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Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Baker Caroline Anderson Melanie Milburne
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Es gab keine weiteren nahen Verwandten. Mikki dagegen brauchte Bestätigung und Anerkennung durch andere. Sie konnte sich nicht vorstellen, absolut niemanden zu haben, auf den man sich stützen konnte. Aber Lewis schien es nichts auszumachen, dass er keine Familie hatte. Diese Unabhängigkeit und sein unerschütterliches Selbstbewusstsein faszinierten sie sehr.
    Schon nach wenigen Tagen hatten sie miteinander geschlafen. In der dritten Woche hatte sie ihm ihre Liebe gestanden. Dieses spontane Bekenntnis trieb ihr noch heute die Schamesröte ins Gesicht. Ganz besonders, weil Lewis darauf nichts erwidert hatte. Er hatte bloß auf seine typisch zurückhaltende Art gelächelt und ihr wie einem aufgeregten kleinen Kind übers Haar gestrichen. Er hatte ihr auch keine Versprechungen gemacht. Warum hätte er das tun sollen? Ihr Praktikum war auf drei Monate angelegt gewesen, Lewis dagegen hatte für unbestimmte Zeit in England bleiben wollen. Er hatte ihr deutlich gesagt, dass er vorerst nicht die Absicht hatte, nach Australien zurückzukehren. Wie hätten sie unter den Umständen eine dauerhafte Beziehung eingehen sollen, wenn sie in verschiedenen Erdteilen leben würden?
    Und noch etwas war ihr täglich bewusst geworden: Lewis schien fest entschlossen, Privates und Berufliches voneinander zu trennen. Wann immer sie sich im Krankenhaus begegneten, hielt er professionelle Distanz. Zuerst hatte Mikki seine Hingabe an den Beruf bewundert. Aber die Neurochirurgie erforderte einen hohen Einsatz, und so blieb schließlich auch für gemeinsame Stunden wenig Zeit. Irgendwann sehnte sie sich heimlich nach mehr, als Lewis ihr zu geben bereit war.
    Doch dann wurde sie ungewollt schwanger, und das veränderte schlagartig alles. Im ersten Moment wirkte Lewis wie vor den Kopf geschlagen. Allerdings fing er sich schnell und bestand darauf, dass sie so bald wie möglich heirateten. Mikki hätte gern mehr Zeit gehabt, um sich alles zu überlegen. Für sie war die Ehe eine ernste Angelegenheit, für die man sich nicht zwischen Tür und Angel entschied. Sie hatte bestimmte, sehr romantische Vorstellungen von einer Hochzeit. Außerdem fühlte sie sich viel zu jung für all das, was Ehe und Kind mit sich brachten.
    Ihr Zögern und ihre Unsicherheit führten oft zu heftigem Streit, den sie manchmal über Tage nicht beilegen konnten. Nie schien genug Zeit dafür da zu sein. Entweder klingelte das Telefon, weil Lewis bei einem Notfall gebraucht wurde. Oder er musste länger im Krankenhaus bleiben.
    Mikki fiel eins immer deutlicher auf: Lewis hatte sich verändert, seitdem er wusste, dass er Vater wurde. Und auch ihre Beziehung veränderte sich. Immer mehr verstärkte sich bei ihr das Gefühl, dass er nur aus Pflichtgefühl bei ihr blieb. Ja, er hatte gesagt, dass er sie liebte, nachdem sie ihm von der Schwangerschaft erzählt hatte. Dennoch schlichen sich Zweifel ein. Bittere Zweifel, dass sie einen Mann liebte, dessen Liebe sie sich nicht sicher sein konnte.
    Als sie dann das Baby verlor, wurde der Graben zwischen ihnen noch breiter – so kam es Mikki jedenfalls vor. Waren sie überhaupt noch ein Paar? Waren sie nicht eher zwei Menschen, die sich eine Wohnung teilten und sich kaum kannten? Diese Fragen beschäftigten sie ununterbrochen. Jeden Tag rechnete sie damit, dass Lewis die Hochzeit absagte. Die ständige Ungewissheit nagte an ihrem Selbstbewusstsein.
    Ihre Eltern kamen extra aus Australien herübergeflogen. Die beiden wollten sie dazu bewegen, die Hochzeitspläne aufzugeben. Einerseits wollte Mikki sich nicht von ihren Eltern beeinflussen lassen. Andererseits fürchtete sie jedoch, einen schweren Fehler zu begehen, der sie bis ans Ende ihres Lebens verfolgen könnte.
    Stundenlang grübelte sie darüber nach, ob sie Lewis verlassen sollte. Eines Tages war es dann so weit. Mikki traf eine Entscheidung und machte sich daran, sie in die Tat umzusetzen.
    Ihre Eltern hatten für ein paar Tage Urlaub in den englischen Cotswolds machen wollen. Mit ihnen hatte Mikki abgesprochen, dass sie sich alle am nächsten Abend am Flughafen treffen würden, wenn Lewis Nachtdienst hatte. Mikki hatte eine Notiz auf den Küchentisch gelegt und dann die Wohnung verlassen. Noch heute erinnerte sie sich genau an das metallische Geräusch, als die Tür ins Schloss gefallen war. Endgültig …
    Leise seufzend holte Mikki jetzt ihre Post aus dem Briefkasten. Eine Nachbarin kam den Fußweg entlang, und neben ihr trottete ein kleiner flauschiger Hund. Mikki lächelte

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