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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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zurück.
    Was das wohl zu bedeuten hatte? Vielleicht wollte er damit andeuten, dass das Gespräch lange genug gedauert hatte.
    „Also dann, gute Nacht“, meinte sie daher etwas abrupt, und Nathan erhob keine Einwände.
    Die Oktoberferien an der Dorfschule näherten sich allmählich, und Libby war neugierig, was Nathan dafür geplant hatte.
    Hugo wollte in der betreffenden Woche mit seiner Schwester und den Mädchen zu einem Kurzurlaub wegfahren. Nathan konnte also nicht freimachen, weil er und Libby in der Praxis gebraucht wurden.
    Eines Morgens, als sie auf den Beginn der Sprechstunde warteten, sagte er zu ihr: „Ich kann mich wegen der Herbstferien nicht so recht entscheiden, ob ich Toby bei der Spielgruppe in der Schule anmelden oder Dads Angebot annehmen soll, ihn während meiner Arbeitszeit zu betreuen. Was würdest du an meiner Stelle tun?“
    Überrascht, dass er sie um Rat fragte, antwortete sie: „Bei deinem Vater wären für Toby der Fluss und das Angeln bestimmt ein großer Anreiz. Aber die Spielgruppe ist gut organisiert, und Toby könnte mit einigen seiner Freunde zusammen sein. Warum fragst du ihn nicht selbst, was ihm besser gefallen würde?“
    „Die Antwort weiß ich jetzt schon“, meinte Nathan belustigt. „Er will bestimmt zu Großvater Gallagher an den Fluss. Vielleicht ist es für Dad nicht ganz so anstrengend, wenn du morgens die erste Stunde und nachmittags die beiden letzten Stunden in der Praxis alleine übernehmen würdest. Ginge das?“
    „Na klar“, erwiderte Libby. „Ich tue das, was für Toby am besten ist. Sag mir einfach Bescheid, wenn ihr euch entschieden habt. Anfang November nehme ich selbst eine Woche Urlaub, aber dann ist Hugo wieder zurück, und die Herbstferien sind auch vorbei.“
    „Willst du wegfahren, oder bleibst du in der Nähe?“
    „In der Nähe. Gerade so weit weg, dass ich ein bisschen Zeit für mich habe.“
    „Und du erzählst mir nicht, wo?“
    „Nein“, meinte sie liebenswürdig. Dann fing sie ihren Tag in der Praxis an, wobei sie an das Haus auf der Insel dachte, das sie für diese Woche gebucht hatte.
    Der Morgen verging wie die meisten zu dieser Jahreszeit. Viele Patienten mit Erkältungen, ein paar mit ernsthafteren Erkrankungen, und dann jene, die sich ihre Grippeschutzimpfung abholten.
    Eine Patientin war eine hochschwangere junge Frau, die bald ihr Baby bekommen sollte. Sie klagte über starke Verdauungsbeschwerden. Als sie aufgerufen wurde, stand sie schwerfällig auf.
    Libby wartete an der Tür ihres Sprechzimmers, um die junge Frau zu begrüßen. Da stieß diese plötzlich einen Schmerzensschrei aus und hielt sich den Bauch.
    „Ich glaube, es ist das Baby“, keuchte sie. „Ich dachte, die wiederkehrenden Schmerzen wären Verdauungsbeschwerden, weil der Geburtstermin erst nächste Woche ist. Aber das hier fühlt sich anders an.“
    „Eine Woche zu früh ist bei Erstlingsgeburten nicht ungewöhnlich.“ Libby nahm sie am Arm und zog sie rasch ins Zimmer.
    Nathan, der sich am anderen Ende des Flurs gerade von einem Patienten verabschiedete, erfasste die Situation mit einem Blick. Als Libby der aufgeregten jungen Frau auf die Liege half, kam er herein. Libby überprüfte, ob das Baby tatsächlich kommen wollte.
    „Ich kann bereits das Köpfchen sehen“, sagte sie schnell. „Schau mal, Nathan.“
    Nachdem auch er sich davon überzeugt hatte, fragte er gedämpft: „Hast du schon jemals ein Kind entbunden?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kenne das Verfahren, musste es aber noch nie praktisch anwenden.“
    „Ich schon“, erklärte er beruhigend. „Da, wo ich die letzten drei Jahre gewesen bin, habe ich Dutzende von Entbindungen durchgeführt. In solchen Gegenden der Welt muss man alles können.“ Nathan wandte sich der ängstlichen Patientin zu. „Es wird alles gut. Wie heißen Sie denn?“
    „Jodie“, antwortete sie mühsam, während sie immer wieder vor Schmerzen stöhnte.
    „Versuchen Sie, so ruhig wie möglich zu bleiben, Jodie“, sagte er in besänftigendem Ton. „Wir haben keine Zeit, Sie ins Krankenhaus zu bringen, bevor das Baby kommt. Aber ich bin es gewöhnt, Geburten durchzuführen, also machen Sie sich keine Sorgen.“
    „Ich muss pressen!“, rief sie erschrocken.
    „Ich weiß“, meinte er. „Aber wenn Sie noch ein paar Sekunden damit warten könnten, bis ich es Ihnen sage, wird alles gut gehen. In wenigen Augenblicken werden Sie Ihr Baby in den Armen halten. Also, können Sie das für mich tun?“
    „Ich

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