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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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bessere Antwort fiel Amy nicht ein.
    Sie fand es irritierend, daran gemessen zu werden, wie Jake sie geschildert hatte, und dann auch noch von Kopf bis Fuß gemustert zu werden. In ihrem weißen Hosenanzug brauchte sie sich nicht unsicher zu fühlen, denn die anderen Frauen waren ähnlich zwanglos gekleidet. Aber plötzlich wünschte Amy, sie hätte eine weite Bluse oder ein weites T-Shirt angezogen statt des hautengen Tops, das ihre Figur betonte. Auch wenn ich von ihm schwanger bin, bin ich noch lange keine schamlose Person, die sich Mrs Carters Sohn grapschen will, dachte sie leicht verärgert.
    „Jake hat gesagt, dass Sie keine Angehörigen mehr haben? stellte Elizabeth Carter fragend fest.
    Das klingt so, als hätte man mich aus der menschlichen Gesellschaft ausgestoßen, überlegte Amy gereizt. „Meine Eltern sind ohne ihre Familien aus England eingewandert, und meine beiden Brüder leben im Ausland“, erklärte sie höflich. „So eine Familienfeier ist für mich etwas ganz Besonderes. Sie können sich glücklich schätzen, Mrs Carter.“
    „Ja, ich glaube, ich bin ganz zufrieden. Obwohl ich eher davon überzeugt bin, dass jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist. Ich habe meine Kinder dazu erzogen, die Familie zu achten und Eltern und Geschwister nicht zu vernachlässigen.“
    „Dann können sie dankbar sein, so eine Mutter wie Sie zu haben.“
    „Was ist mit Ihrer Mutter, Amy?“
    „Sie ist gestorben, als ich sechzehn war.“
    „Das tut mir leid. Ein junges Mädchen braucht die Mutter. In dem Alter kann man leicht auf die schiefe Bahn geraten. Man braucht jemanden, der einem hilft.“
    „Ja, das denke ich auch“, stimmte Amy ihr zu. Sie hatte das Gefühl, auseinandergenommen und in eine bestimmte Kategorie eingeordnet zu werden. Keinen soliden familiären Hintergrund, keine Mutter, die sie hätte ins Leben führen können – wenn das keine Minuspunkte waren!
    „Mum, glaubst du, es sei angebracht, Amy ausgerechnet an so einem Tag daran zu erinnern?“, mischte Ruth sich ärgerlich ein.
    „Amy!“, ertönte glücklicherweise in dem Moment Jakes Stimme.
    Alle waren neugierig, was er wollte, und drehten sich um. Er stieg aus dem Swimmingpool und kam auf sie zu, während er sich mit dem Badetuch kräftig trocken rieb. Er sieht ungemein vital und sagenhaft männlich aus, dachte Amy und bekam Herzklopfen.
    Sie zwang sich, ihm ins Gesicht zu sehen, statt seinen herrlichen Körper zu betrachten, der sie viel zu sehr beunruhigte und sie aus dem seelischen Gleichgewicht brachte. Unter dem kritischen Blick seiner Mutter musste sie sich zusammennehmen und durfte sich keine Schwäche erlauben, auch wenn sie schon weiche Knie hatte.
    „Es tut mir leid, dass ich gerade im Pool war, als du angekommen bist“, entschuldigte er sich und lächelte sie so liebevoll an, dass ihr ganz schwindlig wurde und sie ein Kribbeln im Bauch verspürte.
    „Das macht doch nichts. Ruth kümmert sich um mich“, erwiderte sie betont gelassen. „Geh wieder zu den anderen. Meinetwegen braucht ihr euer Spiel nicht abzubrechen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Du siehst fantastisch aus. Weiß steht dir gut. Warum trägst du es nie im Büro?“
    „Weil du dann wieder sagen würdest, so eine neutrale Farbe passe nicht zu dem Image deiner Firma“, erwiderte sie leicht spöttisch.
    Er lächelte, und in seinen Augen blitzte es auf. „Mag sein, aber du hättest es ja ausprobieren können. In fünf Minuten bin ich angezogen, dann stehe ich dir zur Verfügung und kann dich vor meiner Familie beschützen.“
    „Ich nehme Amy mit in die Küche. Da sind wir Frauen unter uns und können uns ungestört unterhalten“, versuchte Ruth, ihn zu necken.
    Jake lachte. „Ich kann mir vorstellen, was ihr vorhabt. Amy, hör ihnen einfach nicht zu. Alle Frauen in meiner Familie sind hinterhältig und richtig bösartig.“
    „Du gemeiner Kerl!“ Ruth wollte ihn wegstoßen, aber er wich ihr immer noch lachend aus.
    „Kann Joshua noch eine Weile bei dir bleiben, Mum?“, fragte Ruth ihre Mutter.
    „Ja, meine Liebe“, antwortete Mrs Carter. Dann warf sie Amy einen nachdenklichen Blick zu. „Vielleicht haben wir später einmal Zeit, uns in Ruhe zu unterhalten.“
    „Die Gelegenheit wird sich bestimmt ergeben.“ Amy rang sich ein Lächeln ab, obwohl ihr nicht danach zumute war. Sie hatte den Eindruck, dass Elizabeth Rose Carter zu dem Schluss gekommen war, ihr jüngster Sohn hätte sie, Amy, nicht zur Weihnachtsfeier im Familienkreis

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