Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
Also Doc Dex ist ein richtiger Charmeur.“
„Yeah“ , stimmte Kev zu. „Er weiß, wie man mit Frauen umgeht.“
Nev nickte. „ Yeah . Hoffentlich lässt er für uns andere Männer noch ein paar Ladys übrig.“
„Und Doc Joss ist ja auch noch da“, fügte Kev mit einem Grinsen hinzu, und Melissa amüsierte sich über den säuerlichen Ausdruck, der für einen kurzen Moment auf Joss’ Gesicht erschien.
„Hey, Leute, ich bin gerührt, wie besorgt ihr um mich seid, aber eure Versuche, mich zu verkuppeln, könnt ihr euch sparen. Dr. Clarkson ist unsere neue Ärztin, und wir sollten alles vermeiden, was sie vertreiben könnte.“
Kev ließ ein Schnauben hören. „Dann sollten Sie das Gerücht, dass sie auf der Australia Day Fair eine Kussbude haben wird, aber ganz schnell zerstreuen. Sonst verpasst ihr der nächstbeste Minenarbeiter einen Riesenschmatz, und sie verschwindet mit ihm auf Nimmerwiedersehen.“
„Nein, nein … ich … eigentlich …“ Verzweifelt schaute Melissa zu Joss.
„Keine Sorge, ich werde das sofort in Ordnung bringen“, raunte er ihr zu. Er stand auf und rief etwas in die Menge, um sich Gehör zu verschaffen. Es dauerte ein paar Augenblicke, doch schließlich waren alle still. „Danke“, rief er mit erhobener Stimme. „Ich möchte eine gewisse Sache klarstellen, aber erst möchte ich euch unsere neue Ärztin, Doktor Melissa Clarkson …“
Weiter kam er nicht, denn lebhafter Beifall rauschte auf. „Ein Hoch auf die neue Ärztin!“, rief jemand, und abermals klirrten die Gläser aneinander.
„Ein Hoch auf Kussbuden!“, schrie jemand, und der Beifall wurde noch lauter.
Melissa schloss die Augen. Hoffentlich war dieser Albtraum bald zu Ende!
„Genau dazu möchte ich etwas sagen“, rief Joss und wartete erneut, bis wieder Ruhe eingekehrt war. „Ich möchte ein Gerücht zerstreuen, das sich schneller ausgebreitet hat als ein Buschfeuer. Doktor Clarkson wird auf der Australia Day Fair keine – ich wiederhole: keine – Kussbude haben.“
Laute Buhrufe und enttäuschte Ausrufe waren zu hören.
„Allen noch mal ein Happy New Year !“, fügte Joss hinzu.
„Happy New Year!“ , grölte die Menge, und damit war die gute Stimmung wieder hergestellt.
„Zufrieden?“, wandte Joss sich an Melissa, die mit hochrotem Kopf dasaß. „Das Problem ist gelöst.“
„Wow – einfach so? Ohne Megafon und ohne öffentlichen Aufruf in der Didja Gazette ?“
Joss musste lächeln. „Zumindest weiß nun jeder Bescheid. Kann sein, dass Sie trotzdem noch Angebote bekommen, aber …“ Er zuckte die Schultern. „Aber dann ist es Ihnen überlassen, was Sie daraus machen.“
Melissa starrte ihn einen Moment lang an, bis sie merkte, dass er sie nur neckte. Da sie nicht sicher war, was sie darauf erwidern sollte, warf sie den Kopf zurück und lachte.
„Ihr seid völlig verrückt, alle miteinander!“, prustete sie.
„Willkommen im Club.“ Joss versuchte, sich gegen die Wirkung zu wehren, die ihr perlendes Lachen auf ihn hatte, doch es war zwecklos. Melissa war nicht nur attraktiv, sie war auch klug und besaß Humor. Es war eine gefährliche Kombination, und es würde für ihn nicht leicht werden, ihr auf Dauer zu widerstehen.
Laute Geräusche von der anderen Seite des Lokals zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. „Oh nein! Nicht heute Nacht!“, stöhnte er, als er das Gerangel sah.
„Probleme?“, fragte Melissa.
„Carto und Bluey.“
„Wer?“
Joss stand von seinem Stuhl auf und deutete auf zwei Männer, die sich gegenseitig schubsten und herumstießen. Einige ihrer Kumpel versuchten sie zu trennen, doch die Gemüter waren bereits erhitzt, und die Hiebe wurden heftiger.
Joss bahnte sich einen Weg zur Bar. Melissa beschloss, ihm zu folgen. Dabei sah sie, wie Dex gerade auf die beiden Kampfhähne zuging.
„Waz, den Kasten, bitte.“ Joss hätte gar nichts zu sagen brauchen, denn Wazza hatte den dicken Erste-Hilfe-Kasten bereits hinter dem Tresen hervorgeholt.
„Hört auf, Jungs, das reicht“, befahl eine Männerstimme. Melissa wandte den Kopf und sah, wie Dex die beiden Männer auseinanderzudrängen versuchte. Carto und Bluey beschimpften sich immer noch auf wüste Weise. Gerade als Joss und Melissa sich näherten, holte Bluey zum neuerlichen Schlag gegen Carto aus. Allerdings verfehlte er sein Ziel und traf stattdessen Dex im Gesicht.
„Dex!“ Melissas Besorgnis war eine natürliche Reaktion. Nachdem Bluey und Carto von Dex’ kräftigen Händen befreit waren,
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