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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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wieder vor sich. Und Nick. Auf seinem Gesicht zeichnete sich die entsetzliche Gewissheit ab, dass seine Frau ihm entglitt. Niemand würde sie retten können.
    Kein Wunder, dass jene Augenblicke bei dem Mann tiefe Narben hinterlassen hatten.
    Doch der Mensch, der mit diesen Ereignissen am wenigsten zu tun hatte, musste heute am meisten darunter leiden. Lucy. Und das zerriss Ben das Herz.

7. KAPITEL
    „Wer ist bei dem Treffen heute Nachmittag dabei?“, fragte Nick.
    „Der Architekt, jemand von der Finanzverwaltung, du, Marco, Lucy, Dragan und Ben Carter“, zählte Kate auf.
    „Er schon wieder!“
    Na wunderbar. Lucy schloss die Augen.
    „Warum muss dieser Kerl bei allem, was mir lieb und teuer ist, die Finger im Spiel haben?“
    Wenn du wüsstest, dachte Lucy. Als sie wieder aufsah, bemerkte sie, dass Marco und Dragan sie gedankenvoll betrachteten. Auch Kate blickte sie auf einmal besorgt an.
    Großartig.
    „Ich muss wieder an die Arbeit“, sagte sie, hievte sich vom Stuhl hoch und stellte auf dem Weg zur Tür ihre Teetasse in die Spüle.
    In ihrem Sprechzimmer saß sie ein paar Minuten regungslos im Sessel. Vor dem Treffen heute Nachmittag graute ihr jetzt schon!
    Die Sprechstunde lenkte sie ab, und nachdem sie von ihren Hausbesuchen zurückgekommen war, aß sie das Sandwich, das Doris ihr besorgt hatte. Die Apfeltasche lehnte sie diesmal dankend ab und gönnte sich stattdessen einen der knusprigen Ingwerkekse, die Hazel mitgebracht hatte. Hazel Furse, die leitende Sprechstundenhilfe, backte die besten Kekse der ganzen Gegend und kannte genauso viele Leute wie Doris. Klein, rundlich und energisch regelte sie die Terminplanung der Praxis mit eiserner Hand.
    Am frühen Nachmittag tauchte sie in Lucys Büro auf und fragte, ob sie sich den alten Charlie Tew einmal ansehen könne. Lucy zögerte keine Sekunde. Wenn Hazel meinte, es sei dringend, dann war es das auch.
    Zwar wollte sie gerade zur Vorsorgeuntersuchung, aber Chloe MacKinnon, die Hebamme, hatte sicher Verständnis, wenn sie sich etwas verspätete.
    Lucy ging nach vorn. Der Farmer saß auf einem Stuhl und wirkte auf den ersten Blick höchstens ein bisschen angespannt. Erst bei näherem Hinsehen schrillten ihre Alarmglocken. Der Mann war bleich und schwitzte.
    „Was kann ich für Sie tun, Mr. Tew?“, fragte sie ihn, als sie in ihrem Sprechzimmer waren. „Ihnen geht es nicht besonders gut, oder?“
    „Ich hab was gezogen“, kam er gleich zur Sache. „Eine unserer Färsen saß im Graben fest, und ich kam mit dem Traktor nicht nahe genug ran. Also haben wir sie mit Seilen rausgeholt. Plötzlich hat’s ordentlich wehgetan, Doc … genau hier.“ Er zeigte auf seinen Bauch. „Wie Rückenschmerzen eigentlich, aber …“
    Vielleicht eine Hernie. Oder der Beugemuskel im Hüftgelenk war gerissen. Allerdings hätte er die Beschwerden dann mehr in der Seite gespürt. Der gerade Bauchmuskel?
    „Ziehen Sie bitte die Hose aus und legen Sie sich auf die Liege“, sagte sie.
    Er befolgte ihre Aufforderung mit vorsichtigen, fast zaghaften Bewegungen. Als er endlich lag, hatte sie einen mächtigen haarigen Bauch vor sich und die größten Unterhosen, die sie je gesehen hatte. Sie schob sie ein Stück tiefer und tastete behutsam den Bauch ab.
    Was sie entdeckte, gefiel ihr gar nicht.
    Die Haut am unteren Abdomen war blass und scheckig, und in der Bauchmitte pulsierte eine geschwulstartige Masse im selben Rhythmus wie sein Herz. Ein Aneurysma der Bauchaorta, da war Lucy sich sicher. Jetzt galt es, keine Zeit zu verlieren.
    „Wir müssen Sie sofort ins Krankenhaus bringen, Mr. Tew“, sagte sie sanft. „Bleiben Sie bitte ruhig liegen, ich rufe einen Krankenwagen.“
    „Was, jetzt? Ich hab so viel zu tun, Doc. Die Färse hat mich ganz schön aufgehalten. Kann ich nicht nachher hinfahren?“
    Lucy lächelte. „Nein, ich fürchte, es muss gleich sein.“
    „Ist es ein Leistenbruch?“
    „Ich glaube nicht. Eher eine Ausbuchtung in der Gefäßwand Ihrer Bauchschlagader, und dann ist eine Operation unumgänglich.“ Falls Sie es noch ins Krankenhaus schaffen, dachte sie, behielt diese Information jedoch für sich. „Hat jemand Sie hergebracht?“
    „Nein, ich bin selbst gefahren.“
    Lucy zuckte insgeheim zusammen. Ein kleiner Unfall, ein Aufprall auf das Lenkrad oder selbst ein straff gezogener Gurt hätte genügt, und es wäre aus und vorbei gewesen.
    „Warten Sie bitte hier.“ Sie breitete eine Decke über ihn und eilte nach vorn.
    „Hazel, wir brauchen

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