Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
Verhältnisse zu schaffen.“
„Und woher weiß ich, ob das die tatsächliche Grenzlinie ist? Vielleicht verläuft sie zu weit auf meiner Seite, und Sie betrügen mich um meinen rechtmäßigen Besitz.“
„Was Sie rechtmäßig besitzen, sind die Gebäude und der Grund bis hinunter zum Strand. Und ich war großzügig, denn ich habe Ihnen diesen Streifen auch noch überlassen. Ich dachte mir, vielleicht möchten Sie einen anständigen Zufahrtsweg zum Haupteingang der Klinik anlegen. Aber den nehme ich gern zurück, wenn Sie ihn nicht wollen.“
„Und was verlangen Sie dafür als Draufgabe? Eine Kiste Gläser zum Zerschmeißen?“
„Eigentlich sind Sie ganz witzig, wenn Sie wütend werden. Außerdem funkeln da Ihre grünen Augen so schön.“
„Haselnussbraun. Nicht grün“, korrigierte sie ihn und musste lachen. „So soll unsere Nachbarschaft also aussehen? Wir halten Abstand und bekämpfen uns über dieses … Seil hinweg?“
„Von mir aus können Sie auch eine Mauer hochziehen.“
Was hatte dieser Mann nur an sich, dass er sie so leicht entwaffnen konnte? Das grenzte beinahe schon an Verführung. Dabei wollte sie sich von ihm bestimmt nicht verführen lassen, ja nicht einmal besonders freundlich zu ihm sein. Aber jetzt standen sie sich an diesem lächerlichen Grenzseil gegenüber, und sie konnte nur daran denken, wie gut er duftete. So männlich. So frisch. Ein wenig nach Limonen …
„Sagen Sie, muss ich um Erlaubnis fragen, wenn ich die Grenze überschreite, um zur Arbeit zu gehen? Vorausgesetzt, Sie legen noch Wert auf meine Mithilfe.“
Er machte eine tiefe Verbeugung. „Erlaubnis zum Betreten erteilt. Und zum Arbeiten.“ Er grinste. „Ah und zum Lunch.“
„Lunch?“
„Sie wissen schon, die Mahlzeit, die man gewöhnlich mittags einnimmt.“
„Sie laden mich zum Lunch ein?“
„Das ist kein Rendezvous, Red. Nur ein informatives Arbeitsessen, da Sie mir einen Teil meiner medizinischen Bürde für eine Weile abnehmen …“
„Moment! Erst war es ein Vormittag, und jetzt ist die Rede von medizinischer Bürde und einer Weile.“
„Ich bin anderweitig beschäftigt. Und da Sie die Patienten angelockt haben, ist es auch an Ihnen, sie zu versorgen. Ich sah es nur als Akt der Höflichkeit an, mit Ihnen die Einzelheiten zu besprechen.“
„Ich habe nicht vor, Ihre Praxis zu übernehmen, Coulson. Ich schenke Ihnen nur ein paar Stunden meiner Zeit.“
„Ein paar Stunden?“ Er deutete auf die lange Schlange, die sich vor einem der Cottages gebildet hatte. „Die sind alle wegen Ihnen da, Red, und wie ich Sie einschätze, werden Sie sie nicht fortjagen.“
Sie warf einen Blick auf die Menschenmenge. Überwiegend Frauen und Kinder. Natürlich würde sie die Leute nicht wegschicken, aber es ärgerte sie, dass er sie so schnell durchschaut hatte. „Und wie darf ich mir unseren gemeinsamen Lunch vorstellen? Jeder auf einem Stuhl auf seiner Seite und der Tisch in der Mitte?“
„Wenn Sie darauf bestehen? Aber eigentlich dachte ich, wir essen im Trinique . Kaven, der Koch dort, macht die besten Sandwiches der Insel.“
Erin kapitulierte. „Gut, ich denke, dazu könnte ich mich überreden lassen.
„Ist das ein Ja?“
Sie nickte. „Aber nur unter der Bedingung, dass Sie mit mir heute Abend einen Rundgang über mein Grundstück machen und mir alles zeigen.“
„Das ist grausam.“
„Nein, nur fair. Sie bekommen ihren Zaun, und ich meine Führung.“
Er stieß einen Seufzer aus. „Fair wäre, wenn Sie mir zurückverkaufen würden, was mir gehört, und mich dann verdammt noch mal in Ruhe ließen.“
Erin lachte. „Gehen wir also in die zweite Runde?“
„Es wird nicht die Letzte sein. Aber sagen Sie, wie lange ist es her, dass Sie Ihr gynäkologisches Praktikum gemacht haben? Bei Breeon Edward ist es nämlich bald so weit.“
„Ich bin Kinderärztin, keine Geburtshelferin“, erklärte sie, während sie ihm zu seiner Praxis folgte.
„Aber so in etwa wissen Sie doch, woher die Babys kommen, oder?“
„In etwa.“
„Na dann.“
„Ich weiß nicht, Coulson. Und das alles für einen jamaikanischen Lunch?“
Er grinste.
3. KAPITEL
Die Praxis bestand aus einem kleinen Warteraum und zwei spärlich ausgestatteten Untersuchungszimmern, in denen man sich kaum drehen konnte. Aber alles war makellos sauber, einschließlich des weißen Kittels, den Adam ihr reichte. „Wir verfügen hier nur über eine minimale Ausstattung, aber die Patienten haben Vertrauen zu uns, und das werden
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