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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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wiederhaben. Jim Neilson wusste das und konnte dieses Wissen dazu benutzen, sie dahin zu bringen, ihm das zu geben, was er wollte. Die Frage war nur: Was wollte er von ihr?
    Konnte sie dem gerecht werden? Oder würden sie letztendlich beide nicht die Erfüllung ihrer Wünsche finden?
    Der Kellner hatte die Teller abgetragen. Beth und Jim saßen sich gegenüber, genossen eine Weile in einträchtigem Schweigen ihren Wein.
    „Ich fand dich nie zu dünn, Beth.“
    Sie schaute auf und las in seinem Blick wieder die Erinnerung an die glückliche gemeinsame Zeit im Tal.
    „In meinen Augen warst du perfekt“, fügte Jim zärtlich lächelnd hinzu.
    Sie dachte daran, wie er sie am Bachufer geküsst hatte, diese zarte, verführerische Liebkosung ihrer Lippen, die in ihr eine so unbändige, wilde Leidenschaft geweckt hatte. Wie lange ließ sich das bewahren? Würde es sich ändern, wenn sie mehr voneinander wüssten?
    „Du bist eine wunderschöne Frau geworden.“
    Nun, er konnte das zweifellos beurteilen, denn es gab keine Stelle ihres Körpers, die ihm verborgen geblieben wäre. Das Leuchten in seinen Augen wurde verlangend und begehrlich und rief in Beth Gefühle wach, die sie nur mit großer Mühe unterdrücken konnte. Er war ein aufregender Liebhaber.
    Warum sollte sie das aufgeben, ohne den Versuch zu machen, was noch für sie drin wäre? Er wollte es. Sie wollte es auch, wenn sie ehrlich war. Doch es gab Dinge, die wichtiger waren. Mochte er sie auch schön finden, so war sie gewiss nicht perfekt. Wenn sie ihn so akzeptieren musste, wie er jetzt war, dann musste er auch die heutige Beth akzeptieren.
    „Ich habe erst vor Kurzem mit einem Mann Schluss gemacht, den ich vielleicht geheiratet hätte“, sagte sie deshalb unvermittelt.
    Sein Blick wurde durchdringend und forschend. „Warum hast du ihn nicht geheiratet?“
    Eine vernünftige Frage. „Weil …“ Beth verstummte. Weil er nicht du war, ergänzte sie ganz automatisch im Stillen. Der Traum hielt sich beharrlich.
    „Ich habe auch nicht geheiratet, Beth“, sagte Jim ruhig, ohne ihre Antwort abzuwarten. „Ich hatte einige Beziehungen, aber keine davon konnte sich an dem messen, was ich mir ersehnte … was ich einst gekannt hatte.“
    „Du sagtest, es wäre verloren“, entgegnete Beth und gab ihm zu verstehen, dass sie in diesem Punkt keinen Spaß verstand.
    Er sah sie herausfordernd an. „Ist es das wirklich?“
    Ich weiß es nicht. Um ihre Unsicherheit zu verbergen, begann sie, draufloszuerzählen: „Ich habe Gerald an der Universität kennengelernt. Er ist Dozent. Da ich älter war als die meisten anderen Studentinnen, begann er, sich für mich zu interessieren. Eine Zeit lang ging es ganz gut zwischen uns.“
    „Hat es dir in den akademischen Kreisen gefallen?“
    „Nun, gemessen an meiner bis dahin sehr kleinen Welt, öffnete es gewiss meinen Horizont. Die Leute, die ich dort kennenlernte, schienen sehr viel zu wissen.“
    „Schienen?“
    „Ihr Wissen stammte nur aus Büchern. Aus den richtigen Büchern.“
    „Gibt es denn auch falsche Bücher?“, fragte Jim amüsiert.
    Beth verzog das Gesicht. „Gerald bezeichnete das, was ich schrieb, als ‚Beths kleine Kinderbücher‘.“
    „Reichlich herablassend. Vermutlich war er eifersüchtig auf deinen Erfolg. Hegte er vielleicht auch Ambitionen als Autor?“
    „Nun, er hatte ein paar Gedichte veröffentlicht. Sie waren … sehr literarisch. Nicht einfach zu verstehen.“ Beth zuckte die Schultern. „Ich weiß gar nicht, warum ich dir überhaupt von ihm erzähle. Es kann dich doch gar nicht interessieren.“
    „Du fragst dich, ob ich respektieren würde, was du machst … oder es auch herabsetzen würde.“
    Sie sah ihn überrascht an. Verstand er sie besser als sie sich selbst? In gewisser Weise hatte er wirklich recht. Wie würde sich Jim Neilson gegenüber ihrer Arbeit verhalten?
    „Du warst immer ein Mensch, der gibt, Beth“, fuhr Jim liebevoll fort. „Vom ersten Tag an hast du mir gegeben. Du hast deiner Familie alles gegeben, um sie zusammenzuhalten, als dein Vater es sich nicht leisten konnte, eine Hilfe einzustellen. Du hättest ihm jetzt seine Farm zurückgegeben. Du gibst all den Kindern so viel, die du mit deinen Geschichten erfreust. Dies schätze ich an dir so sehr, dass ich es niemals herabsetzen könnte.“
    Seltsam. So hatte sie sich nie gesehen. Sie liebte es, Menschen glücklich zu machen. Es erfreute sie. Sie war nicht so selbstlos, wie Jamie … Jim es darstellte.

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