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Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Julia Ärzte zum Verlieben Band 45

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 45 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK LAURA IDING SARAH MORGAN
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Patientenströme in Schach.“
    Emmy schüttelte allen die Hand und hörte interessiert zu.
    „Der Mann dort drüben bei Dart ist Tarvon“, fuhr Gloria fort und zeigte auf einen weiteren Tarparnii, der gerade zusammen mit dem Arzt aus der Medizinbaracke trat. „Tarvon wird hier die ärztliche Leitung übernehmen, wenn Dart Ende nächster Woche nach Australien zurückkehrt.“
    „Dart reist ab?“, fragte Emmy, während sie die beiden in ein Gespräch vertieften Männer beobachtete. Es war offensichtlich, wer von ihnen das Sagen hatte. Dart umgab eine Aura von Macht und Autorität, die nicht nur in seiner Größe, sondern vor allem in seiner Körperhaltung wurzelte. Sein kerzengerader Rücken und seine breiten Schultern signalisierten Stärke. Gleichzeitig wirkte er entspannt, wie ein Mann, der von seiner Meinung überzeugt und sich seiner verantwortungsvollen Position bewusst war.
    „Dart war drei Monate lang in Tarparnii“, unterbrach Gloria ihren Gedankengang. „Die Auslandseinsätze mit PMA sind auf diesen Zeitraum beschränkt. Das ist auch gut so, denn nach drei Monaten sind Sie so erledigt, dass Sie froh sind, in ein etwas geregelteres Arbeitsleben zurückzukehren.“ Gloria lächelte verschmitzt, und ihre Kollegen nickten zustimmend.
    Aus der Ferne war ein lautes Grollen zu hören, das allerdings niemand außer Emmy zu beachten schien.
    „Ist ein Gewitter im Anzug?“
    „Nein.“ Emmy fuhr herum, als unvermittelt hinter ihr Darts Stimme ertönte. Sie sah zum Himmel, konnte aber keine einzige Wolke entdecken. „Da ist es wieder. Es klingt wie Donner.“
    „Ach so, das.“ Zu ihrer Überraschung verzog Dart die Mundwinkel zu einem Lächeln, wenn auch nur für ein flüchtiges. „Das sind Leute aus den umliegenden Dörfern, die auf dem Weg hierher sind. Sie machen Lärm, um uns zu signalisieren, dass sie Zivilisten sind, keine Guerilla-Kämpfer.“
    Bei seinen Worten durchlief Emmy unwillkürlich ein leichtes Schaudern.
    „Gibt es ein Problem?“, wollte Dart wissen. Mittlerweile hatte sich die Gruppe um sie herum aufgelöst, um die Sprechstunde vorzubereiten, sodass Emmy und er alleine zurückgeblieben waren.
    „Nein. Kein Problem.“ Emmy schaute ihm fest in die Augen. „Es ist einfach eine andere Welt hier draußen.“
    „Derselbe Planet, aber ein vollkommen anderes Leben.“ Dart hatte sich bereits abgewandt und begrüßte eine Frau, die zu ihnen getreten war. „Haben Sie P’Ko-lat bereits kennengelernt, Miss Jofille?“
    Emmy lächelte der Frau zu. „Ja, ich habe schon mitbekommen, dass P’Ko-lat die gute Seele der Patientenorganisation ist.“
    Dart registrierte, dass Emmy P’Ko-lats Namen mit perfekter Betonung ausgesprochen hatte. „So ist es. P’Ko-lat kann etwas Englisch, falls Sie eine Dolmetscherin benötigen. Dann müssen Sie meine Kollegen nicht belästigen.“ Damit drehte er sich um und unterhielt sich mit P’Ko-lat auf Tarpanii. Emmy fühlte sich einmal mehr von ihm vor den Kopf gestoßen und als bloßes Ärgernis abgestempelt. Aber so einfach wurde er sie nicht los.
    „Wie ich Ihnen bereits mitteilte, Dr. Freeman“, begann sie mit fester Stimme, „bin ich von PMA autorisiert …“
    „Hier zu arbeiten“, beendete er ihren Satz. „Das mag sein, aber solange Sie nicht verstehen, wie es bei uns läuft, sind Sie für mich nicht von Nutzen.“
    Mit diesen Worten eilte er zu den eigens für die Sprechstunde aufgestellten Zelten, vor denen P’Ko-lat und Dr. Tarvon bereits die ersten Patienten in Empfang nahmen. Emmy schloss die Augen. Seine Worte hatten sie mitten ins Herz getroffen. Nutzlos war sie für ihn? So, wie sie für ihre Eltern nutzlos gewesen war. Tochter aus wohlhabendem Haus zu sein hatte bedeutet, dass sie von klein auf gewisse Erwartungen zu erfüllen hatte. Während ihr älterer Bruder Tristan vor allem von ihrem Vater unter Erfolgsdruck gesetzt wurde, war Emmys Rolle die der perfekten Gastgeberin gewesen. Als sie sich dagegen zur Wehr gesetzt und sich stattdessen für das Medizinstudium eingeschrieben hatte, hatte man sie als nutzlos bezeichnet.
    Emmy atmete tief durch, öffnete die Augen und sammelte sich. Sie würde sich von Dart nicht kleinkriegen lassen. Schließlich hatte sie hier ebenso wie er einen Job zu erledigen.
    „Hey, Emmy!“ Gloria winkte ihr zu. Emmy setzte ein tapferes Lächeln auf und ging zu ihr hinüber. „Dart sagt, Sie sollen bei mir und Rick bleiben, während wir die Leute verarzten.“ Gloria führte sie zu ihrem improvisierten

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