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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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schien. Vielleicht fühlte sie sich ja auch zu ihm hingezogen.
    Was sie wohl dazu sagen würde, wenn Becca ihr erzählte, dass sie während des letzten Ausbruchs den besten Sex ihres Lebens mit Jet gehabt hatte? Becca konnte es inzwischen selbst kaum mehr glauben. Und sie musste unbedingt die vage Hoffnung aufgeben, er habe dasselbe empfunden wie sie. Dass ihr Zusammensein vorherbestimmt war oder etwas Dummes in der Art. Als sie Ericas bewundernde Blicke bemerkte, fiel Becca wieder ein, dass Jet schon immer sehr attraktiv auf Frauen gewirkt hatte. Sicher würde das auch in Zukunft so bleiben.
    Wie konnte ich nur glauben, dass ich was Besonderes bin? schimpfte Becca mit sich. Bloß wegen der alten Zeiten? Wohl eher nicht, wir können ja noch nicht mal darüber reden.
    Auf einmal spürte sie ihre ungeheure Erschöpfung, und zugleich stieg eine Welle der Übelkeit in ihr auf. Sie musste hier raus, etwas essen und trinken und sich endlich ausruhen. Ihre Umgebung nahm sie nur noch verschwommen wahr. Vielleicht merkte sie deshalb nicht, wie Jet auf sie zukam, bis er sich direkt vor sie hinhockte und ihre Hände nahm.
    „Was machst du denn hier?“
    „Zuschauen.“
    „Oh.“ Verständnislos sah er sie an.
    Becca wusste selbst nicht genau, ob sie es verstand. Es war alles so verwirrend, und sie war einfach zu erschöpft, um nachzudenken.
    Müde fuhr Jet sich übers Gesicht. „Im Augenblick haben wir alles so einigermaßen unter Kontrolle“, sagte er. „Erica kann Wache halten. Ich muss zwar noch nach Adam schauen, aber es wird Zeit, dass wir beide was zu essen und ein bisschen Schlaf kriegen, bevor wir umfallen.“
    Er half Becca auf und ging mit ihr hinaus. Während er sich eine Weile in dem eingestürzten Gebäude aufhielt, saß sie draußen und wartete besorgt, bis er sicher wieder herauskam.
    „Wie geht es ihm?“, erkundigte sie sich.
    „Er ist noch eingeklemmt, aber sie haben eine Idee, wie sie ihn rausholen können, ohne dass die Balken in seiner Nähe nachrutschen. Ich habe ihm ein Schmerzmittel gegeben, und er bekommt Flüssigkeit über einen IV-Zugang. Die Leute sollen kommen und mich holen, ehe sie den Balken heben. Bei einer solchen Quetschung muss er sehr sorgfältig überwacht werden, wenn er befreit wird. Aber das wird wohl noch eine Weile dauern.“ Jet setzte sich neben Becca auf den Boden und nickte einer Frau zu, die ihnen etwas zu essen brachte. „Jetzt kann ich mal Pause machen.“
    Sie saßen dicht an dem wärmenden Feuer und aßen kalte Würstchen mit Brot. Dazu gab es Wasser. Irgendjemand versorgte sie sogar mit heißem Tee, aber dann wurden sie in Ruhe gelassen. Diejenigen, die nicht damit beschäftigt waren, sich um die Patienten zu kümmern oder bei Adams Rettung zu helfen, versuchten nach Möglichkeit, ein bisschen zu schlafen.
    Becca und Jet kam es fast so vor, als wären sie allein. An einem Lagerfeuer mitten in der Wildnis und mitten in der Nacht. Die Flammen züngelten zischend an dem gesammelten Treibholz und spendeten wohltuende Wärme.
    „Mmm“, murmelte Becca befriedigt. „Ich liebe Lagerfeuer.“
    Jet lachte leise vor sich hin, sodass sie ihn ansah. Und dann war es unmöglich, den Blick wieder abzuwenden. Schatten spielten auf seinem Gesicht, wodurch die Linien darin markanter wirkten und Becca nicht in seinen dunklen Augen lesen konnte. Aber Jet erwiderte ihren Blick mit einem ihr nur allzu vertrauten Ausdruck. Diesem für ihn so typischen Beinahe-Lächeln. Jedes Mal aufs Neue zog es sie unwiderstehlich an. Es war gefährlich.
    „Was ist?“, flüsterte sie.
    Achselzuckend gab er zurück: „Ich weiß, wie sehr du Lagerfeuer magst. Ich hab schließlich dein erstes Lagerfeuer angezündet.“
    Er hatte recht. Zwar hatte sie ihm gesagt, er sollte seine Erinnerungen für sich behalten, doch die Erinnerung an eine glückliche Zeit erschien ihr gar nicht so schmerzlich. Wie das Feuer, an dem sie gerade saßen, fühlte es sich seltsam tröstlich an.
    Becca schaute in die Flammen. Damals war sie neun oder zehn gewesen. Es war nicht das erste Mal, dass Jet mit Matt in den Ferien nach Hause gekommen war. Die Jungs hatten beschlossen, in den Hügeln am Rande des Geländes zu campen, und Becca hatte darauf bestanden mitzukommen.
    Für sie wurde das Notzelt aufgestellt. Matt und Jet wollten dagegen unter freiem Himmel schlafen, so wie richtige Outbackmänner. Sie legten einen Steinring und sammelten trockenes Feuerholz im Busch. Dort gab es nur sie drei, meilenweit von allem entfernt. In

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