JULIA ARZTROMAN Band 26
sich. „Typisch Frau. Meine wunderschöne Amy, immer unsicher und das ohne Grund.“
„Marco …“, begann sie atemlos. „Wir haben keine Zeit.“
„Für wichtige Dinge finde ich immer Zeit.“
„Es ist doch schon alles so kompliziert, und …“
„Gut. Sonst wäre das Leben langweilig.“ Er umfasste mit beiden Händen ihren Po und barg den Kopf an ihrem Hals, während er ihr mit rauer Stimme etwas zuflüsterte. In seiner Sprache, verführerisch und verheißungsvoll.
„Marco, nein …“ Ihr halbherziger Protest verlor sich, Amy legte den Kopf zurück und schloss die Augen. „Wir können nicht … non posso …“ Sie schnappte nach Luft, als sie seine warmen Finger an ihrem empfindsamsten Punkt spürte.
„Hast du für mich Italienisch gelernt?“
„Marco …“ Sie fuhr sich mit der Hand über das nasse Gesicht. Ihr Haar wirkte fast schwarz, spitz und dunkel umrahmten die langen Wimpern ihre verhangenen Augen.
Sie war hinreißend!
Unfähig, sich länger zurückzuhalten, presste Marco seinen Mund auf ihren. Sofort schlang sie ihm die Arme um den Hals, und er spürte den sinnlichen Druck ihrer Brüste. Von primitiver Lust getrieben hob er Amy hoch, legte sich ihre Beine um die Hüften und nahm sie mit einem harten, heftigen Stoß.
„Marco …!“ Halt suchend krallte sie die Fingernägel in seine Schultern. Dann bewegten sie sich im selben Rhythmus, ließen sich höher und höher hinauftragen, gierig und voller Ekstase dem Gipfel entgegen.
Amy kam kurz vor ihm, zuckend und mit einem heiseren Aufschrei. Marco stöhnte dumpf auf und packte sie fester, während er mit einem innigen Kuss ihre spitzen Schreie dämpfte.
Es dauerte einen Moment, bis ihm bewusst wurde, dass das Wasser immer noch auf seinen Rücken prasselte. Dann kam ihm der Gedanke, dass er ihr vielleicht wehtat. Vorsichtig ließ er sie herunter und strich ihr die tropfnassen Strähnen aus dem Gesicht.
„Habe ich dir wehgetan, amore ?“
„Nein“, flüsterte sie. „Hast du nicht. Aber ich habe dir wehgetan, Marco. Das weiß ich genau, und es tut mir furchtbar leid.“
Mit sanften Händen berührte er ihre Wangen. „Schmerz und Kummer gehören zu einer Beziehung dazu.“
„Es tut mir leid“, wiederholte sie. „Ich wollte nicht, dass es so mit uns endet.“
„Schsch.“ Liebevoll zog er sie an sich. „Es wird alles wieder gut, das verspreche ich dir. Vertrau mir, tesoro .“
Sie schmiegte sich an seine Schulter und sagte eine Weile nichts. Schließlich löste sie sich von ihm. „In zehn Minuten fängt die Sprechstunde an.“
Grinsend angelte er nach einem Handtuch. „Glück für uns, dass ich einen italienischen Sportwagen habe.“
Amy konnte nicht aufhören, an Marco zu denken. Bei jeder Bewegung erinnerte ihr Körper sie an ihr heißes Liebesspiel unter der Dusche, aber das war ein süßer Schmerz. Schlimmer war die Erkenntnis, dass sich nichts geändert hatte. Das Problem war geblieben, ihre Ehe hatte keine Zukunft.
Ihre letzte Patientin war eine junge Mutter mit ihrem Baby.
„Was kann ich für Sie tun, Helen?“, begrüßte Amy sie lächelnd.
„Ich mache mir Sorgen wegen Freddie. Er war schon immer ein Spuckkind, aber in letzter Zeit ist es schlimmer geworden.“
„Wie alt ist er?“ Rasch blickte sie auf die Karte. „Ah, hier steht es ja. Sechs Wochen.“
„Genau, und er erbricht nach jedem Stillen.“
„Das tun viele Babys.“
„Ich weiß.“ Die Mutter biss sich auf die Lippe. „Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt.“
„Dann wollen wir uns den jungen Mann mal näher ansehen.“ Amy wusch sich die Hände und hob das Baby behutsam aus dem Tragesitz. „Entschuldige, dass ich dich wecken muss, mein Kleiner, anders geht es nicht.“
Freddie gähnte, reckte sich und machte die Augen wieder zu.
„Ist er immer so teilnahmslos?“ Sie zog ihn bis auf die Windel aus.
„Ja. Er schläft fast nur.“
„Wann haben Sie ihn zuletzt gewogen?“
„Letzte Woche. Er hatte ein bisschen abgenommen. Ich soll ihn öfter stillen, aber dann spuckt er auch mehr. Zurzeit behält er kaum etwas bei sich.“
Vorsichtig betastete sie die Fontanelle und stellte fest, dass sie leicht eingesunken war. „Er kommt mir dehydriert vor. Sind seine Windeln sehr nass?“
„Jetzt, wo Sie es sagen … nein.“ Helen machte ein nachdenkliches Gesicht. „Sonst waren sie schwerer. Inzwischen wechsele ich sie nicht mehr so oft, weil sie länger trocken sind. Was hat das zu
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