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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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entspannen, seitdem dieser Tag so grauenhaft schiefgegangen war, spürte sie alle Knochen und alle Muskeln in ihrem Körper. Sie hielt ihren linken Arm hoch, bewegte die Finger und machte dann eine Faust.
    Unerwartet griff Jet nach ihrer Hand. Becca wollte sich befreien, doch die Bewegung tat weh, und sie musste tief durchatmen.
    „Es ist schlimmer geworden, oder?“
    „Nein.“
    „Drück meine Finger.“
    Becca befolgte seine Aufforderung. Schließlich handelte es sich dabei nur um eine medizinische Untersuchung. Nur beging sie den Fehler, Jet anzusehen, als sie den Druck seiner Hand erwiderte. Und plötzlich war der Kontakt alles andere als professionell.
    Oh nein.
    Der eindringliche Ausdruck in seinen Augen war beunruhigend. Hatte Becca wirklich geglaubt, Jet wäre emotional völlig unbeteiligt? Dass der Sex mit ihr für ihn nichts weiter als eine Art Zeitvertreib gewesen war? In diesem Augenblick sah sie etwas, was sonst niemand sehen durfte. Den inneren Aufruhr eines Mannes, der nicht wusste, was er tun sollte. Der das Gefühl hatte, an einem Abgrund zu stehen, und sich äußerst unbehaglich fühlte. Als würde er gleich fallen.
    Becca hielt seine Hand und schaute ihm in die Augen.
    Es ist alles in Ordnung, versuchte sie ihm zu vermitteln. Du bist in Sicherheit. Solange wir zusammenbleiben, sind wir beide in Sicherheit. Wir würden nicht fallen, sondern fliegen.
    Sie holte tief Luft. „Jet.“
    „Oh, mein Gott!“, rief da jemand von der gegenüberliegenden Seite des Lagerfeuers. „Mandy! Steve!“
    Mehrere Gestalten traten aus der Dunkelheit. Sie kamen aus einer anderen Richtung als die, aus der Becca und Jet die Station erreicht hatten.
    Andere Leute liefen herbei. Unter großem Freudengeschrei und allgemeinen Umarmungen stellte sich heraus, dass Mandy, Steve und zwei andere diejenigen gewesen waren, die vor dem Vulkanausbruch eine Nachttour zu den Kiwis unternommen hatten. Seit dem ersten Erdbeben galten sie als vermisst, und jetzt waren sie wieder zurück, nachdem sie die fast unmögliche Strecke an der Küste entlang bewältigt hatten. Sie waren zerschlagen und zerschrammt, ansonsten jedoch unverletzt.
    Noch während des begeisterten Jubels kam ein Mann auf Jet und Becca zu. „Jet? Wir sind so weit, dass wir Adam rausholen können.“
    Sofort ließ Jet Beccas Hand los und sprang auf. „Ich hol nur schnell meine Ausrüstung. Ihr habt den Balken doch noch nicht angehoben?“
    „Nein.“
    „Bin sofort da.“
    Der Mann nickte. Er wirkte völlig erschöpft, doch dann merkte er plötzlich, was gerade um ihn herum vorging.
    „Hey, Steve!“ Rasch eilte er hinüber, um die Neuankömmlinge zu begrüßen.
    Jet ging ebenfalls mit langen Schritten davon, und Becca schaute ihm nach. Sie war zu müde, um zu helfen, und er hatte auch nicht darum gebeten. Die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen, hatte sie verpasst. Aber vielleicht war er ja auch erleichtert, dass er gehen konnte, bevor sie etwas sagte, was ihn zu sehr aus der Fassung gebracht hätte.
    Ihr selbst ging es ähnlich. Auch sie fürchtete sich davor, zu fallen und ihren festen Grund zu verlieren. Allerdings machten sie beide sich möglicherweise einfach etwas vor, wenn sie glaubten, sie könnten an den sicheren Ort zurückkehren, wo sie die letzten zehn Jahre verbracht hatten.
    In dem Moment, als sie einander berührten, hatte das Fallen bereits begonnen.

7. KAPITEL
    Jet fragte sich, was Becca ihm hatte sagen wollen.
    Dass sie ihm verzieh?
    Dass er ihr gefehlt hatte?
    Dieser Blick in ihren Augen. Er konnte sich fast vorstellen, dass sie hätte sagen wollen: Ich liebe dich.
    Für Sekundenbruchteile waren es genau die Worte, auf die er sein Leben lang gewartet hatte.
    Als diese neuen Leute kamen, hatte jedoch die Realität jegliche Gefühlswallung vertrieben. Der Moment war so schnell vorüber, dass Jet nicht einmal wusste, ob er ihn richtig interpretiert hatte.
    Selbst wenn, was wäre dann gewesen? Diese Worte zu hören, wäre genauso erschreckend gewesen wie die letzten Sekunden vor der Bruchlandung mit dem Hubschrauber. Und da hatte Jet wenigstens noch eine ungefähre Ahnung von dem gehabt, was er tun musste, um halbwegs die Kontrolle zu behalten.
    Er hätte überhaupt nicht gewusst, was er Becca hätte antworten sollen. Ähnlich wie bei seiner Verlegenheit nach dem Sex. Er wusste, dass etwas Wichtiges passiert war und er irgendetwas sagen sollte, aber er hatte einfach nicht die passenden Worte gefunden.
    Zum Glück konnte er in den Automatikmodus

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