Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
langen Schritten zur Tür.
Annie hörte die beiden miteinander reden, dann schlug die Haustür zu.
Kurz darauf streckte Kate den Kopf ins Zimmer. „Darf ich reinkommen?“
„Wie könnte ich dich davon abhalten?“, murrte Annie, bereute ihre Antwort jedoch sofort. „Entschuldige, Kate, bitte vergiss, was ich gesagt habe. Ich bin nur ein bisschen durcheinander. Wenn alle so viel Wirbel um mich machen, habe ich immer das blöde Gefühl, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist.“
„Rafael sagt, er hätte Kindsbewegungen gespürt. Das ist ein gutes Zeichen.“
„Ich weiß.“ Annie seufzte. „Trotzdem mache ich mir Sorgen.“
Kate sah sie mitfühlend an. „Wir werden tun, was wir können, damit alles gut geht, Annie. Jeder fragt nach dir. Ich musste eine Menge Leute davon abhalten, persönlich nach dir zu sehen. Aber Chloe darf doch nachher kommen?“
„Ahnt sie etwas? Wegen Rafael, meine ich?“ Annie stieg aus dem Bett und zog sich ihren Morgenmantel über.
„Nicht nur sie, schätze ich. Die meisten vermuten wahrscheinlich längst, dass er der Vater ist. Du machst Urlaub in Spanien, dann bist du plötzlich schwanger, und auf einmal taucht Dr. Castillo hier auf. Ben hat erzählt, dass Rafael Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hat, um den Job am St. Piran zu bekommen.“
Kate lächelte. „Außerdem hätte man schon blind sein müssen, um nicht zu mitzubekommen, wie beunruhigt er gestern Abend war. In der Regel tragen Ärzte ihre Patientinnen nicht auf den Armen quer durchs Krankenhaus, egal, wie besorgt sie um sie sein mögen.“
„Auf jeden Fall macht er sich Gedanken wegen des Babys“, meinte Annie. „Ich werde für den Rest der Schwangerschaft einen Leibarzt haben.“
„Wäre das so schlimm? Der Himmel weiß, dass wir alle von Zeit zu Zeit jemanden brauchen, an den wir uns anlehnen können, egal, wie stark wir zu sein glauben.“
Annie fand, dass Kate ziemlich traurig klang, als sie das sagte, doch da lächelte sie schon wieder.
„Deine Schwester hat übrigens auch angerufen. Rafael hat ihr versprochen, dass du zurückrufst. Wenn du magst, tu es doch gleich. Ich koche uns inzwischen einen Tee.“
Annie suchte überall nach dem schnurlosen Telefon und fand es schließlich in der Küche, die aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Rafael mochte viele Talente haben, aber als Hausmann war er eine Katastrophe.
Sie ging ins Wohnzimmer und wählte die Nummer ihrer Schwester.
Fiona war drauf und dran, eine Tasche zu packen und nach Penhally Bay zu fahren. Annie brauchte eine Weile, um sie zu überzeugen, dass das nicht nötig war. Einigermaßen beruhigt fragte Fiona nach Rafael.
„Ich dachte, ich höre nicht richtig, als er sich am Telefon meldete. Dann erzählte er mir, was passiert war, dass es dir und dem Baby aber gut ginge. Also, Schwesterchen, was hat das zu bedeuten? Warum hast du mir nicht erzählt, dass er nach England gekommen ist? Seid ihr zwei jetzt zusammen? Ich finde das ja so aufregend!“, sprudelte es aus ihr hervor.
„Ich kann jetzt nicht reden, Fi, ich habe Besuch. Aber das mit Rafael ist nicht so, wie du denkst“, fügte sie hinzu. „Ach, und erzähl Mum und Dad lieber nicht von gestern Abend. Sie machen sich nur Sorgen und brechen noch ihren Urlaub ab, und das will ich nicht.“
Annie beendete das Gespräch, als sie hörte, dass Chloe da war. Sie fand die beiden Freundinnen in der Küche, und Chloe reichte ihr gleich eine Tasse Tee.
„Wie geht es dir?“, fragte sie. „Kate sagt, dass alles in Ordnung ist. Gut, dass sie mich gestern noch angerufen hat, nachdem sie dich nach Hause gebracht hatte. Ich hätte die ganze Nacht bestimmt kein Auge zugetan.“
Chloe schien sich große Sorgen gemacht zu haben, und Annie beeilte sich, ihr zu versichern, dass es ihr wirklich gut ging.
„Und unser neuer Doktor ist dir nicht von der Seite gewichen?“
Der neckende Unterton brachte Annie zum Erröten.
„Wissen es die Leute schon?“
„Was denn?“, fragte Chloe unschuldig.
Ihre Wangen brannten. „Dass er der Vater ist, meine ich.“
„Es gibt Gerüchte. Aber es ist nicht so, dass man sich das Maul zerreißt. Eher freundliches Interesse. Was dich allerdings nicht wundern muss, wenn unser Dr. Castillo dich wie der edle Ritter davonträgt und fortan nicht mehr von deiner Seite weicht. Abgesehen davon, dass er anscheinend sämtliche Beziehungen hat spielen lassen, um ein halbes Jahr am St. Piran arbeiten zu können.“ Sie lächelte schelmisch. „Ja, ich
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