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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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hatte entsetzliche Angst, sie zu verlieren. Ihre Krankheit brachte die Erinnerung an Mairead und die qualvollen Wochen vor ihrem Tod zurück. Er hatte Mairead nicht retten können, und die Angst um Robina machte ihn fast wahnsinnig.
    Kein einziges Mal sprachen sie über ihr Kind oder darüber, dass Robina vermutlich unfruchtbar geworden war. Weder teilten sie ihre Trauer miteinander, noch spendeten sie sich gegenseitig Trost. Und davon sollte sich ihre Ehe nie mehr erholen.
    Als Robina aus dem Krankenhaus gekommen war, hatte sie Niall gebeten, ins Gästezimmer zu ziehen. Sie hatte gemeint, dass sie etwas Zeit und Raum für sich brauchte. Nach ein paar Wochen hatte er gefragt, ob er zurückkommen durfte. Robina hatte abgelehnt. Danach hatte er nie wieder gefragt, und so war es seitdem geblieben.
    Jetzt fuhr Niall sich mit den Fingern durchs Haar. Es war schrecklich. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte.
    Robina sah ihn an. „In ein paar Wochen wäre der Geburtstermin für unser Baby gewesen“, sagte sie leise. „Ungefähr zur selben Zeit wie unser Jahrestag.“ Ihre Stimme zitterte. „Als ich vorhin den kleinen Matthew gesehen habe, war das wirklich hart.“
    Plötzlich wirkte sie so verletzlich, so traurig. Ganz anders als die Medienfrau, die er in letzter Zeit nur noch zu Gesicht bekam. Zum ersten Mal seit Monaten erblickte er wieder die Frau, in die er sich verliebt hatte. Er wollte sie in die Arme nehmen, doch er fürchtete, dass er dadurch den Bann brechen würde. Es war das erste Mal überhaupt, dass sie das Baby erwähnte. Das gab Niall Hoffnung. Vielleicht war diese Reportage doch keine schlechte Idee. Vielleicht brachte die gemeinsame Arbeit sie dazu, endlich miteinander zu reden.
    Schweigend wartete er darauf, dass Robina fortfuhr. Genau in diesem Moment klopfte es allerdings.
    Sally platzte herein. „Dr. Ferguson, Sie müssen dringend zu einer Patientin kommen. Ich glaube, sie hat ein Überstimulationssyndrom.“
    Falls Sally recht hatte, musste er sofort zu der Patientin. Im Frühstadium war die Erkrankung, bei der es durch die zugeführten Hormone zu einer Vergrößerung der Eierstöcke kam, kein allzu großes Problem. Sie konnte jedoch auch lebensbedrohlich werden.
    Robina erhob sich und trat wieder ganz professionell auf.
    „Ich denke, du solltest hierbleiben“, sagte Niall bestimmt. „Ich gebe dir Bescheid, sobald ich kann.“
    Nachdem er und Sally gegangen waren, ließ Robina sich auf ihren Stuhl sinken. Beinahe wäre sie bereit gewesen, mit Niall zu sprechen – und anscheinend war er bereit gewesen, ihr zuzuhören. Doch nun war die Gelegenheit vorbei. Robina wusste nicht, ob sie die Kraft haben würde, das Thema noch einmal anzuschneiden.
    Nachdem sie bei einem Arbeitsessen mit John die bisherigen Aufnahmen gesichtet hatte, machte Robina sich mit dem Kameramann auf die Suche nach Niall.
    „Ich habe die Patientin mit den Überstimulationssymptomen stationär aufgenommen. Vor allem deshalb, weil sie große Angst hatte. Aber ich gehe davon aus, dass wir sie morgen wieder entlassen können“, berichtete Niall. „Bei uns steht die Gesundheit der Mutter immer an erster Stelle. Allerdings gibt es bei jeder Schwangerschaft ein gewisses Risiko – egal, wie vorsichtig die werdende Mutter ist und wie sorgfältig sie betreut wird. Wir können ein positives Ergebnis nicht garantieren.“
    Er sah Robina direkt in die Augen und fügte mit gesenkter Stimme hinzu: „Und wenn wir es uns noch so sehr wünschen.“
    Sein eindringlicher Blick traf Robina bis ins Innerste.
    Nach kurzem Schweigen ging Niall zum nächsten Fall über. Bei einer Patientin sollte am Nachmittag der befruchtete Embryo eingesetzt werden. Die Frau hatte sich wie viele andere bereit erklärt, an der Reportage mitzuwirken.
    „Allerdings möchte ich eine Sache noch einmal betonen: Wenn das Paar lieber doch nicht gefilmt werden möchte, müsst ihr das respektieren“, erklärte Niall. „Auch wenn sie sich vorher gemeldet haben.“
    „Selbstverständlich“, gab Robina gekränkt zurück. „Niall, ich bin selbst Ärztin und habe den hippokratischen Eid geschworen, dass ich niemandem Schaden zufüge. Und das gilt für die Seele genauso wie für den Körper.“
    „Entschuldige, das war unnötig“, meinte er reumütig. „Ich weiß, dass man dir niemals mangelnde Professionalität vorwerfen könnte. Verzeihst du mir?“
    Als er sie anlächelte, tat ihr Herz unwillkürlich einen Sprung.
    „Jedenfalls“, fuhr er schließlich fort,

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