Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 54 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mcarthur Amy Andrews Anne Fraser
Vom Netzwerk:
nachzudenken, zog er sie in die Arme und drehte sich dann so, dass sein Schatten auf sie fiel. Erschöpft ließ sie ihren Kopf an seine Brust sinken.
    „Wir werden sie schon finden“, murmelte er mit rauer, unglaublich beruhigender Stimme. „Wenn nicht heute, dann eben morgen. Und falls nicht, können wir immer noch zu den anderen zurückkehren.“
    Konnten sie das wirklich? Sophie überlegte, wie weit sie wohl schon gelaufen sein mochten. Ja, wahrscheinlich war es möglich. Sie spürte förmlich, wie Levis Zuversicht auf sie übersprang.
    Ihr hungriger Magen machte sich bemerkbar. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich habe einen Bärenhunger!“
    „Ich auch. Doch natürlich gibt es hier keinen einzigen Kakadu-Pflaumenbaum. Aber bestimmt finden wir ein paar Maden. Wie war das noch? Zehn pro Tag reichen zum Überleben?“
    Sophie lachte, auch wenn ihr eher nach Weinen zumute war. Aber irgendwie half es.
    Levi nahm seinen Rucksack ab und klaubte seinen fast flüssigen Schokoriegel heraus. „Hier. Den habe ich für dich aufbewahrt.“
    Entschieden schüttelte Sophie den Kopf. „Kommt nicht infrage. Ich werde deine Schokolade nicht essen.“
    „Natürlich wirst du das.“ Er wies auf die Hügel vor ihnen. „Spätestens da oben wirst du sie essen.“ Zärtlich strich er ihr übers Haar, nahm ihr den Rucksack ab und griff nach ihrer Hand. „Gehen wir!“ Levi zog sie sanft mit sich, und plötzlich wurden Sophies Schritte wieder leicht. Seite an Seite stapften sie über die rote, verbrannte Erde, die Hände fest miteinander verschlungen.
    Sophie wusste nicht genau, wann es passiert war, aber plötzlich vertraute sie ihm, hatte nichts mehr dagegen, ihn einen Teil ihrer Last tragen zu lassen. Diese Entwicklung war so untypisch für sie, dass sie unentwegt darüber nachgrübelte, wie ihm das gelungen war. Vor allem, nachdem sie sich geküsst hatten. Hatte dieser Kuss alles geändert?
    Kurz bevor sie den Fuß der Hügelkette erreicht hatten, tauchte wie aus dem Nichts der Aborigine auf. Seine wettergegerbte, runzlige Haut war mahagonibraun, und das lange graue Haar hing ihm strähnig bis auf die Schultern. Levi sah ihn neben einem Termitenhügel stehen, noch bevor Sophie ihn entdeckt hatte.
    Er trug einen Speer und sonst fast nichts.
    Überrascht stoppte Levi, doch Sophie ging unbeirrt weiter. „Komm, er will, dass wir ihm folgen.“
    „Tja, ich schätze, du hast wieder einmal recht gehabt“, meinte Levi anerkennend.
    Sophie seufzte erleichtert auf. Sie hatten es geschafft. Gerade noch rechtzeitig, denn schon bald würde es dunkel werden.
    Der Fremde führte sie zunächst zu einer kleinen Wasserstelle, damit sie sich abkühlen und ihre Wasserflaschen auffüllen konnten. Dabei sprach er kein einziges Wort, und Sophie beobachtete amüsiert, wie Levi versuchte, ihm zu erklären, was ihnen widerfahren war. Der alte Mann starrte ihn dabei allerdings nur verständnislos an.
    „Levi, ich fürchte, er spricht unsere Sprache nicht. Wie wäre es, wenn du es ihm aufmalen würdest?“
    Der Helikopter mit seinen vier Insassen, den Levi daraufhin in den Sand malte, ließ künstlerisch zwar sehr zu wünschen übrig, doch der Aborigine schien endlich zu verstehen, wie es sie in diese verlassene Gegend verschlagen hatte.
    Er wies auf die vier Figuren und dann mit fragendem Blick auf Sophie und Levi. Sophie nickte. Ja, sie hatten die anderen beiden zurückgelassen.
    Mit ernster Miene deutete der Alte auf die Sonne, die bald untergehen würde, und gab ihnen ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Kurz vor Sonnenuntergang erreichten sie die Siedlung – eine Ansammlung schäbiger Hütten, zwischen denen einige Kleinkinder im roten Staub spielten.
    Es war ungewöhnlich still. Eine kleine Gruppe Frauen hatte sich um eine der Behausungen geschart. Plötzlich ergriff Sophie eine dunkle Vorahnung. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie sah Levi an, doch der zuckte nur hilflos mit den Achseln. Er spürte es also auch.
    Die älteste Frau winkte sie heran. „Du Baby-Krankenschwester, ja?“ Sie wies mit dem Kopf auf die Hütte.
    Müdigkeit überkam Sophie, doch sie wusste, dass sie jetzt nicht aufgeben durfte. Hilfe suchend sah sie Levi an. Dieser Tag hielt also noch weitere Katastrophen für sie bereit. Was mochte sie im Innern der Hütte erwarten?
    Levi folgte ihr, doch die alte Frau bedeutete ihm gestenreich, dass er nicht erwünscht war.
    Sophie seufzte. „Ich fürchte, es geht hier um eine Frauenangelegenheit, da bist du leider

Weitere Kostenlose Bücher