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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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vergessen hast, wird sich daran nichts ändern.“
    „Bestimmt wünschst du mich tausend Meilen weit weg“, meinte er bedrückt. „Vor langer Zeit bin ich aus deinem Leben verschwunden und dann einfach so wieder hineingeplatzt.“
    Libby machte einen Schritt auf ihn zu und berührte sanft seine Wange. Und auf einmal war nichts mehr wichtig außer ihnen beiden. Weder Toby, der friedlich schlief, noch die Party, von der Libby nicht viel mitbekommen hatte. Für ein paar Momente herrschte Frieden zwischen ihnen. Keine Vorwürfe oder Verletzungen, keine Bitterkeit oder vergangene Fehler. Jetzt ging es nur um Sehnsucht, Gefühle, leidenschaftliches Verlangen.
    Dieses Mal war nichts Neutrales an Nathans Berührung. Drängend, fordernd spürte sie seinen Mund auf ihrem, und sie erwiderte seinen Kuss mit jeder Faser ihres Seins.
    Wortlos nahm Nathan ihre Hand und zog sie zu der Tür eines kleinen angrenzenden Wohnzimmers, das zu Libbys Suite gehörte. Von drinnen verriegelte er die Tür, damit Toby sie nicht überraschen konnte. Dann streifte er Libby den Unterrock von den Schultern und küsste die Mulde zwischen ihren Brüsten.
    Von Leidenschaft überwältigt, bettete Nathan sie aufs Sofa. Als sie zu ihm aufschaute, kam sie unvermittelt wieder zur Vernunft. Mit Nathan hatte sie schon einmal einen großen Fehler begangen. Falls sie das hier zuließ, könnte das sogar ein noch viel größerer sein.
    Er spürte ihren Stimmungswechsel so schmerzlich wie einen Messerstich, und als sie sich langsam erhob, legte er ihr die Schlüssel zu seiner Suite in die Hand. „Libby, du kannst die Vergangenheit einfach nicht auf sich beruhen lassen, stimmt’s? Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne die Zimmer tauschen und mit Toby hierbleiben. Wir sehen uns dann beim Frühstück. Brauchst du noch irgendwas aus dem Zimmer?“
    „Nur meine Sachen.“ Rasch warf sie ihre Habseligkeiten in ihre Reisetasche, schlüpfte in den mitgebrachten Bademantel und stürzte hinaus.
    So viel dazu, dachte Nathan finster. Er hatte die Kontrolle verloren, nur weil Libby ihm über die Wange gestrichen hatte. Allerdings waren seine Gefühle auch schon vorher außer Kontrolle geraten, nachdem er gemerkt hatte, wie gut sie mit Tobys Problem umgegangen war. Und als sie sich so mitfühlend zeigte, anstatt ihm Vorwürfe zu machen, waren die Mauern zwischen ihnen plötzlich verschwunden.
    Er hatte der Leidenschaft nachgegeben, die sie in ihm weckte, und die Sache wieder mal vermasselt. Würde ihn der schreckliche Fehler von damals denn ewig verfolgen?
    Da bewegte Toby sich im Schlaf, presste Libbys Nachthemd noch fester an sich, und Nathan legte sich behutsam neben ihn. Dort, wo vorhin Libby gelegen hatte.
    Seit seiner Rückkehr nach Swallowbrook hatte er nur im Sinn gehabt, ihr zu erklären, wie sehr er sein Verhalten damals am Flughafen bereute, wo ihr Geständnis zu einem so unglücklichen Zeitpunkt gekommen war.

5. KAPITEL
    Blass und müde nach einer schlaflosen Nacht kam Libby am nächsten Morgen zum Frühstück herunter. Nathan und Toby saßen bereits an einem Fenstertisch mit Blick über den See und hatten ihr Frühstück fast beendet.
    Als Toby sie rief, blieb Libby nichts anderes übrig, als zu ihnen zu gehen.
    Auch wenn sie eigentlich lieber alleine gegessen hätte, wollte sie den Jungen nicht enttäuschen. Daher fragte sie Nathan: „Ist es in Ordnung, wenn ich mich zu euch setze?“
    „Selbstverständlich“, antwortete er gleichmütig.
    Das gefallene Laub unter den Bäumen, das den baldigen Winter ankündigte, erschien ihr wie das passende Bild für ihre Beziehung zu ihm. Obwohl Libby die frische, morgendliche Kälte und den Schnee auf den Bergen normalerweise liebte, fühlte sie sich diesmal eher niedergeschlagen.
    Eine Kellnerin nahm ihre Bestellung auf.
    Danach erkundigte sich Nathan in einem Tonfall, als wäre zwischen ihnen nichts weiter vorgefallen: „Verbringst du den Rest des Tages hier, oder checkst du auch aus, so wie wir?“
    „Ich werde gleich nach dem Frühstück fahren“, antwortete sie. „Ich habe noch einiges zu erledigen: Haushalt, Papierkram aus der Praxis und so weiter.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ich nehme an, auf der Party haben sich alle gut amüsiert?“
    „Ja, scheint so. Abgesehen von uns beiden. Vielleicht darf ich es ja demnächst mal wieder gutmachen. Das bin ich dir schuldig.“
    „Du schuldest mir gar nichts“, gab sie gedämpft zurück, damit Toby es nicht hörte. „Ich finde, wir sollten

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