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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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empfindlich auf das tiefe Timbre, wenn er irgendeine Bemerkung machte. Eine Bemerkung, der sie entnehmen konnte, wie sehr er das Spektakel genoss.
    Und warum auch nicht?
    Keine andere Stadt der Welt hatte für eine Nacht wie diese ein schöneres Ambiente zu bieten, und eine bessere Aussicht als die, die sie hatten, konnte man sich gar nicht wünschen. Charlotte war wahrscheinlich der einzige Mensch weit und breit, der ein baldiges Ende des Feuerwerks herbeisehnte. Denn erst dann würde Damien Wynter mit ihrem Bruder weggehen, was, in Anbetracht ihrer emotionalen Anspannung, einer Erlösung gleichkam.
    Ein Böllercrescendo läutete das fünfzehnminütige Finale ein. Von der Brücke fiel goldener Regen, und über dem Brückenbogen formte sich ein großes pochendes rotes Herz aus Licht.
    „Wie hübsch! Das Herz von Sydney“, murmelte sie.
    „Das Herz der Liebe“, flüsterte Mark.
    Worte, die ihr eigenes Herz jetzt eigentlich veranlassen müssten, vor Glück schneller zu klopfen, aber ihr Verstand war zu sehr damit beschäftigt, sich zu fragen, ob Damien Wynter ein Herz hatte.
    „So, das war der erste Streich“, sagte Peter an ihn gerichtet. „Um Mitternacht gibt es dann ein noch größeres Feuerwerk.“
    „Wird nicht ganz leicht werden, das noch zu toppen“, bemerkte Damien. „Hübscher Einfall, das Herz dort stehen zu lassen.“
    „Ja, man kann es in der Dunkelheit wer weiß wie weit leuchten sehen“, gab Peter zurück.
    „Eine Erinnerung daran, Liebe zu geben“, konnte Charlotte sich nicht verkneifen zu sagen.
    Was natürlich ein Fehler war.
    Damien Wynters dunkle, glitzernde Augen suchten ihren Blick. Er lächelte … langsam und sinnlich … die Zähne, so kraftvoll und weiß … Raubtierfänge, schoss es Charlotte durch den Kopf.
    „Statt zu nehmen?“, fragte er.
    Sie zuckte die Schultern und ärgerte sich, dass sie ihm ein weiteres Mal ein Stichwort gegeben hatte. „Das sollte doch wohl beides Hand in Hand gehen, oder?“, parierte sie betont gelangweilt.
    „Auf jeden Fall.“ Auf die schnelle Zustimmung folgte postwendend eine Herausforderung. „Überrascht Sie das, Charlotte?“
    Peter rettete sie vor einer Antwort, indem er einwarf: „Damien spendet viel Geld für Selbsthilfeprojekte in Afrika.“
    „Warum Afrika?“, fragte sie überrascht.
    „Sind Sie jemals dort gewesen?“, fragte Damien zurück.
    „Nein. Offen gestanden erschien es mir immer zu gefährlich wegen der vielen Unruhen dort.“
    „Dann begleiten Sie mich doch einfach mal auf einer meiner Reisen. Solange Sie unter meinem Schutz stehen, sind Sie sicher, und Sie können sich ein Bild davon machen, wie meine Hilfe bei den Menschen dort ankommt.“
    Am liebsten hätte sie spontan sofort zugesagt, aber natürlich tat sie es nicht und zog sich eilig wieder auf sicheres Terrain zurück. „Danke für die Einladung, aber Mark und ich heiraten in zwei Wochen …“
    „Da kann man verstehen, dass Sie momentan keine Zeit haben, aber vielleicht danach …“ Er wandte sich lächelnd an Mark. „Und wie steht es mit Ihnen? Hätten Sie vielleicht auch Interesse mitzukommen?“
    „Aber ja, auf jeden Fall“, sagte Mark, offensichtlich sofort Feuer und Flamme, ohne sie nach ihrer Meinung zu fragen.
    Aber sie kannten den Mann doch gar nicht! Afrika? Das stand ja überhaupt nicht zur Debatte. Und ganz bestimmt nicht mit Damien Wynter. Es fühlte sich absolut falsch an. Ganz zu schweigen davon, dass sie sich in seiner Gesellschaft nie wohlfühlen würde.
    „Wenn ihr euch der Pokerrunde anschließen wollt, solltest du jetzt wohl besser mit Damien nach unten gehen, Peter“, erinnerte sie ihren Bruder, in der Absicht, so die Diskussion zu beenden.
    „Spielen Sie auch, Mark?“, erkundigte sich Damien.
    Charlotte hatte die Pokerrunde ins Spiel gebracht, um die beiden zu trennen. Weil sie wusste, dass Mark sie bestimmt nicht allein lassen würde, um sich einem machohaften Vergnügen hinzugeben. Schon gar nicht an ihrem ersten gemeinsamen Silvester.
    „Poker ist nicht mein Spiel, fürchte ich“, antwortete Mark, und es klang fast bedauernd.
    Jetzt nahm Damien sie wieder ins Visier. „Und Sie, Charlotte?“
    Seine Dreistigkeit machte sie sprachlos. Als ob sie ohne Mark spielen würde.
    Peter schlug seinem Freund lachend mit der flachen Hand auf den Rücken. „Pass gut auf dich auf, Damien. Mit Charlotte willst du ganz bestimmt nicht spielen, glaub mir.“
    „So? Und warum nicht?“
    „Weil sie dir die Hosen auszieht, verlass dich drauf.

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