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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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Joss sich innerlich gegen neue Argumente. Er musste einfach Sieger bleiben! Doch als Dex den Anruf beendet hatte, hatte er ein so triumphierendes Grinsen im Gesicht, als wäre der Sieg bereits an ihn gegangen.
    „Du siehst aus wie ein kleiner Junge bei der Weihnachtsbescherung“, bemerkte Joss ahnungsvoll.
    „So fühle ich mich auch. Nicht, dass ich schmutzige Tricks anwenden möchte, aber dieser Anruf kam mir gerade sehr recht.“
    „Wer war dran?“
    „Mrs Watkinson.“
    Joss schlug die Hände vors Gesicht. „Oh nein!“
    „Die ganze Familie kommt morgen nach Didja und wird eine Woche lang bleiben. Was das bedeutet, weißt du ja.“
    Joss wünschte den Freund zum Teufel. „Kannst du deine Schadenfreude nicht für dich behalten?“
    „Dann wäre es ja nur der halbe Spaß. Außerdem kann ich nichts dafür, dass die Watkinsons sich ausgerechnet dieses Wochenende ausgesucht haben, um ihre mukoviszidosekranken Kinder zu uns in die Klinik zu bringen, damit ich sie gründlich untersuchen und ihre Behandlung neu einstellen kann. Was für ein Pech, dass ich die Hausbesuche nicht übernehmen kann, weil ich hier in der Klinik gebraucht werde!“
    „Okay, okay, da kann man eben nichts machen.“ Joss seufzte ergeben. „Ich werde deine Hausbesuche übernehmen. Aber nächste Woche bist du an der Reihe, und du wirst dich mit nichts davor drücken können, Watkinsons oder nicht.“
    „Super!“ Dex grinste zufrieden.
    „Mach, dass du rauskommst!“ Joss wies zur Tür. „Verschwinde, und tob deine Schadenfreude woanders aus. Ich hab’ eine Menge zu tun.“
    Er schaute dem Freund nach, wie er mit siegessicheren Schritten aus der Tür ging. Joss fuhr sich über die Stirn. Alles schien sich gegen ihn verschworen zu haben. Statt sein seelisches Gleichgewicht wiederzufinden, musste er sich nun Gedanken machen, wie er den morgigen Tag überstehen sollte.
    Melissa war attraktiv, klug und humorvoll, wie er es an einer Frau liebte. Aber all diese Attribute hatte auch Christina besessen. Trotzdem hatte sie ihm das Herz gebrochen.
    Frauen konnten lügen, konnten einem etwas vorspielen. Frauen waren der Grund, warum er sich seit vier Jahren ins Outback zurückzog und jeder engeren Bindung aus dem Weg ging. Je früher er Melissa Clarksons Fehler und weniger schöne Charakterzüge entdeckte, desto eher konnte er ihrer Anziehungskraft widerstehen.
    Wenn der morgige Tag doch nur schon überstanden wäre!

4. KAPITEL
    Carrie hatte Melissa geraten, bei Hausbesuchen stets eine Tasche mit dem Nötigsten mitzunehmen, falls sie irgendwo übernachten musste.
    „Diese Vorsorge ist bei uns im Outback Routine. Man weiß nie, wie das Wetter umschlagen wird. Plötzlich kann es wie aus Kübeln gießen, und einen Moment später geraten Sie in ein Buschfeuer. Dann bleibt einem gerade noch Zeit, um einen Unterschlupf zu finden oder sich auf die nächste Farm zu retten.“
    „Und die Leute nehmen einen so ohne Weiteres auf?“
    „Selbstverständlich.“ Die Krankenschwester hatte sie ganz verwundert angeschaut. „Hier draußen ist jeder auf den anderen angewiesen. Sie werden übrigens eine großartige Landschaft zu sehen bekommen, und wenn Sie Glück haben, auch einige wild lebende Tiere. Wir haben ziemlich viele Emus hier. Sie werden neue Leute kennenlernen und sehen, wie sie leben, und am Abend werden Sie rechtzeitig wieder zurück sein, um auf einen kühlen Drink in den Pub zu gehen.“
    Bei Carries letzten Worten war eine Falte zwischen ihren Brauen erschienen, und Melissa hatte sie gefragt, ob etwas nicht in Ordnung war.
    „Ach, es ist nichts weiter. Mir ist nur gerade aufgefallen, dass ich Josiah schon seit ein paar Abenden nicht mehr im Pub gesehen habe. Ich hoffe, er zieht sich nicht wieder in sein Schneckenhaus zurück.“
    „Tut er das denn?“
    „Hin und wieder, wenn seine Welt aus irgendeinem Grund wieder mal ins Wanken geraten ist. Aber machen Sie sich nichts daraus. Gehen Sie und packen Sie Ihre Sachen für morgen. Und viel Spaß!“
    So hatte Melissa ihre Reisetasche gepackt. Doch in der Nacht konnte sie kaum schlafen, so aufgeregt war sie. Endlich würde sie Zeit mit ihrem Bruder verbringen, wie sie es sich so sehnlich wünschte!
    Gut gelaunt verließ sie ihr Apartment und trug ihre Reisetasche zu dem wartenden Pick-up. Zu ihrer Überraschung war Joss schon auf und prüfte gerade nach, ob die Plane über der Ladebox richtig befestigt war.
    „Guten Morgen, Joss.“ Die Klinikarbeit begann erst zwei Stunden später, und sie

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