Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
malerische Szene.
Was sollte sie nur tun? Es ging alles viel zu schnell! Sie brauchte mehr Zeit zum Nachdenken, doch andererseits erforderte die Situation sofort eine Antwort.
„Du sagst ja gar nichts“, stellte Yannis fest. „Es ist doch zweifellos die vernünftigste Lösung, oder nicht? Du hast während der letzten Wochen oft bei mir übernachtet, manchmal mit Rose und manchmal ohne sie.“
Bei der Erinnerung an ihre Nächte lächelte Cathy versonnen. Trotzdem war es etwas anderes, gelegentlich bei jemandem zu schlafen, als mit Sack und Pack bei ihm einzuziehen. Sie würde ihre Unabhängigkeit verlieren!
Auffordernd drückte er ihre Hand.
Cathy straffte die Schultern. Sie würde sich an ihren eigenen Vorsatz halten und die Beziehung zu Yannis genießen, solange es ging – ohne irgendwelche Erwartungen an die Zukunft zu haben.
„Also?“, fragte er.
„Ich glaube auch, dass es die beste Lösung ist“, erklärte sie. „Aber zunächst müssen wir natürlich Eleni fragen.“
„Ich weiß schon, was sie antworten wird“, antwortete Yannis strahlend. „Sie wird überglücklich sein, euch beide im Haus zu haben.“
„Es ist ja nur vorübergehend“, beschwichtigte Cathy ihn. „Ein, zwei Wochen, bis Anna wieder da ist.“
„Natürlich.“ Er parkte vor Cathys Haus und stellte den Motor ab. „Ich schicke dir morgen früh Petros vorbei, damit er euch beim Gepäck hilft. Ich muss morgen sehr zeitig im OP sein.“
Er stieg aus und ging um den Wagen herum, um ihr die Tür aufzuhalten. „Petros wird gegen acht Uhr bei euch sein. Sobald du Rose bei Eleni abgegeben und eure Sachen ausgepackt hast, kommst du in die Klinik. Du bist morgen in der Ambulanz eingeteilt, also ist es nicht so schlimm, wenn es später wird. Ich sorge dafür, dass dich irgendjemand die ersten Stunden vertritt.“
„Danke! Du bist ein Schatz.“ Sie sah zu ihm auf und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er sie in den Arm nahm und ihr seine ewige Liebe schwören würde.
„Mama!“ Anna hatte mit Rose an der Hand die Tür geöffnet, und nun tapste die Kleine mit unsicheren Schritten auf ihre Mutter zu.
„Komm zu Yannis!“, rief er und streckte ihr seine Arme entgegen. Glücklich darüber, nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihren geliebten Yannis zu sehen, lief Rose auf ihn zu.
„Gut gemacht!“, lobte er sie und wirbelte sie durch die Luft. „ Kali spera, Anna. Es tut mir so leid, dass es Ihrer Schwester schlecht geht. Cathy und Rose werden bei mir einziehen, bis Sie wieder da sind.“
Anna lächelte zufrieden. „Das ist gut. Dann brauche ich mir keine Sorgen um die beiden zu machen.“
Während sie sich wohlig in der Sonne rekelte und ihren Blick über die Bucht schweifen ließ, wurde Cathy bewusst, dass sie wirklich jeden Augenblick ihrer Beziehung zu Yannis genoss.
Hier am Strand in seinem Garten zu liegen, das klare blaue Meer und die sanften Hügel auf der anderen Seite der Bucht zu betrachten und dazu eine kühle Limonade serviert zu bekommen, war paradiesischer als alles, was sie bis jetzt erlebt hatte.
Wie hatte sie auch nur einen Augenblick lang zögern können, als Yannis ihr vor ein paar Tagen vorgeschlagen hatte, zu ihm zu ziehen?
Schon nach zwei Tagen in seinem Haus hatte sie sich wie neugeboren gefühlt.
Natürlich war ihre Arbeit in der Klinik noch immer anstrengend, doch die Freizeit auf diesem Anwesen mit all den netten, fürsorglichen Menschen war der perfekte Ausgleich.
Vor allem, wenn sie – wie jetzt gerade – ein ganzes Wochenende freihatten.
Sie drehte sich um und sah Yannis an, der ausgestreckt auf einem Handtuch neben ihr lag. Ihr Puls beschleunigte sich beim Anblick seines durchtrainierten Körpers. Dabei hatten sie erst vor wenigen Stunden miteinander geschlafen.
„Zwei Wochenenden hintereinander, Dr. Karavolis“, murmelte sie träge. „Kann es sein, dass du uns beide bei der Dienstplanung bevorzugst?“
„Und wenn es so wäre?“, entgegnete er. „Wir haben einen anstrengenden Sommer hinter uns und verdienen etwas Erholung. Außerdem ist im Augenblick nicht mehr so viel los. Es werden also noch viele freie Wochenenden folgen.“
Mit einem zufriedenen Seufzer kuschelte Cathy sich an ihn. Ihr Leben war im Moment einfach perfekt. Wenn sie sich umsah, hatte sie das sichere Gefühl, genau an diesen Ort, zu diesem Mann zu gehören. Doch für wie lange? Wann würde sie aus diesem wundervollen Traum erwachen? Es war naiv anzunehmen, dass es für immer so weitergehen
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