Julia Bestseller Band 144
ins Wort. „Ich will dich lieben, wann immer wir die Gelegenheit dazu haben, aber natürlich nicht im Büro.“
Seine Stimme klang so entschlossen, dass Amy sich völlig sicher war, er meinte es wirklich ernst. Einmal mit ihr zu schlafen, war für ihn nicht genug. Er wollte mehr. Diesen Gedanken fand sie ungemein erregend.
„Aber es wäre mir unerträglich, wenn du dich bedrängt oder unter Druck gesetzt fühltest“, fügte er hinzu.
Er überlässt mir die Entscheidung, ob ich weiterhin mit ihm zusammen sein will oder nicht, dachte sie. Aber sie war immer noch viel zu angespannt, um auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.
„Du musst aus freien Stücken mit mir zusammen sein wollen“, sagte er. „So wie heute Abend.“ Er drehte sich halb zu ihr um und lächelte leicht. „Du hast mich gewollt. Es hatte nichts mit Steve zu tun, sondern nur mit mir.“ Seine Stimme klang leidenschaftlich, obwohl er versuchte, sich zu beherrschen.
„Jede Frau will dich, Jake“, stieß sie hervor.
„Du bist nicht wie andere Frauen. Du liebe Zeit, Amy! Glaubst du wirklich, ich würde für andere genauso empfinden wie für dich?“ Er warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Woher soll ich das wissen?“, fuhr sie ihn an und spürte, dass sie langsam die Beherrschung verlor. „Du wechselst so oft deine Freundinnen, dass …“
„Nur weil ich keine Frau an mich binden will, sobald mir klar ist, dass es sowieso nicht die richtige ist. Ich bin eben anders als dein wunderbarer Steve! Es liegt mir nicht, aus Bequemlichkeit mit einer Frau zusammenzuleben und sie insgeheim zu betrügen“, antwortete er gereizt.
„Na gut!“, erklärte sie schmerzerfüllt. „Erwarte von mir nicht, ich würde das, was heute Abend geschehen ist, so oft wiederholen, bis du beschließt, dass ich sowieso nicht die richtige Frau für dich bin. Lieber will ich für mich ganz allein entscheiden, wann ich die Sache beenden will. Vielen Dank!“
Er drehte sich so zornig zu ihr um, dass sie unwillkürlich zusammenzuckte und zurückwich. Doch dann richtete sie sich stolz auf. Es sollte ihr nicht so gehen wie ihrer Mutter, die sich aus lauter Angst alles hatte gefallen lassen. Er war auch so ein Machtmensch wie Amys Vater, aber sie würde sich niemals von Jake einschüchtern lassen. Stattdessen würde sie ohne Rücksicht auf die Konsequenzen nur das tun, was sie selbst für richtig hielt.
Vielleicht spürte er ihre Entschlossenheit. Jedenfalls änderte er sein Verhalten, und sein Zorn schien zu verschwinden.
„Es könnte für uns etwas ganz Besonderes werden, Amy“, sagte er so sanft und eindringlich, dass sie wieder schwach wurde.
„Es war etwas ganz Besonderes. Bitte, lass es dabei bewenden“, bat sie ihn schmerzerfüllt. „Ich möchte mit dir nicht streiten und auch nicht um etwas kämpfen müssen, Jake.“
Er seufzte und verzog die Lippen. „Das möchte ich auch nicht, Amy. Und ich möchte auch nicht bereuen, was heute Abend geschehen ist.“
Undeutlich erinnerte sie sich an Steves Worte. „Das wirst du noch bereuen“, hatte er ihr zugerufen. Alles in ihr rebellierte gegen die hämische Prophezeiung. Nicht ein einziges Mal hatte Steve sie so intensiv geliebt wie Jake. Nur in Jakes Armen hatte sie erfahren, wie herrlich es war, sich in der Welt der Sinne völlig zu verlieren. Niemals würde sie vergessen, was sie und Jake gemeinsam erlebt hatten. Vielleicht war es sogar etwas Einmaliges, was sich nicht wiederholen ließ, sondern aus der Situation und den Umständen heraus entstanden war.
„Ich werde es nie bereuen, Jake. Es hat mir sehr viel bedeutet“, sagte sie, weil sie fair sein und ihn nicht belügen wollte.
Er lächelte sie strahlend an und schien sie mit den Blicken zu streicheln. „Dann willst du es in guter Erinnerung behalten?“
„Ja“, rief sie irritiert und erleichtert zugleich aus. Er war bereit nachzugeben – aber dann …
„Wenn du dich irgendwann einmal nach einer Wiederholung sehnst, sag mir bitte Bescheid“, scherzte er.
Amy musste lachen und konnte nicht mehr aufhören. Die Anspannung löste sich auf, er war wieder der Jake, den sie kannte und mit dem sie umgehen konnte. Und sie liebte ihn dafür, dass er wieder der alte war.
„Ich würde mich ganz bestimmt an keinen anderen wenden“, versprach sie ihm schließlich.
„Damit kann ich leben, im Moment jedenfalls“, antwortete er und gab ihr damit die Sicherheit, die sie sich gewünscht hatte. „Und vergiss nicht, Amy, du bist nicht
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