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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Enricos Haar gleiten und streichelte ihm die Wange, wie sein Vater es bei ihm getan hatte.
    Freya konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Es tat ihr weh, dass ihr kleiner Liebling plötzlich einer anderen Person seine Zärtlichkeit schenkte. Ich bin ja eifersüchtig, dachte sie entsetzt. Und sie hatte Angst, weil sie nicht wusste, was dies alles zu bedeuten hatte.
    Und dann lächelte Enrico so frech, wie Nicky ihr zuvor zugelächelt hatte. Es nahm seinem Gesicht die Strenge.
    Nicky erwiderte das Lächeln, dann löste der Kleine sich von seinem Vater und lief davon.
    Enrico stand auf und sah um sich. Er bemerkte Freyas Tränen, blickte Fredo in die Augen und betrachtete flüchtig die Kindergärtnerin, die offensichtlich nicht wusste, was sie von der Situation zu halten hatte.
    Das werde ich dir schon zeigen, dachte Enrico entschlossen, bevor er Freya seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmete. Instinktiv umfasste er ihre Schultern und zwang Freya, ihn anzusehen. Auf seinen Instinkt konnte er sich verlassen, er hatte Enrico stets in die Lage versetzt, seinen Konkurrenten immer einen Schritt voraus zu sein.
    Enrico neigte den Kopf und flüsterte Freya ins Ohr: „Er ist mein Sohn, und damit ist dein Schicksal besiegelt.“
    Als er sich wieder aufrichtete, bebte sie. Er sah, wie blass sie war und wie ihre vom Küssen geschwollenen Lippen bebten. „Du hast genau zehn Minuten, um dich von hier zu verabschieden und unseren Sohn mitzunehmen, mi amore “, erklärte er rau. „Die Zeit ist knapp, und wir müssen unsere Hochzeit planen, bevor wir nach Mailand fliegen.“ Er küsste sie auf den Mund und verließ den Raum, wo er eine völlig aufgelöste Freya zurückließ.

5. KAPITEL
    Freya stand vor Enricos Bürotür und hoffte inständig, dieses Mal die Nerven zu behalten.
    Nicky war in der Kinderkrippe gut aufgehoben. Nachdem Cindy ihre Freundin Freya mit Fragen nach Enrico überschüttet hatte, die sie alle ausweichend beantwortet hatte, wurde nun Fredo ins Kreuzverhör genommen. Fredo war unten geblieben, um auf Nicky aufzupassen.
    Die ganze Situation hatte Freya unendlich wütend gemacht. Was bildete Enrico sich eigentlich ein, vor versammelter Mannschaft zu verkünden, dass er sie, Freya, heiraten würde? Hatte sie da nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden? Sie hatte eine Viertelstunde im Waschraum verbracht, um sich wieder herzurichten. Das Haar trug sie jetzt wieder in einem Knoten gebändigt, und die Kostümjacke war inzwischen auch richtig zugeknöpft. Es war Freya sehr peinlich gewesen, als Cindy sie diskret darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Jacke falsch zugeknöpft sei. Cindy hatte sich natürlich ihren Teil gedacht. Wahrscheinlich wusste inzwischen die gesamte Belegschaft, was Freya und der neue Boss im Büro getrieben hatten …
    Inzwischen war ihr das aber gleichgültig. Innerhalb weniger Stunden hatte Enrico ihr Leben auf den Kopf gestellt und sie praktisch wehrlos gemacht. Doch eine Waffe hatte sie noch …
    Sie könnte Enrico erzählen, dass Luca Nickys Vater sei. Allerdings wurde ihr bei der Vorstellung, so eine dreiste Lüge vorzubringen, schwindlig. Nein, das konnte sie ihm nicht antun. Und Nicky schon gar nicht. Er hatte ja unten in der Krippe sofort gespürt, dass ihn etwas mit Enrico verband.
    Freya erschrak, als die Tür plötzlich aufgestoßen wurde und Enrico vor ihr stand. Sofort spürte sie wieder das erregende Prickeln.
    „Wenn du hier noch lange stehst und mit dir ringst, schlägst du noch Wurzeln“, sagte er spöttisch.
    „Woher weißt du …?“
    „Das sagt mir mein Gefühl, Freya. Ich habe deine Unruhe gespürt.“ Er machte ihr den Weg frei und bat sie einzutreten.
    Widerstrebend folgte sie ihm ins Büro. Es kam ihr vor, als kehrte sie an den Tatort eines Verbrechens zurück. Vor kaum einer Stunde …
    „Lass dein Haar runter.“
    „Nein.“ Sie verfolgte, wie er zum Schreibtisch ging, auf dem der Karton mit ihren Sachen stand. Auf dem Boden standen ihre Schuhe.
    Enrico war bereit, das Büro zu verlassen, und hatte offensichtlich nur auf sie gewartet.
    Wohin sollte der Weg führen? Aufs nächstgelegene Standesamt? Plante er, so lange mit ihr verheiratet zu bleiben, bis Nicky alt genug war, ohne sie auszukommen?
    Freya wurde schwindlig. „Enrico …“, begann sie leise.
    „Zieh die Schuhe an.“
    „Hör mir zu. Wegen Nicky …“
    „Ich bin dir bereits einen Schritt voraus, Freya. Bemüh dich nicht.“
    „Du weißt doch gar nicht, was ich sagen will!“
    „Doch, du

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