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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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da etwa Stolz aus ihrer Stimme heraus?
    Das Studiopublikum applaudierte. Robina hatte Richard mit ihren Antworten sichtlich aus der Fassung gebracht.
    „So? Aber Sie pflegen einen sehr gehobenen Lebensstil, nicht wahr? Ein großes Haus in einer der teuren Gegenden von Edinburgh, zwei schicke Autos, Urlaubsreisen ins Ausland.“
    „Mehr brauche ich zu meiner finanziellen Situation nicht zu sagen“, erwiderte Robina kühl. „Sie wollen ja sicher auch nicht, dass ich Sie öffentlich zu Ihrer befrage.“ Herausfordernd sah sie ihn an.
    „Sprechen wir noch einmal über Ihre Reportage“, meinte Richard. „Glauben Sie wirklich, dass Sie sich in die Frauen hineinversetzen können, über die Sie berichten? Was wissen Sie denn über deren Leid?“
    Niall hielt den Atem an. Das war ein wesentlich gefährlicheres Thema.
    Ella blickte zu ihm auf. „Was ist los, Daddy? Warum bist du sauer auf den Mann?“
    Er legte den Finger auf ihre Lippen. „Nicht jetzt, Schatz.“ Er konnte kaum hinschauen, als sich nun eine Mischung aus Schock, Schmerz und Verwirrung auf Robinas Gesicht zeigte.
    Nach einem Moment des Schweigens richtete sie sich kerzengerade auf und schlug die Beine übereinander. Dann sagte sie langsam: „Ich kann mich deshalb in diese Frauen hineinversetzen, weil ich nach einer Fehlgeburt vor ein paar Monaten und einer darauffolgenden Infektion sehr wahrscheinlich ebenfalls unfruchtbar geworden bin.“ Ein Schimmer trat in ihre Augen, und sie blinzelte heftig.
    Niall konnte nur vermuten, wie viel Kraft es sie kostete, live im Fernsehen darüber zu sprechen. Schließlich hatte sie bisher mit niemandem darüber geredet. Nicht einmal mit ihm.
    Richard blieb der Mund offen stehen. „Das tut mir leid.“ Sein Mitgefühl klang geheuchelt. „Ich hatte ja keine Ahnung.“
    „Es ist kein großes Geheimnis, aber bislang habe ich mich in der Öffentlichkeit noch nicht dazu geäußert“, antwortete Robina. „Allerdings werden Sie mir jetzt sicher zustimmen: Ich bin durchaus dazu geeignet, eine solche Reportage zu drehen.“
    Mit einem direkten Blick in die Kamera hob sie das Kinn und fuhr fort: „Wenn meine Sendereihe wieder anfängt, werden wir auch das Thema Fehlgeburt behandeln. Daher möchte ich einen Aufruf starten: Liebe Zuschauer, wenn Sie selbst so etwas erlebt haben und im Fernsehen über ihre Erfahrungen berichten möchten, dann setzen Sie sich bitte mit unserem Sender in Verbindung. Und all denen, für die das alles noch zu frisch und schmerzhaft ist, möchte ich eins sagen: Ich schließe Sie in meine Gebete ein.“ Erneut blinzelte sie.
    Doch Robina würde sich niemals die Blöße geben und vor laufenden Kameras plötzlich in Tränen ausbrechen – so gut kannte Niall sie.
    Sobald Ella im Bett war, schenkte Niall sich einen Whisky ein. Danach schürte er das Feuer und wartete auf Robinas Rückkehr.
    Er blickte sich in dem kleinen Salon um, der inzwischen zu Robinas Reich geworden war. Eine Welle der Trauer durchflutete ihn.
    Der gemütliche Raum sah noch genauso aus wie zu Maireads Zeit. Abgesehen von einem einzigen Gegenstand: dem geschnitzten afrikanischen Hocker, den Robina mitgebracht hatte.
    Auf einmal traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitzschlag. Wie musste es sich für Robina anfühlen, hier inmitten der persönlichen Dinge seiner ersten Frau zu leben? Obwohl Niall die schlichte elegante Ausstattung und die hellen Wände mochte, entsprach dies eigentlich gar nicht Robinas Geschmack. Sie bevorzugte kräftige, lebendige Farben, und sie zog abstrakte Gemälde Landschaftsbildern vor.
    Mit dem Whiskyglas in der Hand ging er langsam auf und ab. Wie hatte er nur so blind sein können? Er hatte Robina wie einen Ersatz für Mairead behandelt – nicht wie eine eigenständige Frau mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Und er war so dumm gewesen! Er hatte geglaubt, dass ihre Liebe füreinander ausreichen würde. Robinas Fernsehauftritt hatte ihn jedoch eines Besseren belehrt. Offensichtlich fühlte sie sich einsam und verloren. Und er hatte sie im Stich gelassen, als sie ihn am meisten gebraucht hatte.
    Es musste sehr an ihrem Selbstbewusstsein genagt haben, Maireads Leben zu führen. Niall hatte das überhaupt nicht gemerkt. Sie hatten geheiratet, ohne sich richtig zu kennen. Auch das war seine Schuld gewesen. Er war so in Robina verliebt gewesen und hatte es einfach nicht ertragen können, Tausende von Meilen von ihr getrennt zu sein. Deshalb hatte er sie zu der Heirat überredet. Und sie hatte ihr

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