Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
in den Mantel und trug ihren Koffer zum Auto, während sie das Haus abschloss.
„Andrew, was hast du vor? Wohin fahren wir?“ Vor lauter Aufregung hatte sie Schmetterlinge im Bauch.
Er setzte sich hinters Steuer und lächelte vielsagend. „Paris.“
Libby starrte ihn ungläubig an. „Paris?“
„Hattest du vor zwei Wochen nicht davon geredet, als ich dich fragte, was du am Wochenende vorhattest? Ich nahm an, dass es ein Wunschtraum von dir war, und dachte mir, es wäre nett, ihn zu erfüllen. Allerdings werden wir nicht fliegen, sondern den Eurostar von St. Pancras aus nehmen.“
„Das ist mir nur recht“, murmelte sie benommen. „Ich fliege nicht gern.“
Kurz vor Mitternacht trafen sie im Hotel ein. Libby stieß einen begeisterten Ausruf aus, als sie ihr Zimmer betraten und durch die große Fensterfront auf das Lichtermeer der Stadt blickten. Atemlos blieb sie am Fenster stehen. „Oh, Andrew, wie wunderschön!“
Sie konnten die bunt beleuchteten Brücken sehen, die sich über die Seine spannten. Linker Hand erhob sich der Eiffelturm, dessen Lichtstrahl über den Nachthimmel huschte.
Andrew legte seine Arme um Libby und zog sie an seine Brust. „Reichen dir die Lichter?“
„O ja!“ Sie drehte sich in seinen Armen zu ihm um, und er küsste sie auf die Lippen.
„Schön. Möchtest du noch etwas essen?“
„Nach dem reichhaltigen Abendessen im Zug? Nein, ich möchte nur noch diese herrliche Aussicht genießen. Danke, dass du mich hierhergebracht hast.“
„Es war mir ein Vergnügen.“ Andrew küsste sie auf die Nasenspitze. „Wollen wir zu Bett gehen? Wir haben morgen einen langen Tag vor uns.“
„Bett klingt wundervoll.“ Lächelnd küsste Libby ihn zurück.
Andrew hatte nicht übertrieben mit dem langen Tag. Nach dem Frühstück in einer Patisserie sahen sie sich am Vormittag verschiedene Sehenswürdigkeiten der Stadt an. Das Mittagessen nahmen sie auf einem Ausflugsschiff ein, mit dem sie eine kleine Ausflugsfahrt auf der Seine unternahmen. Anschließend begaben sie sich auf den langen Weg zum Musée d’Orsay. Fasziniert blickte Libby auf das gläserne Kuppeldach des alten Bahnhofsgebäudes, in dem nun eine Kunstgalerie mit einer Kollektion von Werken namhafter Impressionisten untergebracht war.
Andrew bewunderte Libbys Ausdauer. Sie waren bereits stundenlang unterwegs und sicher mehrere Kilometer gelaufen. Nach einem kurzen Stück mit der Métro schlenderten sie nun Hand in Hand am Montmartre umher und ließen noch mehr Kunst, Architektur und Geschichte auf sich einwirken, bevor sie wieder zum Hotel zurückkehrten.
Sie duschten und zogen sich um. Andrew zog seinen Anzug an, Libby das kleine Schwarze, in dem er sie so sexy fand. Dann waren sie schon wieder auf der Straße.
„Wohin gehen wir?“, wollte sie wissen, doch er lächelte nur geheimnisvoll.
„Zum Eiffelturm?“, fragte sie hoffnungsvoll, als sie diese Richtung einschlugen. „Kann man am Abend noch hinauf?“
„Keine Ahnung“, schwindelte er, obwohl er die Eintrittskarten bereits in der Tasche hatte. Als sie dann am Eingang zum Eiffelturm ankamen und er sie an der Warteschlange vor der Kasse vorbeiführte, lachte sie glücklich auf und boxte ihn spielerisch in die Seite. So ein Schlawiner!
Mit dem Lift fuhren sie ganz nach oben, von wo aus sie einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt hatten. Anschließend nahmen sie den Lift zu einer der unteren Plattformen, wo es ein Luxusrestaurant gab.
„Wir essen hier?“ Libby blieb beinahe die Sprache weg, als der Kellner sie zu einem Tisch am Fenster brachte. „Wie in aller Welt hast du es geschafft, einen Tisch zu bekommen?“
„Durch Zufall und mit etwas Glück. Normalweise muss man Wochen vorher reservieren, selbst in der Nebensaison.“
Libby musterte ihn lächelnd. „Und wie lange hast du das schon geplant?“
„Zwei Wochen.“
„Zwei Wochen? Aber … das war der Geburtstag deiner Mutter! Da waren wir noch gar nicht … wie immer man es nennen mag.“
Über den Tisch hinweg griff er nach ihrer Hand. „Zusammen?“
„Zu diesem Zeitpunkt stand das überhaupt nicht zur Debatte“, erinnerte sie ihn.
„Ich weiß“, erwiderte er und seufzte. „Aber es schien ein Traum von dir zu sein, da wollte ich dir eine Freude machen und habe einige Informationen eingeholt.“
„Und auf geschickte Weise sichergestellt, dass ich einen gültigen Reisepass habe.“
Andrew lachte. „Erst nachdem ich bereits gebucht hatte. Ich befürchtete schon, dass deiner
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