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Jürgen Zöller Selbst - Aus dem Leben des BAP-Trommlers

Jürgen Zöller Selbst - Aus dem Leben des BAP-Trommlers

Titel: Jürgen Zöller Selbst - Aus dem Leben des BAP-Trommlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Zoller Selbst
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Deserteur war es sicher nicht verkehrt, sich mitten im Nichts aufzuhalten. Das wusste Jürgen. Zudem war sein Gastgeber ein cleverer, intelligenter Mensch mit guten Umgangsformen. Ruhig, besonnen, gesegnet mit einer bemerkenswerten Gattin, der klassische Berufskriminelle im Ruhestand eben. Wie man ihn sich so eigentlich nicht vorstellte.

     
    Einschulung
     

     
    Die erste Karusselfahrt
     

     
    Helau und Alaaf
     

     
    Von Links nach Rechts: Peter, Jürgen, Ludger
     

     
    Hillscheid/Westerwald 1920
     

     
    Mit den „Soul Sisters“ 1968
     

     
    Identitätskrise??
     

     
    Die Band Acid 25 im Jahr 1971
     

     
    Supermax Gangster Style
     

     
    Familie Hauenstein und ein paar Supermüde in Tunesien
     

     
    Zöller singt mit Wolf Maahn’s Deserteusen
     

     
    Der „Reisende Krieger“
     

     
    Dreh zum Film „Reisender Krieger“
     

     
    „Da Capo“ 1988
     

     
    X für ’e U
     

     
    X für ’e U
     

     
    Pik Sibble
     

     
    Pik Sibble
     

     
    „Amerikatour“ mit der Bahn
     

     
    „Amerikatour“ mit der Bahn
     

     
    „Amerikatour“ mit der Bahn
     

     
    Tommy Engel, Jürgen Zöller, Klaus Lage: Jetzt singt er!
     

     
    Darf ich vorstellen
     

     
    Lauter Trommler. z.B. Zak Starkey (Sohn von Ringo Starr), Mel Gaynor, Rick Allen
     

     
    Mit Chuck Berry. Generalprobe für die Eröffnungsfeier der Leichtathletik-WM in Stuttgart
     

11
Ab ins Hippieparadies: Torremolinos -zwei Jahre nach dem „Summer of Love“
     
    Im Herbst 1968 nahm Jürgen wagemutig seine Exkursionen ins
K52
nach Frankfurt wieder auf. Jim Clapper, ein Amerikaner, suchte einen Drummer und hatte ihn mit Jürgen schon gefunden. Da blieb er erst mal dabei, unterdrückte die Angst, aufzufliegen. Furchtloser Held, der er so gern sein wollte, spielte er sogar in Ami-Clubs. Im Musikhaus Hummel (das heute noch unter dem Namen
Cream-Music
existiert), kaufte er seine Drumsticks.
    Drei Mädels beobachteten ihn dabei, traten forsch auf ihn zu und fielen mit dem Gastspielvertrag direkt ins Haus: „Bist du Schlagzeuger?“ Es stellte sich schnell heraus, dass die Damen „Soul Sisters“ hießen, in Ami-Clubs spielten und ab November einen festgebuchten Zwei-Monats-Job in Spanien hatten, ebenso wie ein kleines Problem. „Unsere Schlagzeugerin ist krank, und wir brauchen für die Zeit nen Aushilfsschlagzeuger. Wie wär’s?“ Jürgen dachte nicht zuerst an sich, sondern an den Kollegen Ringo Funk, der gerade eine Band suchte. Aber Ringo hatte eine bessere Idee: „Du fährst mit den Mädels nach Spanien, ich steig bei Jim Clapper ein. Du bist doch vom Bund abgehauen, da wäre es eh besser, du würdest mal ein paar Monate hier von der Bildfläche verschwinden“ Heiliger Strohsack! Natürlich, das war es. Jürgen fuhr kurz entschlossen nach Kaiserslautern, wo die Soul Sisters einen Auftritt hatten und sagte: „Hier bin ich, es kann losgehen“
    Die Soul Sisters waren eine außergewöhnliche Band, die sich in Heidelberg zusammengefunden hatte. Schon rein äußerlich fielen sie auf, mit ihren langen weißen Stiefeln und den superkurzen Miniröcken. Anja Wanemakers, die holländische Bassistin, hatte eine Stimme wie James Brown, die eineiigen Zwillinge Wally und Ellie Albiez aus Bühl spielten Orgel und Gitarre, und dann war da noch Helga Gwiasta, ein blondes Busenwunder mit USA-Erfahrung. Sie war gerade zurückgekommen, hatte mit der Mädchenband „The Pretty Kittens“ dort gespielt. Ihre Fans verglichen sie mit Dolly Parton, sie sang und spielte Harp, und machte die GIs in den Clubs verrückt. Die johlten schon, wenn Helga nur den Mund aufmachte und ließen ihren Mund noch lange offen stehen, wenn sie ihren wieder zugemacht hatte. Die Mädels spielten glasklaren, harten und scharfen Soul, von Otis Redding bis James Brown, von Aretha Franklin bis Roberta Flack.
    In zwei Kombis ging es runter nach Sevilla, die Soul Sisters spielten dort ein Vier-Wochen-Engagement in einem Club in der Nähe des Flughafens, anschließend noch zwei Wochen in einem anderen Laden. An einem Day Off machte die ganze Band einen Betriebsausflug nach Torremolinos, Jürgen musste nicht umständlich überredet werden mitzukommen. Allein die Versprechung von „Meer“ und „gut tanzen“ sowie, noch besser „alles, was du brauchst“ reichten voll und ganz.
    Jetzt stand er da am Strand. Er, der Aushilfstrommler, der entwurzelte Deserteur. Er war verliebt in das, was er da sah. Hier war offenbar – mitten in der faschistischen Franco-Diktatur

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