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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Sprechstundenhilfe wisse Bescheid. Noch vierundzwanzig Stunden musste sie die Ungewissheit ertragen! Es kam ihr vor wie die reine Hölle. Amy sah auf die Uhr. Es war halb zehn. Acht Stunden dieser endlos langen Wartezeit musste sie mit dem Mann verbringen, der ihr das angetan hatte.
    Natürlich hatte er es nicht absichtlich getan. Aber er hätte sich schützen können. Zumindest hätte er sie fragen können, ob sie die Pille nahm – was sie bejaht hätte. Deshalb brauchte sie ihm auch nichts vorzuwerfen. Dennoch, wenn er gefragt hätte, wäre ihr sicher eingefallen, dass sie an dem Abend die Pille noch nicht genommen hatte. Es stimmte, es war ein ganz besonderes Erlebnis gewesen, sich spontan zu lieben. Doch diese „gute Erinnerung“ brachte Probleme mit sich, die sich vor Amy wie ein hoher Berg aufzutürmen schienen.
    Wie würde Jake reagieren, wenn er erfuhr, dass seine persönliche Assistentin ein Kind von ihm erwartete?
    Aber das hatte noch Zeit, darüber brauchte sie erst in vierundzwanzig Stunden nachzudenken.
    Amy wusste später selbst nicht, wie sie den Tag überstanden hatte. Jake wollte alles wissen über den platten Reifen. Sie redete einfach drauflos und entschuldigte sich für ihr Zuspätkommen.
    Einige Male betrachtete er sie mit gerunzelter Stirn, doch erst am späten Nachmittag fragte er: „Hast du etwas, Amy?“ Dabei blickte er sie wieder prüfend und nachdenklich an.
    Wird unser Kind dieselben bernsteinfarbenen Augen haben, wie er sie hat? ging es ihr durch den Kopf. Sogleich verkrampfte sich ihr der Magen.
    „Nein, alles ist in Ordnung“, erwiderte sie betont unbekümmert. Außer dass ich wahrscheinlich schwanger bin, fügte sie insgeheim hinzu.
    „Heute warst du nicht ganz bei der Sache“, stellte er fest.
    „Tut mir leid, ich bin etwas zerstreut. Weihnachten steht vor der Tür …“
    „Hast du etwas Bestimmtes vor?“
    Die Ausrede war ihr ganz spontan eingefallen, deshalb musste sie jetzt improvisieren. „Nein, eigentlich nicht. Nur … ach, ich glaube, ich habe über Kate Bradleys Bemerkung nachgedacht. Sie erwähnte, dass sie Geschenke gekauft hätte bis zum Umfallen.“ Amy zuckte die Schultern. „Ich bin froh, dass ich dieses Jahr damit nichts zu tun habe.“ Mehr fiel ihr zu diesem Thema nicht ein.
    „Hm. Ich finde es nicht gut, dass du Weihnachten allein bist. Es gefällt mir nicht. Ich rede mal mit meiner Schwester.“
    „Was soll das denn heißen?“ Sie verstand nicht, was seine Schwester damit zu tun hatte.
    „Lass mich machen“, antwortete er rätselhaft und ging wieder in sein Büro.
    Amy schüttelte verblüfft den Kopf. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, was Jake vorhatte. Wenigstens hatte er aufgehört, sie auszufragen. Am besten ließ er sie in Ruhe, sonst würde er wieder herauszufinden versuchen, warum sie so sehr in Gedanken versunken war.
    Am nächsten Morgen war sie bis halb elf keine Minute allein im Büro. Dann konnte sie endlich in der Arztpraxis anrufen. Dabei beobachtete sie angespannt die Verbindungstür zu Jakes Büro, die sie zugemacht hatte. Sie hoffte verzweifelt, er würde nicht hereinkommen, was er glücklicherweise auch nicht tat.
    Über die Nachricht, die sie schließlich erhielt, war sie zutiefst erschüttert. Es gab keinen Zweifel mehr. Sie war schwanger von Jake Carter.
    Wie sollte es jetzt weitergehen? Amy hatte keine Ahnung.
    Eine Abtreibung kam für sie nicht infrage. Sollte sie mit Jake reden? Nein, so weit war sie noch nicht. Sie brauchte mehr Zeit, sich auf das Gespräch vorzubereiten.
    Plötzlich fiel ihr etwas ein. Steves Blondine hatte ihn mit der Schwangerschaft unter Druck gesetzt und erreicht, dass er sie heiratete. Würde Jake etwa auch …
    Nein, das würde ich nie tun, dachte Amy sogleich. Eine Ehe konnte so etwas wie eine Falle sein, das hatte sie bei ihren Eltern erlebt. Und für alle Beteiligten wäre es schlimm, das Baby als Vorwand zu benutzen, die Falle zuschnappen zu lassen. Jake war kein Mann zum Heiraten. Er war wie eine Hummel, die von Blume zu Blume flog.
    Sie musste damit rechnen, dass er entsetzt war, Vater zu werden. Aber vor dieser Verantwortung konnte er nicht einfach davonlaufen. Würde er sie bitten, sich für eine Abtreibung zu entscheiden? Dann würde sie ihn wahrscheinlich hassen.
    Ihr fiel wieder ein, wie liebevoll er mit seinem kleinen Neffen Joshua, Ruths Baby, umgegangen war. Sein eigenes Kind würde er sicher …
    Das Läuten des Telefons riss Amy aus den Gedanken. Rasch nahm sie sich zusammen

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