Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
aber wollen wir der Welt eine Hochzeit präsentieren, die in die Geschichte eingehen wird.“
Und er verschloss ihre Lippen erneut mit einem zärtlichen Kuss.
– ENDE –
Küss mich, damit ich hoffen kann
1. KAPITEL
Als Dr. Robina Zondi den ernsten Mann erblickte, verschlug es ihr den Atem. Vor den Tagungsteilnehmern stand Dr. Niall Ferguson und hielt einen Vortrag. Er war der Hauptredner. Er war derjenige, von dem der Erfolg ihres Buches abhing. Und er war ausgesprochen gut aussehend und erstaunlich sexy. Irgendwie hatte sie einen Mann mittleren Alters erwartet – und nicht diesen Adonis mit der markanten Nase, die seine feinen Züge nicht allzu glatt wirken ließ. Er war höchstens fünfunddreißig und strahlte großes Selbstbewusstsein aus. Beim Sprechen strich er mehrmals ungeduldig eine dunkle Haarsträhne zurück, die ihm immer wieder in die Stirn fiel.
Robina hatte zwar im Internet nachgeforscht. Aber bei der langen, eindrucksvollen Liste seiner Qualifikationen war leider kein Foto von ihm dabei gewesen.
Allerdings war nicht nur sein Äußeres faszinierend. Auch durch seinen Vortrag zog er sie vollkommen in den Bann. Offenbar erging es den anderen Zuhörern ebenso: Kein höfliches, gelangweiltes Hüsteln unterbrach seine spannende Rede, in der er mit seiner melodischen Stimme die Kernpunkte seines Themas darstellte. Es war ein höchst professioneller Auftritt. Nach der anschließenden Fragerunde wurde Dr. Ferguson von Journalisten und Tagungsbesuchern umringt, die alle um seine Aufmerksamkeit wetteiferten.
Robina ahnte, dass es schwer werden würde, an ihn heranzukommen. Vermutlich würde er ihr ohnehin eine Abfuhr erteilen. Dennoch wollte sie nicht von vornherein aufgeben. Sie musste es zumindest versuchen. Wenn ihr leicht lesbarer Ratgeber über künstliche Befruchtung ernst genommen werden sollte, brauchte sie einen Unterstützer. Jemanden von Format. Jemanden wie Dr. Ferguson.
Ihr Verlag hatte ihm ein Exemplar zugesandt. Allerdings hatte er nicht einmal bestätigt, dass er den Text erhalten hatte. Nun ja, wahrscheinlich gab es eine Menge Leute, die ihn um einen Kommentar oder ein Referenzschreiben baten. Schließlich hatte Robina erfahren, dass Ferguson aus Schottland anreisen und an einem Ärztekongress hier in Kapstadt teilnehmen würde. Sogleich hatte sie beschlossen, ihre Bitte persönlich vorzubringen. Diese Gelegenheit hatte sie sich einfach nicht entgehen lassen können.
Jetzt wartete sie ab, bis er allein war. Dann ging sie auf ihn zu. „Dr. Ferguson hätten Sie vielleicht einen Moment Zeit für mich?“
Er schaute auf und musterte sie prüfend. Seine Augen waren so blau wie Saphire …
„Sie kennen mich nicht“, sagte sie schnell. „Ich bin Robina Zondi. Ich weiß, Sie sind ein viel beschäftigter Mann. Könnten Sie trotzdem eine Minute für mich erübrigen?“
Als er aufstand, stellte sie fest, dass er sie um einige Zentimeter überragte. Er musste mindestens eins neunzig sein.
„Selbstverständlich“, antwortete er höflich. „Bitte nehmen Sie Platz.“
Robina holte ein Exemplar ihres Buches aus ihrer Aktentasche. Bevor sie der Mut verließ, erklärte sie: „Ich wollte Sie um einen Gefallen bitten. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus.“ Damit reichte sie ihm das Buch.
„Ein Ratgeber zum Thema künstliche Befruchtung“, las er laut vor. „Wie kann ich dabei helfen?“ Er lächelte, was ihn noch attraktiver erscheinen ließ.
Doch bevor Robina zu ihrer sorgfältig vorbereiteten Rede ansetzen konnte, drängte sich plötzlich ein kleiner, dunkelhäutiger Mann an ihr vorbei.
„Dr. Ferguson, ich bin Professor Lessing vom Groote Schuur Hospital. Seit Wochen versuche ich Sie zu erreichen. Könnte ich Sie kurz sprechen?“ Der ältere Mann sah auf seine Uhr. Offensichtlich hatte er es eilig.
„Tut mir leid, Professor“, erwiderte Dr. Ferguson. „Ich fürchte, diese Lady hier war zuerst da. Aber vielleicht können wir uns ja für später verabreden.“
„Ach, das ist kein Problem“, meinte Robina. „Sprechen Sie ruhig mit diesem Herrn. Ich kann warten. Außerdem brauche ich dringend etwas zu trinken. Soll ich Ihnen etwas mitbringen?“
„Das würde Ihnen nichts ausmachen? Dann hätte ich gerne ein Glas eisgekühltes Wasser.“ Wieder lächelte Dr. Ferguson, wobei sich ein Grübchen in seiner Wange bildete.
Robinas Herz schien einen Moment lang auszusetzen. Ihr Mund war wie ausgetrocknet. Im Stillen sagte sie sich, dass sie bestimmt nur wegen ihres Buches so
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