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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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war.
    Phil stand auf. „Es wäre schön zu sehen, dass er ein Mensch ist. Wenn er seine eisige Kontrolle mal für fünf Minuten verlieren würde. Ich bilde mir gern ein, dass es eine Maske ist, die er aufsetzt, wenn er arbeitet. Das tun schließlich viele von uns, um mit dem emotionalen Stress zurechtzukommen. Aber Nikos Mariakos …“, er schüttelte den Kopf, „ … ich glaube nicht, dass der Mann seine Gefühle ausblendet. Wahrscheinlich hat er gar keine.“
    Nikos blieb vor dem Aufenthaltsraum für die Angehörigen stehen und sah auf seine zitternden Hände. Er konnte sich denken, was sie gerade über ihn sagten.
    Eiskalt.
    Gefühllos.
    Gott sei Dank konnten sie ihn jetzt nicht sehen, oder sein Ruf wäre komplett dahin. Und zum Glück für seine Patienten hatte ihn sein Körper im Schockraum noch nie im Stich gelassen. Erst danach, wenn ihn die Erinnerungen einholten.
    Nikos holte tief Luft und schob die Bilder beiseite, die ihn quälten. Bilder von einem anderen Kind. Einem Kind, das er nicht hatte retten können.
    Aber diesmal hatte er den Kampf gewonnen.
    Entschlossen drückte er die Tür auf und begrüßte die Angehörigen. Anders als viele seiner Kollegen drückte sich Nikos nicht vor der schwierigen Aufgabe, vor Sorge aufgelösten Angehörigen entgegenzutreten. Der Gedanke, ihnen schlechte Nachrichten zu überbringen und sie dann einer Krankenschwester zu überlassen, war ihm fremd.
    Er hatte den kleinen Patienten operiert und konnte ihre Fragen beantworten. Nur leider nicht die drängendste von allen: warum?
    Glücklicherweise waren die Nachrichten an diesem Tag besser, als irgendjemand zu hoffen gewagt hatte, und zehn Minuten später flüchtete er in sein Büro.
    Nikos rollte seine Schultern, um die Anspannung zu lockern, und starrte aus dem Fenster auf die belebten Straßen der Stadt. Er war nachdenklich. In Erinnerungen versunken.
    „Nikos?“
    Ellas Stimme erklang von der Tür, und lächelnd drehte er sich um. Sie war die einzige Person, bei der er sich zurzeit entspannen konnte.
    „Ist deine Schicht vorbei?“
    „Ja. Der Junge ist auf der Intensivstation und hält sich gut.“ Mit glänzenden Augen schlenderte sie auf ihn zu.
    „Gut“, erwiderte er. Aber er dachte dabei nicht mehr an das Kind.
    Sie blieb vor ihm stehen und fuhr mit den Fingern über seine Brust. „Du warst erstaunlich.“
    „Ich dachte schon, Phil bleibt das Herz stehen.“ Nikos war von Ellas süßem Lächeln gefangen und von ihrer offenen Bewunderung. Sie war so herrlich unkompliziert!
    Und sie hatte einen fantastischen Körper.
    „Phil ist eben sehr vorsichtig.“
    Nikos zog Ella in seine Arme und spürte, wie sein Körper sofort reagierte, als sie sich weich an ihn schmiegte. „In diesem Geschäft braucht man vorsichtige Leute.“
    „Als Ausgleich für Leute wie dich?“, neckte sie ihn liebevoll. „Du bist ja nicht gerade übervorsichtig zu nennen, was?“
    „Nun ja, ich weiß einfach ziemlich genau, was ich will.“ Er senkte seine Lippen für einen kurzen Augenblick auf ihre. Sie schmeckte nach Honig und Versuchung. „Und im Moment möchte ich dich. In meinem Bett. Nackt.“
    „Du meinst in meinem Bett.“ Ella streichelte über sein stoppeliges Kinn, leicht außer Atem nach dem Kuss. „Wir lieben uns immer nur in meinem Bett und nie bei dir. Ist dir das klar?“
    Ja, das war ihm bewusst. „Du wohnst näher.“ Behutsam lenkte er die Unterhaltung von diesem speziellen Thema weg. „Ich verhungere. Was muss ich tun, um deinen köstlichen Käsetoast zu bekommen?“
    Sie legte ihm die Arme um den Hals. Spürte Zuneigung und Wärme. „Ich hätte gedacht, du hast es langsam über, in meinem Zimmer Käsetoast zu essen. Bist du sicher, dass wir nicht lieber essen gehen wollen?“
    „Ich will Sex, dann etwas essen, dann wieder Sex“, schnurrte Nikos und drängte sie erregt gegen die Wand. „Und dann wieder. Im Restaurant holen sie in einem solchen Fall bestimmt die Polizei.“
    Ella kicherte atemlos. „Nikos, das ist lächerlich. Wir sind seit sechs Monaten zusammen, wir sollten langsam aufhören, uns wie hormongesteuerte Teenager zu benehmen.“
    Nikos küsste sie, doch mit den Gedanken war er noch bei dem, was sie soeben gesagt hatte. Sechs Monate? Das konnte doch unmöglich sein.
    „Nikos?“ Liebevoll lächelte sie ihn an.
    Liebevoll? Nikos erstarrte. Wann war das passiert? Und warum war es ihm nicht aufgefallen?
    Innerlich zog er sich zurück. „Ich schlafe gern in deinem schmalen Bett.“ Doch eigentlich

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