Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
sich den nächsten Samstag frei? Sie kommen zu unserer Grillparty?“
Verlegen nickte Zoe. „Danke, sehr gern.“
4. KAPITEL
Zoe war heilfroh, dass sie nicht auch noch Verpflegung mitschleppen musste.
Für einen Strandnachmittag mit Baby hatte sie schon genug zu tragen: ausreichend saubere Windeln, Feuchttücher, Fläschchen, Flaschennahrung, Sonnenmilch, Hütchen und Spielzeug und zwei Garnituren zum Wechseln. Schlafen konnte Emma in ihrem Kindersitz, aber Zoe packte vorsichtshalber noch ein luftiges Tuch ein, um ihre Tochter vor der Sonne und Insekten zu schützen.
Der April war der zweitwärmste Monat in Australien, aber an manchen Tagen kam er wie der Hochsommer daher, und heute war so ein Tag. Kein Lüftchen wehte, der Himmel zeigte sich klar und leuchtend blau, und die Brandungswellen glitzerten im Sonnenlicht.
Aber Teo führte Zoe nicht zum Strand hinunter, sondern zu einer ausgedehnten Grasfläche im Schatten einiger Bäume, wo fest installierte Grills standen. Es war keiner mehr frei, um jeden einzelnen hatten sich Familien geschart oder Gruppen von Freunden.
Schon von Weitem ahnte Zoe, auf welche Gruppe er zusteuerte. Es war die größte, die bunteste von allen. Und vor allem die lauteste. Da waren üppige Frauen in farbenfroh gemusterten Kleidern, Männer, die wie Teo Surfshorts und T-Shirts trugen, und Kinder. Dutzende von Kindern tobten zwischen den Erwachsenen umher, und je jünger sie waren, umso weniger schienen sie anzuhaben. Zwei von ihnen trugen nicht einmal Windeln.
In Jeans und ärmelloser luftiger Bluse fühlte Zoe sich overdressed. Fröhliches Gelächter schallte zu ihr herüber, und die ausgelassene Stimmung ließ sie sich noch fremder fühlen. Außerdem waren alle Samoaner, sodass sie sich mit ihrer hellen Haut und den roten Haaren erst recht wie ein fünftes Rad am Wagen vorkam.
Unwillkürlich ging sie langsamer. „Ich weiß nicht …“, begann sie zaghaft. „Ich wusste nicht, dass Ihre Familie so groß ist.“
Teo wartete geduldig auf sie. Er trug Emma, und Zoe hatte sich die Windeltasche über die Schulter gehängt. „Diesen Massenauflauf habe ich auch nicht erwartet“, sagte er gut gelaunt. „Neuigkeiten sprechen sich bei uns schnell herum, wahrscheinlich wollten sie Alisi und die Kinder willkommen heißen. Kommen Sie, ich stelle Ihnen Alisi vor. Sie werden sie mögen.“
Aber zuerst waren seine Tanten an der Reihe. Zoe schwirrte der Kopf von Namen und warmherzigen Umarmungen, die sich anfühlten, als würde sie in üppige Sofas sinken. Schließlich saß sie jedoch im Gras neben Teos Lieblingscousine.
„Ihre Jeans gefällt mir“, sagte Alisi. „Sie müssen mir mal ein paar Einkaufstipps geben.“
„Versuchen Sie es in Bondi Junction.“ Zoe liebte diesen Stadtteil von Sydney, wo es nicht nur ein großes Einkaufszentrum, sondern auch viele zauberhafte Boutiquen gab.
Sie hob Emma aus dem Kindersitz. Ihre Tochter trug ein rosa Sommerkleidchen, weiße Socken und zierliche Sandalen.
„Oh, wie niedlich!“ Ein breites Lächeln glitt über Alisis ebenmäßiges Gesicht und erinnerte Zoe an Teo. Seine Cousine strich mit dem Zeigefinger sanft über Emmas runde Wange. „Lalelei pepe“ , sagte sie mit weicher Stimme.
Ihre liebevolle Bewunderung trieb Zoe die Tränen in die Augen. Ja, Emma war ein schönes Baby. Zoe war stolz auf sie.
„Ihre Kleine ist auch süß. Wie heißt sie?“
„Kali. Und die beiden Schlingel, die da gerade Teo piesacken, das sind meine Söhne Maru und Sefa.“
Teo machte nicht den Eindruck, als würde es ihm etwas ausmachen, von einem halben Dutzend Jungen in knallbunten Shorts bedrängt zu werden, während er einen Fußball über das Gras dribbelte. Als er ihn schließlich abstieß, sausten die Kinder johlend hinterher. Einer kämpfte nicht um den Ball, sondern klammerte sich an Teos Hand.
„Die kleine Klette ist Sefa.“ Alisi lächelte. „Er liebt seinen Onkel Teo über alles.“
Kali lag bei Alisi an der Brust und trank gierig. Außer einer Windel und einem Hemdchen trug das braunhäutige Baby nichts. Wahrscheinlich war Emma für diesen Anlass genauso overdressed wie ihre Mutter. Verunsichert holte Zoe die Sonnenmilch aus der Tasche und begann, ihrer Tochter die Beinchen einzureiben.
Sie setzte Emma gerade das Sonnenhütchen auf, als eine der Tanten sie entdeckte.
„Oh …!“, rief sie aus. „Lalelei pepe. Bitte …“ Sie streckte die Arme aus, und bevor Zoe sich überlegen konnte, ob sie ihr Kind abgeben wollte oder nicht, wurde
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