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Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 54 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mcarthur Amy Andrews Anne Fraser
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alles zu.
    Seine Liebe für Iona war jedoch nie ein Hinderungsgrund gewesen, andere Frauen zu begehren. Auch wenn er wusste, dass sie ihn bald langweilen würden.
    Aber Julie? Nein, er konnte es nicht darauf ankommen lassen. Er respektierte Julie viel zu sehr – er wollte und konnte seinen Trieben nicht nachgeben.
    Nein, Caroline hatte unrecht. Er begehrte Julie, aber mehr war da nicht. Oder?
    „Ich bin froh, dass du mir von Mum erzählt hast“, fuhr Caroline schläfrig fort. „Ich weiß nicht, warum, aber ich fühl mich jetzt besser.“ Sie stand auf.
    „Ich gehe schlafen. Und ich glaube, ich sage Julie morgen früh, dass ich doch nicht zurück nach Schottland will. Ich möchte lieber noch ein paar Tage hierbleiben, wo die beiden so glücklich waren. Und vielleicht können wir beide uns besser kennenlernen.“
    Pierre saß noch lange auf dem Bett, in Gedanken versunken. Hatte sie recht? Verspürte er mehr für Julie, als er es sich eingestand? War Ionas Tod für ihn das Signal gewesen, dass er sein eigenes Leben ändern konnte? Vielleicht konnte er die Vergangenheit hinter sich lassen und eine Frau finden, die ihn liebte und die er genauso lieben konnte.
    Als er schließlich in seinem Bett lag, fand er keinen Schlaf. Vor seinem inneren Auge tauchte immer wieder Julie auf. Er sah ihre glänzenden Augen, aber auch den Schmerz in ihrem Blick.
    Was ist an dieser Frau so anders? Warum geht sie mir so nahe? Sie war nicht der Typ Frau, mit dem er sonst anbändelte – sie hatte Tiefgang, und das war etwas, was er sonst mied.
    Seine Gedanken wanderten wieder zu Iona, aber statt des schrecklichen Schmerzes, den er normalerweise in sich spürte, war da jetzt nur eine tiefe Traurigkeit.
    Ihr Leben war auf solch eine tragische Weise zu Ende gegangen, aber jetzt war es an der Zeit, sich um die Lebenden zu kümmern, sich selbst eingeschlossen.
    An Schlaf war nicht mehr zu denken. Pierre zog sich Jeans und einen Pullover über und trat aus dem Haus. Er ging zu dem kleinen Teich, der hinter dem Haus lag. Hier hatte er vor so vielen Jahren Iona geküsst.
    Er dachte an jenen Augenblick zurück, aber in seinem Inneren tauchte jetzt eine andere Frau auf. Es war Julie, ihre Augen, ihre Lippen, ihr Körper an seinen gepresst.
    Konnte es ein? War er in Julie verliebt? So lange hatte er sich eingeredet, unsterblich in seine Schwägerin verliebt zu sein – hatte das zuletzt noch gestimmt, oder war es eine bequeme Ausrede, um keine andere Frau zu nahe an sich heranzulassen?
    Mit Erstaunen musste Pierre sich eingestehen, dass er in den letzten Wochen immer seltener an die Frau seines Bruders gedacht hatte. Die Angst vor einer engeren Bindung, die Angst, verletzt zu werden – er hatte die Erinnerung an Iona nicht mehr als Abwehrschild gebraucht, seit er Julie kennengelernt hatte.
    Diese junge Frau hatte tatsächlich seine Abwehr umgangen und sein Herz erobert. Pierre war geschockt. Es war ihr Gesicht, welches er vor sich sah, ihre Lippen, die er küssen und ihre Umarmung, die er in der Nacht spüren wollte.
    Er sah auf den Teich, in dem sich der Mond spiegelte. Es war Julie, die er an seiner Seite haben wollte, hier in Frankreich, bei ihm. Für immer. Und er konnte kaum erwarten, es ihr zu sagen.
    Julie erwachte im Morgengrauen. Sie war traurig, dass sie das Weingut noch am selben Tag verlassen würde, aber es war wahrscheinlich besser so. Auch wenn sie es noch so sehr wünschte, hier würde nie ein Platz für sie sein.
    Sie duschte rasch und ging dann in die leere Küche hinunter. Auf dem Tisch standen zwei Tassen – sie war also nicht die erste Frühaufsteherin. Sie schenkte sich einen Kaffee ein und trat auf die Veranda.
    Die Sonne war nun aufgegangen. Obwohl der Frühling gerade erst begonnen hatte, war bereits die Wärme des Südens zu spüren.
    In der Ferne sah sie einen Mann, der alleine im Weinberg arbeitete. Sie erkannte Pierre an den schwarzen Haaren und der hochgewachsenen, schlanken Figur.
    Was soll ich tun? fragte sie sich. Hierbleiben oder so tun, als sei nichts geschehen? Seufzend fasste sie einen Entschluss.
    Sie würde sich bald auf den Heimweg machen. Sie konnte also genauso gut jetzt gleich zu ihm gehen – wenn sie sich ganz normal verhielt, glaubte er vielleicht wirklich, dass die Küsse ohne Bedeutung waren.
    Sie wickelte ein Stück Landbrot in eine Serviette und griff auf dem Weg aus der Küche eine Decke. Mit ihrem Kaffee in der anderen Hand schritt sie durch den frischen Morgen.
    Als sie näher kam, sah

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