italiener war erst im Viertelfinale gegen Werder Bremen Endstation.
    Noch während seiner ersten Saison in Dortmund krempelte Klopp sein Team kräftig um: Zum Wintertransfermarkt 2008/09 verließen Antonio Rukavina, Diego Klimovicz, Giovanni Federico, Delron Buckley, Marc-André Kruska und Robert Kovac den Verein, die beim BVB nur noch eine Nebenrolle gespielt hatten. Bereits vor Saisonbeginn hatte Abwehrhaudegen Christian Wörns, mehrjähriger Kapitän und seit neun Jahren bei der Borussia, kein neues Vertragsangebot mehr erhalten und seine Karriere beendet.
    Ein glückliches Händchen besaßen die Dortmunder bei den Neuverpflichtungen, die sich fast durchweg als wertvolle Verstärkungen erweisen sollten: Bereits im Sommer war neben Klopps Weggefährten aus Mainz, Neven Subotic, mit Angreifer Mohamed Zidan (im Tausch mit Mladen Petric) ein weiterer Ex-Mainzer dazu gekommen, der bei den 05ern unter Klopp seine bisher stärksten Leistungen gezeigt hatte. Nuri Sahin, der bereits als 16-Jähriger für den BVB debütiert hatte und nach seiner Ausleihe von Feyenoord Rotterdam zurückgekehrt war, entwickelte sich nach seiner Rückkehr zum großen Mittelfeldlenker.
    Auch weitere Neuzugänge saßen: Ob der brasilianische Innenverteidiger Felipe Santana, der ungarische Mittelfeldspieler Tamas Hajnal, DFB-Nationalspieler Patrick Owomoyela oder der südkoreanische Außenverteidiger Young-Pyo Lee, der als Vertreter des verletzten Dede zum BVB stieß – sie alle wurden während Klopps Dortmunder Anfangszeit zu Stützen des umgekrempelten BVB-Kaders. Auch der im Winter für ein halbes Jahr von Tottenham Hotspur ausgeliehene Kevin-Prince Boateng deutete schon damals sein Talent an, das er heute beim AC Mailand zur vollen Entfaltung bringt. Die Radikalkur wirkte, Klopps neues Team nahm immer mehr Konturen an.
    Siegesserie nach Vertragsverlängerung
    Das Jahr 2009 begann für den BVB mau: Von den ersten sieben Rückrundenspielen wurde nicht eines gewonnen. Doch die Vereinsführung dokumentierte ihr Vertrauen in die Arbeit von Jürgen Klopp und verlängerte den Vertrag vorzeitig bis 2012. Der Lohn: Direkt das nächste Spiel gegen Werder Bremen wurde mit 1:0 gewonnen, in den letzten zehn Bundesliga-Partien folgten acht Siege, die Schwarz-Gelb noch auf Rang sechs hievten.
Klopps Farbenlehre
Für Kicker -Redakteur und Dortmund-Experte Thomas Hennecke bewies Jürgen Klopp 2009 in der Phase siegloser Spiele seine Beharrlichkeit, als der Trainer seinem Stil unbeeindruckt treu blieb: »Damals gab es Schlagzeilen wie ›Ist Klopps Zauber verflogen?‹ Davon hat er sich überhaupt nicht beirren lassen. Und da habe ich gelernt, dass er nicht im Wochenrhythmus schwarz oder weiß sieht, sondern seine Grautöne mitnimmt und – um in der Farbenlehre

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