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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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jetzt unsere Sachen einpacken, Tante Em. Die Auktion wird bald beginnen.“
    „Ja …“ Auch Em sah Jim Neilson hinterher. „Ich frage mich, ob er mitbieten will.“
    Beth lachte verächtlich. „Aus welchem Grund? Um mit dem Bulldozer durchzufahren und alles dem Erdboden gleichzumachen? Um noch ein paar Erinnerungen auszulöschen?“
    Ihre Tante warf ihr einen langen, forschenden Blick zu. „Höchst interessant“, sagte sie dann, ehe sie sich daran machte, die Sachen in den Picknickkorb einzuräumen.
    Beth fragte nicht nach, was so interessant sei. Sie wünschte sich nur, diese Auktion sei vorüber, der Tag endlich vorbei. Sie wollte Jim Neilson nie mehr wiedersehen. Es war sein Stolz, der ihn hierher gebracht hatte. Er wollte ihr die Schuld dafür zuschieben, wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte. Sie hatte an dem Bild, das er sich von sich geschaffen hatte, gekratzt und ihn damit schwer getroffen.
    Ja, nichts als Stolz hatte ihn veranlasst, noch einmal in dieses Tal zurückzukommen.

4. KAPITEL
    Auf der Westseite der Veranda waren Stühle aufgestellt worden. Beth und Tante Em setzten sich in die vierte Reihe. Jim Neilson war nirgendwo zu sehen. Dennoch musste er noch in der Nähe sein, denn der schwarze Porsche stand immer noch auf dem Parkplatz. Vermutlich wartete Jim, um das Ergebnis der Versteigerung zu erfahren.
    Der Gedanke erfüllt Beth mit Groll. Warum konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Angespannt lauschte sie, als der Auktionator zunächst die einleitenden Formalitäten vortrug. Als er dann um das erste Gebot bat, war sie zu aufgeregt, um ein Wort über die Lippen zu bringen. Zwei andere Teilnehmer begannen zu bieten, und Beth erkannte, dass es keineswegs Eile hatte einzugreifen.
    Während sie zuhörte, versuchte sie, eine ähnlich gelassene Haltung zur Schau zu tragen wie die übrigen Bewerber, ausnahmslos Männer. Ihre Mienen verrieten nichts. Beth hatte keine Ahnung, ob sie alle ernsthafte Interessenten waren oder vielleicht nur auf ein Schnäppchen aus, wenn es sich denn ergab.
    Sobald das Gebot eine gewisse Höhe erreicht hatte, stieg ein Bieter nach dem anderen aus. Kopfschüttelnd wandte man sich ab und flüsterte mit dem Nachbarn. Zwei Bewerber boten jedoch beharrlich weiter, der eine ein von Wind und Wetter gegerbter Farmer, der andere ein kleiner, dicker Mann mit hochrotem Gesicht und Stiernacken.
    Dann warf der Farmer plötzlich das Handtuch, und Beth wurde bewusst, dass sie nun ihr erstes Gebot machen musste. Sie tat es errötend und nervös, sodass man ihr die Unerfahrenheit sofort anmerken konnte. Ihr Mitbewerber erhöhte die Summe völlig gelassen. Beth riss sich zusammen und bot erneut, diesmal in gelassenerem, geschäftsmäßigerem Ton.
    Eine Weile ging es hin und her. Jedes Mal, wenn ihr Mitbewerber sein Gebot ausgesprochen hatte, wartete Beth einen Moment, um es dann zu erhöhen. Dabei hoffte sie verzweifelt, er würde sich die Sache endlich überlegen und aussteigen. Sie wusste nicht, wo seine Grenze lag, aber ihre näherte sich beängstigend schnell. Ihr Mitbewerber dachte jedoch nicht daran aufzugeben. Kaum machte Beth ihr nächstes Gebot, setzte er eins drauf, ausdruckslos, gnadenlos, und nahm ihr so Stück für Stück die Hoffnungen.
    Sie hatte keinen Spielraum mehr. Noch ein Gebot, dann würde ihr Mitbewerber nach dem bisherigen Verlauf die Summe bieten, die ihrer Grenze entsprach. Wenn sie nur eine Runde früher eingestiegen wäre, hätte sich die Sachlage umgekehrt dargestellt. Ein unerträglicher Gedanke, dass dieser Mann womöglich die Farm zu dem Preis ersteigern würde, den sie sich als finanzielles Limit gesetzt hatte!
    Es durfte einfach nicht geschehen. Diese Farm gehörte ihrer Familie. In diesem Land, in diesem Haus steckte die Seele ihres Vaters. Wenn der Dicke die Farm erwarb, würde er wie Jim Neilson denken und alles mit einem Bulldozer dem Erdboden gleichmachen, dessen war Beth sich sicher. Welchen Wert würde ein heruntergekommenes, altes Farmhaus für ihn haben?
    Sie nannte ihr Gebot, es würde ihr letztes sein. Prompt und unweigerlich erfolgte die Antwort des Dicken. Beths Mut sank. Sie hatte diese Summe bis auf den letzten Cent kalkuliert, konnte nicht mehr höher gehen, und dennoch drängte es sie unwiderstehlich … Ein letztes Gebot. Vielleicht würde es ihr den Zuschlag bringen …
    Tante Em beugte sich zu ihr herüber und flüsterte: „Nur zu, Liebes. Ich habe noch etwas im Sparstrumpf.“
    Der Auktionator schaute Beth erwartungsvoll an. Em

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