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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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Emma hochgehoben. Die Tante hielt sie sicher an ihren mächtigen Busen gedrückt und entschwand mit ihr, um sie herumzuzeigen. Begleitet von Begeisterungsrufen wurde Emma von einer Frau zur anderen weitergereicht. Einige schienen sie gar nicht wieder hergeben zu wollen. Am erstaunlichsten war jedoch, dass es Emma zu gefallen schien.
    Teo spielte zwar immer noch Fußball, aber er hatte wohl mitbekommen, dass man ihr Emma entführt hatte. Vielleicht deutete er ihre Verblüffung als Besorgnis. Jedenfalls bat er einen der Männer, auf die Kinder aufzupassen, und ging zu der Frau, die Emma gerade im Arm hielt. Sie hatte langes, glänzendes schwarzes Haar, in das sie eine duftende Frangipaniblüte gesteckt hatte.
    „Ich bin dran“, erklärte er, während er sich Emma schnappte. „Schließlich bin ich sozusagen ihr Ehrenonkel.“
    Mit seinen großen Händen umfasste er das Baby in der Mitte. Erschrocken hielt Zoe den Atem an, als er Emma gen Himmel schwang, bis sie auf ihn hinuntersehen konnte. Dann ließ er sie auf und ab wippen. Emma verzog den Mund zu einem breiten Grinsen, und dann ertönte laut und deutlich ein gurgelndes Babylachen.
    Jeder, der zusah, war sichtlich begeistert.
    „Ua fiafia le teine.“ Alisi lächelte. „Sie ist glücklich.“
    Fast hätte Zoe angefangen zu weinen. Sie hatte ihr Baby zum allerersten Mal lachen hören.
    Teo brachte Emma zu ihr zurück. „Ich weiß nicht, wie es ihr geht“, sagte er. „Aber ich habe Hunger. Ich sehe mal nach, wie weit der Grill ist.“
    Zoe bereitete das Fläschchen zu und war erleichtert, als Emma nichts dagegen hatte, kalte Milch zu trinken. Alisis Seitenblick zur Flasche entging Zoe nicht, und sie zuckte insgeheim zusammen. Aber sie entdeckte nicht das geringste Anzeichen von Verachtung im Gesicht der Samoanerin. Stattdessen seufzte Alisi, und es hörte sich fast ein bisschen neidisch an.
    „Ihr Haar ist wunderschön, wie von den Strahlen der untergehenden Sonne geküsst. Zu Hause auf unseren Inseln haben wir die herrlichsten Sonnenuntergänge.“
    „Das glaube ich.“
    „Waren Sie schon einmal auf Samoa?“
    „Nein, ich bin von Australien noch nie weggekommen.“
    „Dann müssen Sie uns unbedingt besuchen. Das wäre schön.“ Unvermittelt lachte sie auf. „Mein Mann Rangi weigert sich, die Insel zu verlassen. Er erwartet, dass die Welt zu ihm kommt. Er kann auch nicht verstehen, dass ich Teo hier besuche. Teo ist alle paar Wochen hier, sagte er. Was willst du in der stinkenden Stadt?“
    „Stimmt das? Dass Teo so oft zu Hause ist?“
    „Er hat ein Haus am Strand – sein echtes Zuhause, sagt er. Und er arbeitet mindestens alle zwei Monate für ein paar Tage in unserem Krankenhaus.“
    Zoe erinnerte sich, dass er es erwähnt hatte. „Das ist sehr großzügig von ihm.“
    Alisi nickte. „Alle lieben Teo. Sie achten ihn wie einen Chief.“
    Die beiden Frauen saßen auf einer Decke im Schatten der Bäume. Nicht weit von ihnen stand die Grillanlage. Ringsherum war jeder beschäftigt. Manche kümmerten sich um die Kinder, andere bereiteten das Essen zu. Ein köstlicher Duft nach Knoblauch, Zitrone, Fisch und gegrilltem Fleisch hing in der Luft und trieb die Kinder in Scharen zu den Picknicktischen.
    Zoe ertappte sich dabei, dass sie Teo beobachtete. Er stand mit anderen Männern am Grill, und immer wieder klang schallendes Gelächter herüber.
    „Wie viele gehören hier zu Teos Familie?“, fragte sie.
    Alisi lachte wieder. Ihr Baby lag jetzt auf ihrem Schoß, und sie hatte Kalis Hände gefasst und vollführte sanfte, tänzerische Bewegungen mit ihren Armen.
    „Alle“, antwortete sie. „Und niemand.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Teo ist Einzelkind. Sein Vater starb bei einem Bootsunglück, als Teo noch ein Baby war. Seine Mutter lernte einen australischen Touristen kennen und kam mit ihm hierher. Sie erkrankte an Krebs, ihr Freund verließ sie, und sie schämte sich zu sehr, um in ihre Heimat zurückzukehren. Teo kümmerte sich um sie, aber als sie starb, war er noch jung und kam in ein Kinderheim. Eines Tages hat Hina ihn zufällig auf der Straße gefunden. Da war er dreizehn.“
    „Hina?“
    „Dort drüben, im blau-weißen Sarong. Sie nahm ihn bei sich auf und adoptierte ihn später. Sie hat eine riesige Familie.“
    Betroffen hatte Zoe zugehört. Gleichzeitig bewunderte sie Teo. Großzügig, hilfsbereit und auf eine charmante Art sympathisch, nahm er jeden sofort für sich ein. Niemand würde vermuten, dass er eine unglückliche Kindheit

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