Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
Margery an, bückte sich und streichelte ihn. „Hallo, Muffy, du ziehst heute ja gar nicht an der Leine. Die Hundeschule scheint geholfen zu haben.“
Margery lachte. „Ja, das stimmt. Sie hat als Beste abgeschnitten.“
„Das freut mich.“
„Endlich ist das Haus gegenüber verkauft“, meinte die rundliche Hundebesitzerin. „Sind Sie dem neuen Besitzer schon begegnet?“
„Nicht dass ich wüsste.“ Was zumindest ungefähr der Wahrheit entsprach. „Sie?“
„Nein. Aber ich habe gehört, dass er Arzt im St. Benedict’s sein soll. Ich dachte, Sie kennen ihn vielleicht.“
„Bestimmt laufe ich ihm irgendwann über den Weg …“
Sie wechselte noch ein paar Worte mit der Nachbarin, ehe sie ins Haus zurückging. Es gefiel Mikki gar nicht, welche Richtung ihre Gedanken einschlugen. Litt sie unter Verfolgungswahn? Warum sollte ausgerechnet Lewis das teure Haus gegenüber gekauft haben? Am St. Benedict’s arbeiteten bestimmt hundert Ärzte. Jeder konnte es gekauft haben, denn es lag nahe am Krankenhaus.
Sie stieg die Treppe hinauf, zog ihre Sportsachen aus und duschte. Kaum hatte sie sich wieder angezogen, klingelte es. Schwungvoll warf sie das noch feuchte Haar in den Nacken und lief barfuß nach unten. Obwohl ihr Eingangsbereich mit einer Kamera überwacht wurde, warf sie diesmal keinen Blick auf den Monitor. Sie ahnte bereits, wer draußen vor der Tür stand.
Und er war es tatsächlich.
„Ach, Lewis“, sagte sie zuckersüß. „Du hast mir gerade noch gefehlt.“
„Ich bin zutiefst gerührt, Sweetheart “, gab er ebenso ironisch zurück. „Du mir auch.“
Ärgerlich betrachtete sie ihn. „Komm lieber herein. Wir wollen doch nicht, dass deine neuen Nachbarn einen schlechten Eindruck von dir bekommen. Schließlich bist du noch nicht einmal eingezogen.“
Er zog eine Braue hoch und trat ein. „Also hast du von meinem kleinen Hauskauf gehört?“
Sofort drückte Mikki geräuschvoll die Tür ins Schloss. „Was soll das eigentlich?“, fuhr sie ihn an. „Du suchst dir in meinem Krankenhaus einen Job, du isst im selben Restaurant wie ich, und jetzt ziehst du auch noch in meine Gegend – direkt gegenüber von meinem Haus!“
„Du siehst Gespenster. Das Krankenhaus hat mich angeworben, über einen Headhunter.“
Mikki stemmte die Fäuste in die Seiten und musterte ihn misstrauisch. „Und das Restaurant?“
„Ist das bekannteste in diesem Teil von Bondi.“
„Und das Haus?“
Er lächelte sie gewinnend an. „Das war ein Schnäppchen. Weißt du, was ich für ein vergleichbares Objekt in London bezahlt hätte?“
Sie verdrehte die Augen. „Der Vergleich hinkt. In London gibt es keine Strände.“
„Es ist ein hübsches Haus.“
„Und liegt meinem genau gegenüber!“
„Na und?“, konterte er mit Unschuldsmiene.
Sie atmete tief durch. „Was hast du dir dabei gedacht? Es reicht mir schon, wenn ich dich jeden Tag bei der Arbeit sehen muss.“
„Wenn ich mich recht erinnere, sagtest du, das sei kein Problem.“
Wütend marschierte sie in die Küche. „Du hättest es mir vorhin bereits erzählen können“, beschwerte sie sich. „Aber wahrscheinlich hast du genau gewusst, dass ich mich aufregen würde.“
„Ich verstehe wirklich nicht, warum“, erwiderte Lewis gelassen. „Irgendwo muss ich schließlich leben. Das Haus stand zum Verkauf, und es entsprach genau meinen Vorstellungen.“
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Meinst du, ich habe Lust, mir die Betthäschen anzusehen, die du abends anschleppst?“
Ein Muskel zuckte in seinem Gesicht, aber es war kein unterdrücktes Lächeln. „Dann sieh einfach nicht hin.“
Mikki glaubte, gleich platzen zu müssen. Lange verdrängte Empfindungen drohten, völlig außer Kontrolle zu geraten. Sie war sauer, sie war verletzt, und sie hätte heulen können … wie eine liebeskranke alte Jungfer in einem Roman von Charles Dickens, deren Hochzeit im letzten Moment abgeblasen worden war. Dabei hatte Mikki damals selbst die Hochzeit abgesagt! Sie wandte sich ab, um ihre stürmischen Gefühle in den Griff zu bekommen.
„Warum bist du hergekommen?“, fragte sie nach langem, angespanntem Schweigen.
„Um dir von dem neuen Haus zu erzählen, aber der Krankenhaustratsch war wohl schneller als ich.“
Achselzuckend drehte sie sich wieder um. „Schön, du hast also das Haus gekauft. Erwarte aber bitte kein Geschenk zum Einzug.“
„Du machst alles viel schlimmer, als es ist. Warum können wir nicht wie zivilisierte
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