Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jürgen Zöller Selbst - Aus dem Leben des BAP-Trommlers

Jürgen Zöller Selbst - Aus dem Leben des BAP-Trommlers

Titel: Jürgen Zöller Selbst - Aus dem Leben des BAP-Trommlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Zoller Selbst
Vom Netzwerk:
interessierten Musiker: Sagt mal, wie ist das denn eigentlich mit diesen zwei ‚Knackpunkten’?“ „Naja, die Frauen, das kannste vergessen“, war die eine Antwort. Aber Drogen? „Bei uns kiffen alle Studenten. Ich bring euch mal was mit.“ Jürgen zuckte instinktiv zusammen: „Oh Scheiße. Das kann man doch nicht machen! Nicht hier in China.“ Am nächsten Tag kam der Student wieder und drückte ihm einen Klumpen in die Hand, so groß wie eine Zigarettenschachtel. Wieder zuckte Jürgen zusammen. Um Gottes willen, wenn das jetzt rauskäme, wenn er erwischt würde mit dem Zeug, dann könnten sie hier hochkant aus dem Land raus fliegen! Schreckverdauend schlich er mit dem Klumpen, der ihm tonnenschwer vorkam, auf sein Zimmer und drehte sich auf den Schreck eine Minitüte, rauchte aus dem Fenster und zappelte, bis zum Hals mit klebriger, dampfender Paranoia angefüllt. Der Klumpen aber ging nicht weg und war subjektiv inzwischen mindestens so groß wie die Minibar, und man konnte ihn durch Wände sehen und nachts leuchtete er giftgrün, ganz sicher.
    Hau weg den Scheiß! Am darauffolgenden Tag war ein Ausflug zur chinesischen Mauer angesagt. Bevor es losging, biss Jürgen noch einmal herzhaft ein ordentliches Stück von dem Stöffchen ab. Kaum saß der Tross im Restaurant, kaum stand das Essen auf dem Tisch, schon ging es los. Nein, das war nicht der nette Flokati, auf dem man 1972 im Frankfurter Volksbildungsheim hinterm Drumset emporgeschwebt war. Die Essstäbchen flogen quer durch den Raum, Jürgen badete sich und die Nachbarschaft in Schweiß. „Beruhig’ dich, beruhig’ dich“, versuchte Geli den Mann wieder einzufangen, der offenbar gerade von einem Drachen verspeist wurde. Sie schaffen es irgendwie auf die Mauer, es herrschte Nebel, man konnte nur die Mauer links und rechts sehen, Kamele und knipsende Chinesen. Jürgen war nicht sicher, ob nicht auch knipsende Kamele dabei waren. Und schon fing das Bröckchen bei Geli an zu wirken, was bei ihrem Begleiter einen neuen Schwall Paranoia auslöste: Wenn die uns erwischen, fliegen wir aus dem Land, weil ich Idiot mir Haschisch besorgt habe! Noch am gleichen Tag flog das gute Stück, das „Masterpiece“ direkt in die Kloschüssel. Die Kanalratten dürften ein Fest gefeiert haben. Was Jürgen erst viel später erfuhr: Mindestens ein halbes Dutzend Angehörige des Tourtrosses waren in ihrer Freizeit beschäftigt gewesen, ähnlich üppige Monolithen abzurauchen und zu verzehren. Aber keiner hatte etwas vom anderen gewusst.

    JÜRGEN ZÖLLER … SELBST: BAP hatte nie etwas mit harten Drogen zu tun. Da gab es kein Kokain. Klar, da wurde mal was geraucht. Aber BAP war eher ein Reformhaus. Da wurde getrunken, der eine mehr, der andere weniger, aber es gab keine Exzesse. Vor allem keine gemeinsamen Exzesse. Der Exzess war, abends gemeinsam auf der Bühne zu stehen, sonst gab es ja keine gemeinsamen Berührungspunkte. Da war viel mehr Distanz zwischen denen und mir. Viel mehr als zu den Leuten, mit denen ich im Studio gearbeitet habe, Kolonovits, Johan Daansen. Aber ich habe immer noch eine ganze Zeitlang dieses Spielchen mit gespielt, zu tun als wäre ich ein Popstar und habe auch einen Lebensstil gepflegt, den ich mir überhaupt nicht leisten konnte, und hab mich so immer mehr in die Scheiße geritten, finanziell und auch seelisch, ich hab das mitgemacht bis zu einem Punkt, an dem ich war wie Dr. Jekyll and Mister Hyde. Zuhause alles schön gemütlich, ruhig und beschaulich, aber auf Tour die Sau rauslassen. Im Zusammenhang mit Kokain ist Sex natürlich auch ein Gegenstand, der sich größerer Beliebtheit erfreut. Man ist immer auf der Pirsch, weil das Zeug den Sexualtrieb anheizt. Ich war eine Zeitlang immer auf der Suche, obwohl ich ja verheiratet war. Es war so einfach. Ich hatte nie Probleme, Frauen rumzukriegen. Nach der Zeit mit Fendrich hatte es eigentlich aufgehört, aber dann ging es noch mal los, viel kontrollierter und vorsichtiger zwar, und immer mit den Hintergedanken und den Selbstvorwürfen: Alter, lass das bleiben.

     

     
    Mit Jeff Porcaro und Toto in der Sporthalle Köln
     

     
    Sheryl zeigt Flagge
     

     
    Denkste!!
     

     
    Unser Studio auf Mallorca
     

     
    Die BAP-Bucht! Rechts Oben: das Studio, Mitte Links: das Hotel
     

     
    Der Arbeitsplatz auf Mallorca von drinne …
     

     
    noch drusse.
     

     

     
    Ralf Mikolajczak „Locke“ lockt seinen Chef
     

     

     

     

     

     
    Övverall
     

     
    Anne de Wolf und ihr

Weitere Kostenlose Bücher