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Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 54 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mcarthur Amy Andrews Anne Fraser
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Fluss denken? „Ist Ihr Bruder zufällig ein sehr großer, breitschultriger Mann mit einer kleinen Narbe am Kinn, der eher selten lächelt?“ Also der Mann, der ‚nur auf der Durchreise‘ war.
    „Oh, Sie haben Levi bereits kennengelernt!“
    „Levi?“ Schon wieder ein Mann, der es mit der Wahrheit nicht so genau nahm. „Ja, anscheinend. Unten am Flussufer.“ Um Odette nicht zu beunruhigen, verzichtete sie auf weitere Erklärungen. „Ich habe ihn vor den Krokodilen gewarnt.“
    Odette kaute einen Moment nachdenklich auf ihrer Unterlippe, schien dann entschlossen ihre trüben Gedanken zu verscheuchen. „Er weiß, wie gefährlich die Krokodile sind. Trotzdem danke. Levi ist ein netter Kerl – er hat nur verlernt, Spaß zu haben.“
    Und er war viel zu attraktiv. Sophie wusste, dass sie sofort das Thema wechseln musste, wenn sie nicht noch tagelang über den umwerfenden Fremden nachgrübeln wollte.
    „Wann ist denn Ihr Entbindungstermin, Odette?“
    „In einem Monat.“
    Verblüfft schaute Sophie die werdende Mutter an. In einem Monat? Das sah man Odette wirklich nicht an. „Dann kann ich Ihrem Bruder allerdings nur recht geben: Sie sollten wirklich nicht mehr selber fliegen! Wo ist Ihre Mutter?“
    „Sie starb, als ich noch ein Kind war.“
    Oje, dachte Sophie. Schon wieder ein Fettnäpfchen.
    Odette schien davon nicht weiter berührt. „Levi hat mich aufgezogen. Unser Vater hat sich mit einer anderen Frau aus dem Staub gemacht, als ich noch klein war. Deshalb ist Levi auch so ein ernsthafter Mensch. Er musste schon früh der Mann im Haus sein.“
    Zu viele Informationen. Sophie wollte das alles nicht hören. „Okay.“ Sie stieß die Tür auf und führte Odette in den kleinen Untersuchungsraum. „Wie wäre es, wenn ich jetzt Ihren Blutdruck messe, mir Ihren Bauch ansehe und die Herztöne des Babys abhorche? Außerdem wäre es gut, wenn ich mir eine Kopie von Ihrem Mutterpass machen könnte. Falls Sie dann in den nächsten Tagen Fragen oder Probleme haben, können wir telefonieren.“
    „In ein paar Tagen sind wir schon wieder in Sydney. So lange hält das Baby sicher noch durch.“
    Konnte sie das als ‚nur auf der Durchreise‘ gelten lassen? Dann hatte er – Levi – vielleicht doch nicht gelogen. Trotzdem war er unverantwortlich leichtsinnig. Wie um alles in der Welt konnte man riskieren, eine hochschwangere Frau solchen Reisestrapazen auszusetzen?
    Sophie legte Odette die Blutdruckmanschette an und begann zu pumpen. „Perfekt“, verkündete sie kurz darauf. „Einhundertzehn zu siebzig. Dort drüben steht der Untersuchungsstuhl. Wenn Sie sich dort hinlegen, können wir nachsehen, wo Ihr Baby sich versteckt.“
    Odette schmunzelte. „Ich habe bei meiner Geburt auch nur fünf Pfund gewogen. Mein Gynäkologe in Sydney hat gesagt, dass es ein Junge ist.“
    „Ein Junge. Prima. Und Sie haben einen sehr schönen Bauch.“ Genau in diesem Augenblick kam eine winzige Beule in der Nähe von Odettes Bauchnabel zum Vorschein. „Sehen Sie, Odette, er winkt!“
    Odette streichelte ihren Bauch. „Ja, er ist sehr lebhaft. Vor allem nachts.“
    „Das kommt Ihnen nur so vor, denn nachts sind Sie nicht so abgelenkt von anderen Dingen wie tagsüber.“
    „Ich kann es kaum erwarten, ihn in den Armen zu halten“, erklärte Odette glücklich. „Von mir aus könnte die Geburt lieber heute als morgen losgehen!“
    Und ich hoffe, er lässt sich noch etwas Zeit, dachte Sophie, während sie mit dem kleinen Ultraschallgerät über Odettes Bauch fuhr. Der regelmäßige Herzschlag des Babys erfüllte den Raum, und die beiden Frauen wechselten einen gerührten Blick.
    „So, fertig“, verkündete Sophie schließlich und stellte das Gerät ab. „Einhundertvierzig Herzschläge pro Minute. Perfekt.“ Sie half Odette, sich aufzusetzen. „Es ist also alles in Ordnung.“
    „Vielen Dank, Sophie. Es hat mich sehr beruhigt, mit Ihnen zu sprechen.“ Etwas schwerfällig zog Odette sich wieder an. „Wie viel schulde ich Ihnen?“
    Sophie schüttelte den Kopf. „Nichts. Das gehört zum kostenlosen Service.“
    „Sie und Smiley müssen unbedingt am Wochenende nach Xanadu kommen und mit mir und meinem Bruder zu Abend essen. Als kleines Dankeschön für Ihre Hilfe.“ Odette sah sie bittend an. „Ich könnte Sie mit dem Hubschrauber abholen. Oder Levi.“
    Auf keinen Fall! Die beiden wollten doch sowieso in ein paar Tagen wieder abreisen, und heute war erst Montag. Schnell brachte Sophie ihre Patientin zur Tür.

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