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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Beim Poker entwickelt meine Schwester einen echten Killerinstinkt, dann kennt sie keine Gnade.“
    Damien verzog süffisant den Mund, seine Augen glitzerten herausfordernd. „Ich glaube, diese Erfahrung möchte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen“, sagte er.
    Charlottes Wangen brannten wie Feuer.
    Damien Wynter sprach nicht vom Poker, so viel war klar. Die Arroganz dieses Mannes war wirklich unerträglich. Noch während sie nach einer passenden Antwort suchte, sagte Mark: „Ich auch nicht. Sind Zuschauer zugelassen?“
    „Ich will aber gar nicht spielen, Mark“, erklärte sie verärgert. „Ich will heute Abend einfach nur mit dir zusammen sein.“
    „Jetzt gönn ihm doch das Vergnügen, Charlotte“, warf Peter ein, plötzlich eifrig dabei, die Laune seines Freundes zu unterstützen. „Er kann sich ja neben dich setzen, dann seid ihr auch zusammen.“
    „Das ist nicht dasselbe“, konterte sie gereizt.
    „Komm schon, Darling, tu’s mir zuliebe“, drängte Mark lächelnd und fügte hinzu: „Das ist ein Teil deines Lebens, der mir immer noch so fremd ist. Ich würde einfach nur gern mal dabei sein, damit ich weiß, wovon du redest.“
    „Ich dachte, wir wollten tanzen“, protestierte sie.
    „Tanzen können wir doch immer“, vertröstete er sie.
    „Genau“, bekräftigte Peter. „Also, jetzt zier dich nicht lange, Charlotte. Zeig es Damien. Du kannst doch pokern, es liegt dir im Blut.“
    Das Gefühl, überrollt worden zu sein, verstärkte ihre Gereiztheit noch. Und Peter klang so sehr wie ihr Vater, dass sie am liebsten wütend mit dem Fuß aufgestampft hätte. „Jetzt tu doch nicht so, als würde euer aller Seelenheil von meiner Entscheidung abhängen, Peter. Das ist lachhaft. Davon abgesehen ist es immer noch meine Entscheidung!“
    Mark sah sich veranlasst, eilig zurückzurudern. „Entschuldige, Liebling“, sagte er. „Natürlich ist es deine Entscheidung.“
    „Aber Sie würden uns allen eine große Freude machen, wenn Sie sich dennoch entschließen könnten“, warf Damien mit seidiger Stimme ein.
    Und falls sie sich weigerte, würde sie als Spielverderberin dastehen.
    Was war nur plötzlich in Mark gefahren? Seit wann interessierte er sich so brennend für Poker? Davon hatte sie bisher nie etwas bemerkt. Aber interessierte er sich denn wirklich dafür? Naheliegender war, dass er versuchte, sich auf diesem Weg Zutritt in die erlauchte Pokerrunde ihres Vaters zu verschaffen.
    Von da aus war es nicht mehr weit zu einem hässlichen Verdacht. Versuchte Mark womöglich, sie als Sprungbrett für eine von ihm ersehnte gesellschaftliche Position zu benutzen?
    Oh nein. Sofort aufhören. Sie wollte nicht so denken. Sie wollte es wirklich nicht, es war nur, weil … warum hatte er bloß, ohne zu zögern und ohne sie auch nur nach ihrer Meinung zu fragen, Damiens Angebot, ihn auf einer Afrikareise zu begleiten, begeistert aufgegriffen?
    Verdammter Damien Wynter! Er machte alles kaputt. Den Abend mit Mark hatte er ihr bereits gründlich verdorben.
    „Na schön, wenn es unbedingt sein muss“, entschied sie schließlich, bereit, den Kampf mit dem Mann, der sie in eine solche Verwirrung stürzte, aufzunehmen.
    „Wunderbar!“ Über Damiens Gesicht huschte ein wölfisches Grinsen.
    Na warte, Freundchen, jetzt wirst du dein blaues Wunder erleben, dachte Charlotte erbost, während sie Mark ein Lächeln schenkte. „Sag Bescheid, wenn du anfängst, dich zu langweilen“, betonte sie noch einmal, um zu unterstreichen, dass sie sich nur ihrem Verlobten zuliebe auf dieses Spiel einließ.
    Mark fuhr ihr zärtlich über die Wange und strahlte sie an. „Mutiges Mädchen“, scherzte er. „Ich fürchte ja, du wirst an diesem Spieltisch unter die Räuber fallen, aber wenn es kritisch wird, schrei einfach. Dann eile ich zu deiner Rettung herbei.“
    Jetzt fühlte sich ihre Brust nicht mehr ganz so eng an. Mark liebte sie, er liebte sie von ganzem Herzen. Es war idiotisch gewesen, sich über ein paar Kleinigkeiten aufzuregen, die sich mit normaler Neugier erklären ließen. Damien Wynter brachte sie ganz durcheinander. Das musste aufhören, und es würde auch aufhören. Sie musste einfach nur gut aufpassen und sich zusammenreißen.
    Nachdem sie diesen Vorsatz gefasst hatte, drehte sie sich zu ihrem Bruder um und sagte: „Du gehst vor, Peter, wir folgen dir.“ Als sie zufällig aus dem Augenwinkel auf Damien schaute, sah sie, wie er Mark mit einem Blick durchbohrte.

4. KAPITEL
    Alle Auswirkungen des Jetlags,

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