Julia Ärzte zum Verlieben Band 53
war und außerdem alle Hände voll zu tun hatte, um einen Pass für Emma zu besorgen und zu packen. Viel Aufwand für ein paar freie Tage, aber Zoe hatte John gefragt, was er von ihren Reiseplänen hielt.
Er war begeistert gewesen. Und John war ein Freund von Teo. Alisi war Teos Lieblingscousine. Sie hatten sich bestimmt kein Schweigegelübde auferlegt, natürlich wusste Teo, dass sie kommen würde. Allerdings hätte er ihr ohne Weiteres aus dem Weg gehen können, wenn er gewollt hätte.
Doch da war er, kam direkt auf sie zu, als sie im Schatten einer Palme am Strand saß. Ein Großteil des Dorfes begleitete ihn – jedenfalls so ziemlich alle Einwohner unter zehn Jahren. Teo war barfuß und in Surfershorts, die breite braun gebrannte Brust schimmerte im Sonnenlicht. Und er lächelte, mit blitzenden weißen Zähnen und atemberaubend männlich.
Zoe vergaß für einen Moment tatsächlich, weiterzuatmen. Ihr Herz klopfte schneller, ihr wurde leicht schwindlig. Sie hatte davon geträumt, mit diesem Mann auf einer tropischen Insel zu sein.
Jetzt wurde dieser Traum wahr.
„Hey … Talofa , Zoe. Die Kinder haben mir erzählt, dass ich Sie hier finde.“
Die Kinder musterten sie neugierig mit großen braunen Augen, manche von ihnen grinsten schelmisch.
Zoe brachte nicht einmal einen einfachen Gruß heraus. Sie nickte nur und lächelte, während sie sich verlegen Teos Blick bewusst war. Was sah er? Ihren neuen Sarong aus dunkelgrünem, mit leuchtend weißen Frangipaniblüten bedruckten Stoff? Ihre nackten, mit Sandkörnchen bedeckten Füße? Dass sie nicht mehr so blass war, aber mit der zarten Sonnenbräune auch unzählige Sommersprossen bekommen hatte? Ihr Haar, das von Salzwasser und sanfter Meeresbrise wild und lockig ihr Gesicht umrahmte? Die Hibiskusblüte hinter ihrem Ohr?
Er vertiefte das Lächeln und beugte sich vor. Dann streifte seine Hand ihr Haar, und Zoe hätte schwören können, dass ihr Herz mindestens zwei Schläge aussetzte.
„Hat Ihnen keiner gesagt, hinter welches Ohr Sie die Blüte stecken müssen? Links bedeutet, dass Sie verheiratet sind.“ Er pflückte die Blume aus ihrem Haar. „Rechts heißt, dass Sie Single sind.“ Teo schob die Blüte in die Locken über ihrem rechten Ohr. „Also noch zu haben“, fügte er mit gesenkter Stimme bedeutungsvoll hinzu.
Zoe wurde der Mund trocken.
War sie noch zu haben? Für Teo?
Oh … ja …
Wollte er sie denn?
Sie hatte keine Ahnung. Er war hier, hatte sie gesucht, und dennoch konnte sie keine intime Botschaft in seinen dunklen Augen entdecken. Wie immer wirkte er völlig entspannt, freundlich und … stark. In seiner Nähe fühlte sich Zoe auf wundervolle Weise geborgen. So, als könnte sie es mit der ganzen Welt aufnehmen.
„Schön, dass Sie hergekommen sind“, sagte er. „Gefällt es Ihnen bei uns?“
„Und wie!“
Zwei Wörtchen, die nicht annähernd beschrieben, wie viel ihr die letzten Tage gegeben hatten: eine neue Art zu leben, eine neue Familie. Zoe hatte ein Paradies entdeckt.
Teo schien sie auch so zu verstehen. Sein Lächeln wurde weich. „Ich wusste es.“
Die Kinder hatten ihre anfängliche Scheu verloren und wurden langsam ungeduldig. Sie redeten auf Teo ein, zerrten an seinen Händen.
„Wir gehen allesamt schwimmen“, verkündete er. „Haben Sie Lust, mitzukommen?“
Die Vorstellung, vor seinen Augen ihren Sarong auszuziehen und im Bikini dazustehen, machte sie verlegen. Sie senkte den Kopf. „Ich muss ins Dorf zurück. Emma ist bestimmt schon wach.“
„Machen Sie sich keine Sorgen. Nach allem, was ich gesehen habe, werden sich die Frauen darum reißen, auf Ihr Baby aufzupassen.“
Er hatte recht. Zoe musste fast darum betteln, Zeit mit ihrer Tochter verbringen zu dürfen. Nachts hatte sie sie jedoch immer für sich, wenn sie, dicht aneinandergekuschelt, auf der weichen Matratze lagen.
„Alisi hat mir erzählt, dass Sie im fale schlafen. Aber sie hat Ihnen doch gesagt, dass Sie gern in meinem Haus wohnen können?“ Die Kinder zogen ihn mit sich weg. „Es hat Wände“, sagte er augenzwinkernd.
Zoe lächelte. „Danke, aber ich fühle mich wohl bei den anderen.“ Die traditionellen samoanischen Häuser bestanden aus kaum mehr als dem Fußboden und Pfosten, die das Dach trugen. Seitenwände gab es in diesen luftigen Behausungen nicht.
„Wollen Sie nicht doch mit uns schwimmen?“, rief Teo ihr zu.
Fast wäre sie ihm gefolgt. Sie stand sogar auf. Doch dann kam ihr ein Gedanke, und sie hielt inne. Hatte
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