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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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herauszufinden, was los war.
    „Tut mir leid, dass ich dich feige genannt habe, Finn. Das bist du nicht. Jedenfalls nicht in physischem Sinn. Das hast du heute eindrucksvoll bewiesen.“
    Finn schnaubte. Nur Evie konnte ihn als emotionalen Feigling bezeichnen und es wie ein Kompliment verpacken. „Ich muss mich auch entschuldigen für das, was ich gesagt habe“, gestand er. „Ich …“
    Ja, was? Ich will doch Chirurg sein? Ich will doch bei dir sein? Nein, er hatte schon die Wahrheit ausgesprochen. Aber er hatte sie wie Giftpfeile auf Evie abgeschossen und sie damit verletzt. Das bereute er.
    „Was?“, fragte sie nach.
    Finn schüttelte den Kopf, sein Blick glitt zu ihrem Mund. „Du machst mich wahnsinnig.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß.“
    Glühendes Verlangen packte ihn. „Ach, verdammt!“, fluchte er leise, schob eine Hand in ihr Haar und eroberte mit einem unterdrückten Stöhnen ihre weichen Lippen.
    Sie öffnete sich ihm, und Finn küsste sie hungrig und voller Leidenschaft. Sie schmeckte süß und verführerisch, und er konnte nicht genug von ihr bekommen. Er hörte sie hingebungsvoll seufzen und seinen eigenen keuchenden Atem.
    Ein lautes Klopfen an der Tür ließ sie auseinanderfahren.
    „Evie? Geht’s dir gut?“
    Finn hielt sich die Seite, als er aufstand. Wie ein verheerendes Feuer wütete die Lust in ihm, alles in ihm sehnte sich nur danach, mit Evie ins Bett zu steigen, beide nackt, und sich in ihr zu verlieren.
    Er ließ sie nicht aus den Augen, als er rückwärts zur Tür ging, konnte sich nicht sattsehen an ihren feuchten roten Lippen, dem sehnsuchtsvollen, so verführerischen Ausdruck in ihren braunen Augen.
    Finn stieß unsanft gegen die Tür. „Ja, Ethan, es geht ihr gut“, rief er. Dann drückte er die Klinke herunter und öffnete.
    Sein Freund kam herein – und mit ihm eine Riesenportion Vernunft.

5. KAPITEL
    Pünktlich um zehn nach acht nahm Finn am Montagmorgen das Skalpell in die Hand. Im selben Moment wurde ihm klar, dass Evie recht hatte.
    Er konnte nicht einfach mit Operieren aufhören.
    Er hatte in Beach Haven Zeit verplempert, sein Talent und seine Zukunft verleugnet, während hier im Sydney Harbour Hospital seine wahre Bestimmung auf ihn wartete … die Chirurgie.
    Verdammt!
    Während er methodisch jeden einzelnen Schritt zum vierfachen Bypass abarbeitete, einer Prozedur, die ihm vertraut war wie jeder eigene Atemzug, da trat alles andere in den Hintergrund. Auch die Tatsache, dass der Patient auf seinem OP-Tisch einer der reichsten Männer der Welt war.
    Finn war hoch konzentriert, ging in seiner Aufgabe völlig auf.
    Erst als er die letzte Naht gesetzt hatte, vom Tisch zurücktrat und sich die Handschuhe abstreifte, tauchte er aus seiner Versunkenheit auf. Nahm wieder den Geruch seines Mundschutzes wahr, das Zischen und Piepsen der Geräte, das Stimmenge­murmel um ihn herum, als man den Patienten auf den Transport zur Intensivstation vorbereitete.
    „Danke an alle“, sagte er, einen unwirklichen Moment lang überrascht, dass er nicht allein gewesen war.
    Nichts hatte ihn erreicht, während seine Hände und sein Hirn in vollkommener Harmonie arbeiteten. Er hatte Evie vergessen und auch Isaac. Und die bohrenden Erinnerungen an seine verfluchte Kindheit.
    Nur er und das Skalpell.
    Nirgends sonst fand er diese Ruhe, dieses Gefühl, eins mit sich und der Welt zu sein.
    Und während die Außenwelt wieder in sein Bewusstsein drang, wusste Finn, dass er es wieder tun würde. Weil er es brauchte wie die Luft zum Atmen.
    Auf dem Weg zur Intensivstation machte Finn einen Abstecher zur Kantine, um sich etwas zu essen zu holen.
    Zu seiner Überraschung entdeckte er Evie – in ein vertrauliches Gespräch mit Marco D’Arvello vertieft. Finn traute seinen Augen nicht, als Marco plötzlich sanft ihre Hand berührte. Und er ärgerte sich, dass es ihn gewaltig störte. Aber wen hätte es nicht gestört? Der Mann war verheiratet und erst vor Kurzem Vater geworden!
    Was zum Teufel fiel ihm ein, vor allen Leuten Evies Hand zu streicheln?
    Finn wäre nie auf die Idee gekommen, dass Marco seiner Emily untreu werden könnte. Geschweige denn, dass Evie sich in eine Ehe drängte …
    Nein, so etwas würde sie nie tun. Dafür kannte er sie zu gut. Aber andere in der Kantine konnten vielleicht auf dumme Gedanken kommen.
    Finn wandte sich ab, um seine Bestellung aufzugeben, als ihn Evies helles Lachen dazu brachte, sich wieder umzudrehen. Im selben Moment blickte sie

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