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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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sie mit einem warmen Lächeln.
    Die Patientin verließ das Sprechzimmer. Als Melissa gerade die Tür schließen wollte, sah sie Joss draußen im Korridor stehen. Sie lächelte ihm zu, und er deutete mit einer Handbewegung die Frage an, ob sie mitkommen und etwas trinken wolle. Als sie nickte, verschwand er in Richtung Aufenthaltsraum.
    Melissa kehrte an ihren Schreibtisch zurück, machte rasch eine Eintragung in Mrs Dittrichs Krankenakte und versah die Blutprobe mit den nötigen Begleitpapieren. Dann ging sie ebenfalls in den Aufenthaltsraum.
    Sei vorsichtig, mahnte sie sich. Wenn sie sich mit Joss zu rasch anfreundete, war der Herzschmerz schon vorprogrammiert. Genauso war es ihr mit ihrem Verlobten ergangen. Innerhalb von sechs Monaten hatten sie sich verlobt, ihren Hochzeitstermin bekannt gegeben und wieder abgesagt. Es brachte nichts, die Dinge zu überstürzen, auch dann nicht, wenn eine neue Beziehung nur dem einzigen Zweck diente, nicht mehr allein durch die Welt zu gehen …
    Aus diesem Grund war es ihr auch so wichtig gewesen, Dex zu finden. Sie hatte ihn angeschrieben und um ein Treffen gebeten. Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis seine Antwort eintraf. Wenn sie den weiten Weg auf sich nehmen wolle, dann würde er sie nicht daran hindern, schrieb er. Das war zwar nicht die Antwort, die sie sich erhofft hatte, aber sie hatte es als gutes Zeichen gewertet, dass er nicht vollkommen abgelehnt hatte.
    Und nun schien der ganze Ort schon gespannt auf ihre Wiedervereinigung zu warten.
    „Wie läuft es zwischen Ihnen und Dex?“, hatte Carrie sie am Neujahrstag gefragt, als Melissa in die Klinik gekommen war, um nach drei stationären Patienten zu sehen.
    „Nicht sehr erfolgreich“, musste Melissa zugeben.
    „Wussten Sie eigentlich, dass Sie adoptiert wurden?“
    „Ja. Meine Eltern hatten nie ein Geheimnis daraus gemacht.“
    „Das hat es sicher leichter für Sie gemacht. Haben Sie Ihren Adoptiveltern damals gesagt, dass Sie Ihre leibliche Mutter finden wollten?“
    „Ich fing erst nach dem Tod meiner Adoptiveltern mit der Suche an. Aber ich bin sicher, dass sie nichts dagegen gehabt hätten.“
    „Wie Sie sicher gemerkt haben, hat Dex die Nachricht von seiner neuen Schwester nicht gerade mit Begeisterung aufgenommen. Josiah musste sich intensiv um ihn kümmern, nachdem er es erfahren hatte.“
    „Die beiden stehen sich sehr nahe?“
    „Wie Brüder. Sie haben eine Menge miteinander durchgemacht. Josiah war auch derjenige, der ihm gut zugeredet hat, Sie kennenzulernen.“
    Melissa blies sich die Ponyfransen aus der Stirn. „Da hat sich Dex bisher ja mächtig ins Zeug gelegt“, meinte sie ironisch. „Er hat sich zu einer Begrüßung herabgelassen und mir gestattet, seine Blessuren zu verarzten. Das war alles.“
    „Er braucht einfach mehr Zeit. Gehen Sie abends in den Pub. Nach Dienstschluss ist Dex meistens dort zu finden. Wenn es Ihnen unangenehm ist, allein zu gehen, dann bitten Sie Josiah, Sie zu begleiten.“
    „Geht er auch regelmäßig in den Pub?“
    Carrie hob die Schultern. „Ein paar Mal die Woche.“
    „Hat er Familie in der Gegend?“
    „Nein. Seine Angehörigen leben alle in Perth oder in anderen Großstädten.“
    „Dann wundert es mich, dass er in diese Einöde gekommen ist.“ Eigentlich hatte Melissa die Worte gar nicht aussprechen wollen.
    „Warum fragen Sie ihn nicht danach?“
    Melissa wurde rot vor Verlegenheit. „Es geht mich wirklich nichts an.“
    „Wir sind nur eine kleine Gemeinde. Geheimnisse bleiben nicht lange Geheimnisse. Als Joss zu uns kam, war er ein richtiger Einsiedler. Aber das hat ihm nicht gutgetan. Eines Abends, als es uns immer noch nicht gelungen war, ihn in den Pub zu kriegen, haben wir den Pub zu ihm gebracht.“
    Melissa musste lächeln. „Wie das denn?“
    „Wir sind alle zu Josiah nach Hause gegangen. Er wohnte damals noch in der Nähe des alten Krankenhauses. Wazza hatte ein Fass Bier mitgebracht, und wir setzten uns alle vor seine Tür und warteten, dass er herauskommt und mit uns trinkt und plaudert.“
    „Und hat er es getan?“
    „Oh ja! Bisher kannte er die Leute nur als Patienten, aber in einer so kleinen Gemeinde ist es wichtig, dass man sie auch als Menschen kennenlernt. Ebenso wichtig ist es, dass die Patienten ihre Ärzte privat kennenlernen. Der Pub ist wie ein Gemeindehaus. Dort treffen wir uns alle, dort tauschen wir die Neuigkeiten aus, und dort können wir alle wir selbst sein. Alle sind gleich, vom einfachen Arbeiter bis zum

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